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Freitag, 13. September 2024

Wir gegen die Totengöttin (Teil 2) und Grausames Spiel mit Denise (Teil 3)

John Sinclair 2349 und 2350

Wir gegen die Totengöttin und Grausames Spiel mit Denise

von Ian Rolf Hill (Florian Hilleberg)

Die Totengöttin Hel versucht, Denise Curtis dazu zu bringen, mit ihr ins Totenreich zu gehen, diese setzt sich aber zunächst ab und trifft auf Asmodis, der wie Pandora an Lykaons Tochter und deren Fähigkeiten interessiert ist. 

Als Sinclair mit Suko und dem wieder aufgetauchten Abe bei dem Haus auftauchen, in dem Hel sich eingenistet hat, kommt es zum Kampf, in den auch Morgana und Asmodis eingreifen.

Denise versucht daraufhin, Davids Bruder Scott zu beschützen und trifft auf Pandora, die ihr klar macht, dass Lilith sie aufgrund ihrer Herkunft nicht zwingen kann, ihr zu folgen. Da sie sich auch Pandora nicht mehr anschließen will, erpresst diese sie, indem sie Scott bedroht.

John, Suko, Abe und Morgana treffen auf Hel, die ihnen offenbart, dass Lilith mit Angrboda identisch ist, was Denise zu ihrer Enkelin macht, weshalb Hel glaubt, in ihrem Sinne zu handeln, wenn sie Denise nach Eljudnir bringt. Doch Sinclair macht ihr klar, dass Lilith sie nur benutzt.

Als es zur finalen Begegnung mit Pandora kommt, bei der auch die Unheilsbringer und der Todesnebel zum Einsatz kommen, greift Hel in letzter Sekunde ins Geschehen ein und es gelingt ihr, Pandora mit ihrer Sense handlungsunfähig zu machen, worauf sie flieht.

John muss sich zusammen mit Denise gegen einen Angriff Liliths zur Wehr setzen, bei dem Denise beinahe umkommt. Am Ende gibt es ein Wiedersehen mit der Berserkerin Lykke und Emma, die sich mit Denise versöhnen.

  • Erschienen am 18. / 25. Juli 2023

Wie schon bei der letzten, so kann man auch bei dieser Trilogie bereits nach dem Genuss des zweiten Teils zu dem Schluss kommen, dass hier ein Zweiteiler völlig ausgereicht hätte, das Gerangel um Denise Curtis zu thematisieren, da hier nicht wirklich viel passiert, was die Handlung voranbringt, wenn man das Gebotene überhaupt so nennen kann.

Da wäre auf der einen Seite die ebenso übermächtige, wie nervtötende Totengöttin Hel, deren “witzigen” Eskapaden hier langsam wirklich über die Grenze des zumutbaren hinausgehen und deren Absichten nach wie vor unklar sind (sie will Denise halt mit in ihr Reich nehmen, da sie dort angeblich sicher vor den anderen Interessenten ist, tatsächlich aber wird sie nur von Lilith benutzt, wie man später erfährt).

Dann erleben wir eine Denise Curtis, die mit dem Bruder des von ihr ermordeten David um die Häuser zieht, als wäre nichts weiter passiert und natürlich noch Sinclair, Abe und Suko, die im Grunde immer nur auf der Stelle treten, bis sie dann endlich das Haus erreichen, in dem Hel vor der Glotze sitzend auf sie wartet. 

Der anschließende Kampf ist dann eher wieder eine Demonstration ihrer Macht, da man ihr mit keiner Waffe wirklich etwas anhaben kann.

Auch ein Asmodis, der bei Hill immer mit bloßem Geschlechtsorgan herumläuft, was inzwischen jeden Auftritt dieser klassischen Figur zu einer peinlichen Szene macht, muss am Ende wieder das Feld räumen, während Morgana Layton völlig blass und austauschbar bleibt.

Die Erkenntnisse über das Verwandtschaftsverhältnis all dieser Figuren, wie Lilith, Lykaon, Morgana und Hel sollen hier wohl erklären, wie die eigentlich verfeindeten Parteien wirklich zueinander stehen, sind aber nur verwirrend, da scheinbar jeder mit jedem irgendwie verwandt ist.

Alles in allem hätte man auf den schwachen zweiten Teil verzichten können, da es hier kaum Handlung, dafür umso mehr Metzgerfüllsel und Albernheiten gibt, was einige Leser zu mögen scheinen. Und auch wenn Hels Verhalten beabsichtigt sein mag, um dieser eigentlich widerlichen Figur etwas selbstironisches anzudichten, so kann man das witzig finden oder eben auch nicht.

Nach dem schwachen zweiten Teil kann der Autor mit dem finalen Band dann wieder überzeugen, zumal er sich hier auch zurückhält, was die kindischen Witzeleien der Totengöttin Hel betrifft. Statt kopflos in der Gegend herumzulaufen und fernzusehen, hat sie hier nur wenige Auftritte, die aber weniger nerven und dafür die Handlung voranbringen.

Dafür wirft der Auftritt der ebenso übermächtigen Pandora die Frage auf, warum sie Denise erst groß und breit erklärt, dass sie einen freien Willen hätte und selbst entscheiden müsse, wem sie folgt, nur um ihr dann die Pistole auf die Brust zu setzen und damit droht, Scott zu töten, wenn sie ihr nicht folgt.

Letztlich dient diese Drohung und die Folgen nur dazu, den Mittelteil des Romans zu füllen, bis es dann zu einem beinahe aussichtslosen Kampf gegen Pandora kommt, in den am Ende erst die ihr ebenbürtige Hel eingreifen muss, da Sinclair, Suko und Morgana hier machtlos sind.

Dabei dürfte wohl klar sein, dass Pandora nicht von der Sense vernichtet wurde, ebenso wie das Gerangel der verschiedenen Parteien um Denise noch lange nicht beendet sein dürfte, auch wenn Hel sie nun scheinbar vorerst in Ruhe lässt, während die Nornen sich um den Hermaphroditen, das Kind von Denise kümmern, das sicher noch eine Rolle spielen wird.

© by Stefan Robijn

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