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Mittwoch, 2. Oktober 2024

Raniel, der Dämon (Teil 2)

John Sinclair 2378

Raniel, der Dämon (Teil 2)

von Rafael Marques

Sinclair wird vom Erzengel Michael aufgefordert, Raniel zu vernichten, da dieser in seiner Dämonengestalt gerade die Engelswelten heimsucht und dort unter den Engeln wütet.

Kurz zuvor vernimmt John die Stimme einer Frau, die ihn anfleht, Raniel nicht zu vernichten.

Michael befördert ihn in eine Engelswelt, wo John auf viele Leichen und schließlich auf Raniel selbst stößt, der kaum noch Ähnlichkeit mit dem alten Halbengel hat.

Dann taucht Clarissa, das Templer - Mädchen auf, und John wird klar, dass sie war es, die ihn bat, Raniel zu verschonen.

Als Raniel ihn angreift, wird John aus der Welt geschleudert und findet sich in seiner Wohnung wieder. Er benachrichtigt den Templerführer Godwin de Salier und bittet ihn, mehr über Varanga herauszufinden, was dieser auch umgehend tut.

Als er sich mit dem Würfel des Heils der Baphomet - Bibel nähert, dringt der dämonische Geist Varangas daraus hervor und Godwin, der über den Knochenthron flieht, erfährt während einer Vergangenheitsreise, wie aus dem Templer zunächst ein Baphomet - Diener und dann ein Kopfgeldjäger wurde.

Als er schließlich Varanga in der Hölle trifft, erklärt dieser ihm, dass er Raniels Verwandlung rückgängig machen kann. Im Gegenzug dafür verlangt er die Baphomet - Bibel…

  • Erschienen am 03. Februar 2024
  • Die Varanga - Trilogie Teil 2

Der zweite Teil der Trilogie beginnt spannend und actionreich, und dem Autor gelingt es sehr gut, die Ausweglosigkeit und Tragik der Situation zu schildern, in der sich Raniel nach seiner Verwandlung befindet. Über weite Strecken des Romans scheint es so, als wäre sein Schicksal besiegelt und als gäbe es keine Rettung mehr für ihn.

Die zweite Handlungsebene um Godwin de Salier bringt etwas Licht ins Dunkel um die Hintergründe. So erfährt er bei einer Reise durch die Vergangenheit die Geschichte Varangas und somit den wahren Grund, warum dieser verraten und zum Tode verurteilt wurde: Man beauftragte ihn, eine Templer - Bibel zu schreiben, doch wurde er dabei von der Hölle manipuliert, so dass letztlich die Baphomet - Bibel entstand.

Nachdem er dann nach seinem Tod zunächst in Baphomets Diensten stand, kam er mit einem Kreuz in Berührung und seine Dämonenseele löste sich aus ihm, woraufhin er zu einem neutral gesinnten Untoten und schließlich zu dem Kopfgeldjäger in Luzifers Auftrag wurde. Eine recht ungewöhnliche aber durchaus originelle Story, zumal die Verbindung und die Liebe zu einem Höllenengel im dritten Teil noch eine größere Rolle spielen wird.

Am Ende nutzt der Autor dann die eher neutrale Gesinnung Varangas, um den eigentlich unrettbaren Raniel doch noch zu retten, indem er silberne Pfeile aus dem Hut zaubert, mit denen man die Wirkung der goldenen Kugeln einfach wieder umkehren und die Dämonen in Engel zurückverwandeln kann. 

Eine vielleicht etwas zu einfache Lösung, zumal wenn man bedenkt, in welchem Ausmaß die Verwandlung bei Raniel aufgrund seiner Macht fortgeschritten ist, und dass er bereits hunderte Engel abgeschlachtet hat.

Andererseits ist Raniel als positive Figur nach wie vor interessant und hat noch Potential, das man vielleicht nicht verschenken wollte, indem man ihn dauerhaft als  Dämon agieren lässt. Zudem hat der Autor es so gedreht, dass der ursprüngliche Raniel aus der Hülle des Dämons befreit wird, womit die Schuld an den Taten praktisch bei der dämonischen Hülle liegt. Dieser Kniff geht auf das Taschenbuch “Der Gerechte” zurück, in dem es eine ähnliche Befreiung bzw. Teilung gab.

Der interessanteste Part ist in diesem zweiten Teil aber ohnehin jener, in dem es um die Templer und die Geschichte Varangas geht, der sich hier als äußerst interessante und originelle Neukreation unter den Figuren erweist. Man darf also gespannt sein, wie der Autor seine Geschichte im dritten Teil abschließen wird.

© by Stefan Robijn

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