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Freitag, 19. April 2024

Dämontopia

John Sinclair 2300

Dämontopia (Teil 1 von 4)

von Ian Rolf Hill (Florian Hilleberg)

Die große Mutter Lilith will nach wie vor die vier Engel der Hurerei erwecken, wofür sie einerseits den in der jungen Marylin heranreifenden Engel Barbelo und andererseits den Engelstöter benötigt, das Schwert des verhinderten Erzengels Metatron.

Dieses kann allerdings nur durch den Sohn des Lichts, John Sinclair, aktiviert werden, weshalb dieser von Metatron in eine Falle gelockt wird, der eigene Pläne verfolgt.

Über einen Hinweis des Engels Raniel erfahren John und Suko von einer Software - Firma, über die es einen Bezug zu Babylon zu geben scheint, wo sich die vier Zikkurate für die Erweckung befinden. 

Als John dort auftaucht, wird er mittels einer VR - Brille in eine virtuelle Version Babylons versetzt, wo er die Rolle Hesekiels einnimmt.

Als Metatron, Lilith und Raniel in der Firma auftauchen und Lilith herausfindet, dass Metatron den Engelstöter im virtuellen Babylon versteckt hat, überschlagen sich die Ereignisse und John bleibt in der virtuellen Welt gefangen, während Suko nur noch seinen Tod feststellen kann…

  • Erschienen am 9. August 2022

Auch wenn dieser Roman den Auftakt des Vierteilers bildet, passiert hier bereits so einiges. Nach einem kurzen Prolog, in dem die großen Kontrahenten Metatron, Lilith und Raniel in einer Zwischenwelt Schach spielen, und einem (eher überflüssigen) Einsatz, bei dem John und Suko einen angeblichen Werwolf jagen, der sich als Dogge entpuppt, geht es dann sehr schnell in die Vollen.

Der Leser bekommt eine kurze Zusammenfassung der letzten Ereignisse, die sich um Liliths Pläne drehen, wobei hier vor allem Jane Collins eine tragische Rolle spielt, da sie bereits zum zweiten Mal von einem Geist besessen ist (wobei es sich allerdings eher um Fragmente handelt, die in den Wirten heranreifen und später bei der Erweckung der vier Engel der Hurerei noch eine tragende Rolle einnehmen werden).

Doch auch wenn man, wie immer bei Ian Rolf Hill, sehr ausführlich über die wichtigsten Fakten der zurückliegenden Ereignisse informiert wird, kann es nicht schaden, wenn man die entsprechenden Romane gelesen hat, zumal da bereits die Spannung geschürt und ein sorgfältig geplanter Handlungsbogen bis zu diesem Vierteiler gespannt wird.

Dass dieser ursprünglich als Trilogie geplant war, erfährt man auf der Leserseite vom Autor selbst, allerdings dürfte es niemanden, der dieses Thema rund um Lilith und die Engel der Hurerei verfolgt hat wundern, dass dann doch ein Vierteiler entstanden ist.

Was die Pläne und Ziele der Gegenseite angeht, so wird hier schon viel angedeutet, so richtig klar ist aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was Lilith und Metatron wirklich beabsichtigen. Während es Lilith offenbar um einen Angriff auf die Erzengel geht, plant Metatron gar den Erzengel Michael zu töten, um seinen Platz einzunehmen.

Dass John hier aufgrund seiner Rolle als Sohn des Lichts im Mittelpunkt steht und mal wieder zwischen die Mühlsteine der intrigierenden Gegner gerät, ist nichts Neues. Was ihm hier aber widerfährt, ist nicht nur für ihn, sondern auch für den Leser starker Tobak, wird er doch von Lilith nicht nur erneut mit seiner Hilf- und Machtlosigkeit konfrontiert, auch und gerade in Bezug auf sein hier nutzloses Kreuz, sondern obendrein auch noch von ihr vergewaltigt…

Das scheint auf den ersten Blick unangemessen und übertrieben, aber wer die Figur kennt, der weiß, dass diese kleine Machtdemonstration einfach zu ihr passt, zumal der Autor ihre ebenso kalte und widerwärtige wie verführerische Präsenz einfach hervorragend darstellt.

Dass John dann am Ende im virtuellen Babylon strandet, ist zwar vorhersehbar, aber es ist natürlich auch das, was der Leser erwartet hat, der sich nach einem packenden Showdown auf den zweiten Teil freuen darf… 

© by Stefan Robijn

 

Geisterjäger John Sinclair (Ab Band 2300)

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