John Sinclair 2378
Raniel, der Dämon (Teil 2)
von Rafael
Marques
Sinclair wird vom Erzengel Michael aufgefordert, Raniel zu vernichten, da dieser in seiner Dämonengestalt gerade die Engelswelten heimsucht und dort unter den Engeln wütet.
Kurz zuvor vernimmt John die Stimme einer Frau, die ihn anfleht,
Raniel nicht zu vernichten.
Michael befördert ihn in eine Engelswelt, wo John auf viele Leichen und schließlich auf Raniel selbst stößt, der kaum noch Ähnlichkeit mit dem alten Halbengel hat.
Dann taucht Clarissa, das Templer - Mädchen auf, und John wird klar, dass sie
war es, die ihn bat, Raniel zu verschonen.
Als
Raniel ihn angreift, wird John aus der Welt geschleudert und findet sich in
seiner Wohnung wieder. Er benachrichtigt den Templerführer Godwin de Salier und
bittet ihn, mehr über Varanga herauszufinden, was dieser auch umgehend tut.
Als
er sich mit dem Würfel des Heils der Baphomet - Bibel nähert, dringt der
dämonische Geist Varangas daraus hervor und Godwin, der über den Knochenthron
flieht, erfährt während einer Vergangenheitsreise, wie aus dem Templer zunächst
ein Baphomet - Diener und dann ein Kopfgeldjäger wurde.
Als
er schließlich Varanga in der Hölle trifft, erklärt dieser ihm, dass er Raniels
Verwandlung rückgängig machen kann. Im Gegenzug dafür verlangt er die Baphomet
- Bibel…
- Erschienen am 03. Februar 2024
-
Die
Varanga - Trilogie Teil 2
Der zweite Teil der Trilogie beginnt spannend und
actionreich, und dem Autor gelingt es sehr gut, die Ausweglosigkeit und Tragik
der Situation zu schildern, in der sich Raniel nach seiner Verwandlung
befindet. Über weite Strecken des Romans scheint es so, als wäre sein Schicksal
besiegelt und als gäbe es keine Rettung mehr für ihn.
Die zweite Handlungsebene um Godwin de Salier bringt
etwas Licht ins Dunkel um die Hintergründe. So erfährt er bei einer Reise durch
die Vergangenheit die Geschichte Varangas und somit den wahren Grund, warum
dieser verraten und zum Tode verurteilt wurde: Man beauftragte ihn, eine
Templer - Bibel zu schreiben, doch wurde er dabei von der Hölle manipuliert, so
dass letztlich die Baphomet - Bibel entstand.
Nachdem er dann nach seinem Tod zunächst in Baphomets
Diensten stand, kam er mit einem Kreuz in Berührung und seine Dämonenseele
löste sich aus ihm, woraufhin er zu einem neutral gesinnten Untoten und
schließlich zu dem Kopfgeldjäger in Luzifers Auftrag wurde. Eine recht
ungewöhnliche aber durchaus originelle Story, zumal die Verbindung und die
Liebe zu einem Höllenengel im dritten Teil noch eine größere Rolle spielen
wird.
Am Ende nutzt der Autor dann die eher neutrale Gesinnung Varangas, um den eigentlich unrettbaren Raniel doch noch zu retten, indem er silberne Pfeile aus dem Hut zaubert, mit denen man die Wirkung der goldenen Kugeln einfach wieder umkehren und die Dämonen in Engel zurückverwandeln kann.
Eine vielleicht etwas zu einfache Lösung, zumal wenn man bedenkt, in welchem
Ausmaß die Verwandlung bei Raniel aufgrund seiner Macht fortgeschritten ist,
und dass er bereits hunderte Engel abgeschlachtet hat.
Andererseits ist Raniel als positive Figur nach wie vor
interessant und hat noch Potential, das man vielleicht nicht verschenken wollte,
indem man ihn dauerhaft als Dämon
agieren lässt. Zudem hat der Autor es so gedreht, dass der ursprüngliche Raniel
aus der Hülle des Dämons befreit wird, womit die Schuld an den Taten praktisch
bei der dämonischen Hülle liegt. Dieser Kniff geht auf das Taschenbuch “Der
Gerechte” zurück, in dem es eine ähnliche Befreiung bzw. Teilung gab.
Der interessanteste Part ist in diesem zweiten Teil aber
ohnehin jener, in dem es um die Templer und die Geschichte Varangas geht, der
sich hier als äußerst interessante und originelle Neukreation unter den Figuren
erweist. Man darf also gespannt sein, wie der Autor seine Geschichte im dritten
Teil abschließen wird.
© by Stefan Robijn
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen