Mythor 1
Der Sohn des Kometen
von Hugh Walker (Hubert Strassl)
Die Mächte der Finsternis, die dereinst die Welt beherrschten, bis sie vom Lichtboten und seinem Kometentier zurückgedrängt wurden, sind wieder im Vormarsch begriffen.
Nachdem der Lichtbote zu anderen Orten des Kosmos gezogen war und die Welt wieder sich selbst überlassen hatte, begannen die Kräfte des Bösen, die sich nach ihrer entscheidenden Niederlage in die Dunkelzone geflüchtet hatten, wieder zu erstarken.
Inzwischen greifen sie aus der Dunkelzone, einem Ring kosmischer Trümmer, der die Welt umgibt und in eine Nord- und eine Südhälfte teilt, wieder aus und beeinflussen bereits weite Teile der nördlichen Länder und deren Bewohner.
Besonders die Caer, ein Volk von Kriegern und Seefahrern, handeln unter dem Kommando ihrer dämonischen Priester im Auftrag der dunklen Mächte. Mit einer gewaltigen Flotte brechen sie zu einem Eroberungsfeldzug auf und bedrohen die kontinentalen Herzogtümer von Tainnia...
Mythor, ein Findelkind, das umgeben von einem Lichtschein und unter den Schrei des Bitterwolfes aufgefunden wurde, wächst in Churkuuhl, der hölzernen Stadt der Marn auf, die auf den Rücken der Yarls erbaut wurde.
Doch seit einiger Zeit können diese riesigen Echsenwesen nicht mehr von dem Volk der Marn gelenkt werden. Sie scheinen aus eigenem Antrieb heraus ihren Weg durch die Welt von Gorgan immer weiter nach Norden zu suchen. Und das wird den Marn schließlich zum Verhängnis, die ihre Stadt trotz Mythors Warnung nicht verlassen wollen.
Nach einer Nacht der Ruhe beginnt am nächsten Morgen der Untergang der hölzernen Stadt Churkuuhl. Ein Yarl nach dem anderen stürzt sich samt den Gebäuden und Menschen über die Klippen ins Meer der Spinnen.
Die wenigen Yarls, die den Sturz in das Meer überleben, werden mit samt ihrer lebendigen Fracht von den spinnenähnlichen Wesen des Wassers in die Tiefe gezogen.
Einigen Marn, darunter Mythor, gelingt jedoch noch rechtzeitig die Flucht. Doch sie werden unerwartet von Reitern, die auf dem Weg nach Elvinon sind, um die Stadt vor den Caer zu verteidigen, angegriffen, die die Marn für Diener der Finsternis halten.
Unter Führung von Mythor verteidigen sich die überlebenden Marn zwar tapfer, haben aber gegen die Übermacht keine Chance. Bevor jedoch alle getötet werden, setzt Nyala, die Tochter von Herzog Krude dem Gemetzel ein Ende, denn sie erkennt in Mythor, den Sohn des Kometen
Nyala befiehlt daraufhin den Männern, Mythor und Etro, den einzigen Überlebenden der Marn, nach Elvinon zu bringen, wo Herzog Krude sich inzwischen auf die Invasion der Caer vorbereitet.
Nyala scheint in Mythor wie vernarrt zu sein. Das wiederum erregt die Eifersucht von Feltz, Nyalas Gardehauptmann, der Etro vergiftet. Die Tochter des Herzogs setzt Feltz daraufhin unter Arrest, doch der kann fliehen.
Wie Mythor von Nyala erfährt, befindet sich in der Nähe der Stadt Elvion eine Gruft, aus der der Legende nach dereinst der Sohn des Kometen erscheinen solle, die sich verborgen hinter den Wasserfällen von Cythor befindet.
Als Mythor nach einer langen Audienz bei Herzog Krude, die mit seiner Ernennung zum Gardehauptmann Nyalas endet, zu seiner Kammer zurückkehrt, wird er von einem Caer angegriffen, den Mythor ausschalten kann. Doch Mythor muss erkennen, dass noch weitere Caer in den Palast eingedrungen sind und Nyala entführt haben.
Myhor gelingt es schließlich, die Tochter des Herzogs zu befreiten und zusammen begeben sich Mythor und Nyala auf den Weg zu den Wasserfällen von Cythor, um das Rätsel um die Höhle zu lösen....
- Erscheinungstermin: 22. April 1980
- Preis: 1,80 DM
- Titelbild: Nilolai Lutohin
- Innenillustrationen: Peter Eilhardt
- Karte: Helmut W. Pesch
- Herzog Krude und seine Tochter Nyala geben ihre Debüts
Im Frühjahr 1979 fiel im Pabel Verlag die Entscheidung für eine neue Fantasy-Heftserie. Sie sollte im April 1980 anlaufen. Drei Exposés wurden damals eingereicht: eines von Willi Voltz, eines von Ernst Vlcek und ein weiteres von HUGH WALKER (Hubert Strassl).
Die Entscheidung fiel damals für Hugh Walkers Exposé , der unter anderem mit der Serie "DRAGON", der Taschenbuchreihe "TERRA FANTASY"sowie seiner MAGIRA-Serie bereits Fantasy-Erfahrungen gesammelt hatte.
Hubert Strassl musste aber verschiedene Änderungen darin vornehmen. Denn der Autor hatte Mythor ursprünglich als nicht ganz menschlich konzipiert.
Ein Elternteil war ein magisches Wesen. Dadurch sollte er ein paar besondere Anlagen haben, dunkle Kräfte, mit denen er fertig werden musste. Das sollte ihm Gelegenheit geben, sich erst zu bewähren, und sich zu einem guten Helden zu entwickeln.
Zudem hatte Mythor auch eine Schwester, Elivara, die ebenfalls halbmenschlich war. Sie sollte den Lockungen der Kräfte in ihr erliegen und Mythors große Gegenspielerin werden, indem sie sich mit den Caer zusammenat und ihre Anführerin wurde. Auf diesem magischen Konflikt wollte Hugh Walker den ersten Zyklus der Fantasy-Serie aufbauen.
Im Roman "ZAUBEREI IN TAINNIA" (der viele Jahre später im Emmerich Verlag veröffentlicht wurde), dem von Hubert Strassl geplanten ersten Band der geplanten Fantasy-Serie, hatte Hugh Walker versucht, einen Kompromiss zwischen seinen ursprünglichen Ideen und den Auflagen der Redaktion zu finden, aber Walkers Mythor war dem Verlag zu jung und zu wenig handlungsdominierend, und die Handlung für einen ersten Band zu wenig dramatisch.
Denn Strassl dachte, dass man sich als Leser leichter mit einer nicht ganz so makellosen Figur identifizieren könnte. Doch der Pabel Verlag war da ganz anderer Meinung
Zudem hatte Strassl das Land Tainnia (der Name ist von Britain abgeleitet) als eine Art Ritterkultur der Arthus-Zeit und Mythor dem Aussehen nach als eine Art Prinz Eisenherz vorgestellt. Er hielt das für einen romantischen Ausgangspunkt, doch dem Verlag schwebte ein mehr Conan-artiger Held vor.
So musste das Romankonzept von Hugh Walker erneut umgeschrieben werden, bis schließlich der erste Band der geplanten Fantasy-Serie vorlag.
Am 22. April 1980 startete die Fantasy-Serie "MYTHOR" mit dem Roman "DER SOHN DES KOMETEN" von Hugh Walker (Hubert Strassl)..
Der Autor HUGH WALKER hat mit "DER SOHN DES KOMETEN" einen ausgezeichneten Einführungsroman geschaffen, der zum einen sehr stark verdeutlicht, wie zerstritten die einzelnen Herzogtümer und Städte des Landes Tainias untereinander sind, so dass die Caer anscheinend leichtes Spiel haben werden, diese nach und nach zu erobern.
Zum anderen wird Mythor, der Titelheld der Fantasy-Serie, nicht als Superheld dargestellt, der seine Gegner mit Links bezwingen kann, sondern als sympahtischer und tatkräftiger Protagonist, der allerdings von der Tatsache verwirrt ist, dass er der prophezeite Sohn des Kometen sein soll.
Diese Information muss er erst einmal verdauen, zumal die Herzogstochter Nyala auch Erwartungen an ihn hat, die er nicht erfüllen kann.
Hinzu kommt, dass das Titelbild von NIKOLAI LUTOHIN hervorragend zum Inhalt des ersten Mythor-Romans passt. Positiv abgerundet wird der Roman "DER SOHN DES KOMETEN" durch die Karte von Helmut W. Pesch sowie die Innenillustrationen von PETER EILHARDT.
Der Zeichner PETER EILHARDT wurde am 23. April 1954 in Emmendingen geboren. Nach dem Besuch des örtlichen Gymnasiums und nach 15monatiger Wehrdienstzeit studierte er Geodäsie.
Zur Fantasy kam Eilhardt über die Serie "DRAGON". Angeregt durch eine Anzeige des EDFC (Erster Deutscher Fantasy Club) auf der dortigen Leserkontaktseite begann er Fantasy zu zeichnen und Illustrierte mehrere Jahre lang die „MAGIRA“-Magazine des EDFC.
Eilhardts bevorzugte Techniken waren Öl, Blei und Tusche bzw. Tinte. Die Mythor-Illustrationen wurden in einer Tinte-Wasser-Mischtechnik gezeichnet.
Zu seinen Lieblingszeichner gehörten R. Corben, Don Lawrence und Jose Ortiz. Von den Klassikern gefielen ihm besonders Hieronimus Bosch und Caspar David Friedrich.
Am 22. April 1980 gab Peter Eilhardt mit „DER SOHN DES KOMETEN“, dem ersten Band der Fantasy – Serie, sein Mythor-Debüt. Bis zum Ende der Serie im Jahre 1985 gehörte er zum Stammteam der Innenillustratoren von "MYTHOR.
Seine letzte Arbeit lieferte Eilhardt für „FLAMMEN ÜBER STONG-NI-LUMEN“ (Mythor-Heft # 191, erschienen am 3. Dezember 1985), dem vorletzten Band der Fantasy-Serie, ab.
Danach war er nur noch sporadisch als Zeichner tätig. Zu seinen bekanntesten Arbeiten nach „MYTHOR“ zählen die Titelbilder zu den ersten sechs Bänden des Robert Jordan - Zyklus "DAS RAD DER ZEIT". Peter Eilhardt verstarb im Jahr 1992.
© by Ingo Löchel
- 01 Der Sohn des Kometen von Hugh Walker (Hubert Strassl)
- 02 Die Flotte der Caer von Horst Hoffmann
- 03 Die goldene Galeere von Paul Wolf (Ernst Vlcek)
- 04 Der wahnsinniger Xandor von Paul Wolf (Ernst Vlcek)
- 05 Die Lichtburg von Peter Terrid (Wolfpeter Ritter)
- 06 Das Gläserne Schwert von Peter Terrid (Wolfpeter Ritter)
- 07 Die Peststadt von Hans Kneifel
- 08 Der Bestienhelm von Hans Kneifel
- 09 Der Mammutfriedhof von Hans W. Wiener
- 10 Insel des Schreckens von Hans W. Wiener
- 11 Die Peitschenbrüder von Horst Hoffmann
- 12 Der Wolfsmann von Horst Hoffmann
- 13 Althars Wolkenhort von Horst Hoffmann
- 14 Der magische Turm von Hugh Walker (Hubert Strassl)
- 15 Stadt der Piraten von Paul Wolf (Ernst Vlcek)
- 16 Der Fall von Thormain von Paul Wolf (Ernst Vlcek)
- 17 Die Ebene der Krieger von W. K. Giesa (Werner Kurt Giesa)
- 18 Das Turnier der Caer von W. K. Giesa (Werner Kurt Giesa)
- 19 Das verwunschene Tal von Hans Kneifel
- 20 Der Mann auf dem Einhorn von Hans Kneifel
- 21 Der Schwefelfluß von Hubert Haensel
- 22 Das Nest der Nadelschlange von Hubert Haensel
- 23 Befehle aus der Schattenzone von Peter Terrid (Wolfpeter Ritter)
- 24 Zweikampf der Zauberer von Peter Terrid (Wolfpeter Ritter)
- 25 Die Kundschafter von Hans Kneifel
- 26 Im Niemandsland von Hans Kneifel
- 27 Kämpfer der Lichtwelt von Paul Wolf (Ernst Vlcek)
- 28 Der kleine Nadomir von Neal Davenport (Kurt Luif)
- 29 Die Straße des Bösen von Horst Hoffmann
- 30 König Mythor von Horst Hoffmann
- 31 Der Glücksritter von Hans Kneifel
- 32 Das Orakel von Theran von Paul Wolf (Ernst Vlcek)
- 33 Stein der Dämonen von Hubert Haensel
- 34 Drachenflug von W. K. Giesa (Werner Kurt Giesa)
- 35 Das Tor des Südens von Neal Davenport (Kurt Luif)
- 36 Die Insel der Verfemten von Peter Terrid (Wolfpeter Ritter)
- 37 Der Koloß von Tillorn von Peter Terrid (Wolfpeter Ritter)
- 38 Der Meisterdieb von Hans Kneifel
- 39 Die drei Dämonischen von Hans Kneifel
- 40 Treibgut der Strudelsee von Horst Hoffmann
- 41 Insel der Träumer von Horst Hoffmann
- 42 Schattenjagd von Paul Wolf (Ernst Vlcek)
- 43 Am Kreuzweg der Lichtwelt von W. K. Giesa (Werner Kurt Giesa)
- 44 Piraten der Wüste von W. K. Giesa (Werner Kurt Giesa)
- 45 Die Eiskrieger von Hubert Haensel
- 46 Prinz der Düsternis von Horst Hoffmann
- 47 Unter dem Schwertmond von Hans Kneifel
- 48 Die Waffen des Lichtboten von Hans Kneifel
- 49 Der Drachensee von Peter Terrid (Wolfpeter Ritter)
- 50 Die Mauern von Logghard von Paul Wolf (Ernst Vlcek)
- 51 Vorstoß in die Schattenzone von Paul Wolf (Ernst Vlcek)
- Mythor - Das abrupte Ende des Gorgan-Zyklus
2 Kommentare:
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