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Freitag, 21. Juni 2024

Die Hölle auf Erden


John Sinclair 2313

Die Hölle auf Erden

von Ian Rolf Hill

John und Suko werden von Karina Grischin gebeten, sie nach Russland zu begleiten, wo sich Chandra in einem Hochsicherheitsgefängnis befindet, da man von einem dort eingeschleusten Agenten nichts mehr hört und es zudem erneut zu Aktivitäten der Unheilsbringer kam.

In der “Polareule” bekommt man es dann mit Unheilsbringern, Ghouls und dem Todesnebel zu tun...

...was bedeutet, dass Pandora im Hintergrund die Fäden zieht, welche mit dem Würfel inzwischen die durch den Nebel entstandenen Skelette wiedererwecken kann.

Nachdem diese vernichtet wurden, findet man Chandras Überreste und geht von ihrem Tod aus, allerdings wurde sie, was John nicht weiß, von Lilith gerettet, da sie offenbar noch für den Engel der Unzucht Naema gebraucht wird.

Auch Karina, von der man glaubte, sie sei von ihrem  Einfluss endgültig befreit, steht scheinbar noch auf Liliths Seite.

  • Erschienen am 08. November 2022

Auch in diesem Band bekommt der Leser es, ebenso wie John und Suko wieder mit den Folgen zu tun, welche die Erweckung der Engel der Unzucht mit sich gebracht haben, wobei hier gleich zwei der ehemaligen Gastwirte betroffen sind.

Da ist zum einen Chandra, deren Aufenthalt im Knast sehr ausführlich und den Bedingungen entsprechend drastisch geschildert wird. Dann gibt es ein Wiedersehen mit Karina Grischin, deren Absichten noch immer auf eine gewisse Skepsis bei John und Suko stoßen, und das, wie sich am Ende herausstellt, durchaus zurecht, da sie Chandra offenbar nur als Köder benutzte, um Pandora aus der Reserve zu locken.

Dieser Wendung entsprechend ist der Handlungsverlauf im letzten Drittel stellenweise etwas verwirrend, da man zunächst vermutet, dass Pandora Chandra nun doch retten will, nachdem sie die Kugelfeste nach ihrem Versagen ja fallen ließ.

Erst im Epilog erfährt man dann, dass auch Pandoras Feindin Lilith hier mitmischt, die mit Chandra wohl noch etwas vorhat, wobei hier noch der Engel Naema auftaucht.

Die Abschnitte rund um Chandras Gefangenschaft sind zwar durchaus packend geschildert, beanspruchen aber viel Platz, so dass John und Suko wieder erst im letzten Drittel zum Einsatz kommen, wo sie noch unnötig aufgehalten werden, bis sie dann praktisch mitten in das gerade eskalierende Geschehen im Gefängnis geraten.

Dass Pandora den Würfel des Unheils so gut beherrscht, um die vom Todesnebel erzeugten Skelette wiederzuerwecken, erweist sich dann als recht späte, aber nicht unbedingt schlechte Idee, wobei der Nebel ja auch ohne diesen Zusatz schon brandgefährlich ist.

Die Feindschaft zwischen Lilith und Pandora ist als Background zwar interessant und wird sicher noch Stoff für viele Romane hergeben, aber was diesen Band betrifft, so hat Ian Hill in der letzten Zeit schon bessere abgeliefert, da es diesmal erst am Ende wirklich spannend wird.

Zumal die Erwähnung des Krieges in der Ukraine noch einen bitteren Beigeschmack erzeugt, wenn sie auch angesichts der Thematik und des Schauplatzes notwendig ist. Ob man das nun unbedingt in die Handlung einflechten musste, ist allerdings wieder eine andere Frage.

 © by Ingo Löchel

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