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Freitag, 24. Mai 2024

Wie der Vater…

John Sinclair 2307

Wie der Vater… (Teil 1 von 2)

von Ian Rolf Hill (Florian Hilleberg)

Morgana Layton taucht bei Sinclair auf und informiert ihn darüber, dass Denise Curtis verschwunden ist.

Nachdem sie sich in der letzten Zeit bereits seltsam verhielt, ist sie plötzlich ausgerastet und hat Lykke und Morgana angegriffen, worauf die Nornen sie verbannten.

Da Lykaons Tochter als Wolfsdämon gefährlich und unberechenbar ist und es bereits einen Angriff mit Todesopfern in Alaska gab, begeben Sinclair und Morgana...

...sich umgehend dorthin und machen sich mit der Unterstützung der Rangerin Constance auf die Suche nach Denise…

  • Erschienen am 27. September 2022

Auch wenn in diesem ersten Teil des Zweiteilers noch nicht sehr viel passiert, schafft der Autor es, den Leser vor allem mit den Abschnitten, in denen die völlig verwirrte Denise in der Wildnis unterwegs ist, zu fesseln.

Wer die Geschichte dieser Figur von Anfang an verfolgt hat, kann nicht umhin, mit ihr mitzuleiden und zu fühlen, auch wenn es ihr immer schwerer fällt, sich unter Kontrolle zu halten und sie in ihrer Wolfsgestalt grausamer und gnadenloser ist, denn je.

Allerdings weiß man ja bereits, dass es für ihr Verhalten einen Grund gibt, da sie von Carnegra vor deren Vernichtung manipuliert wurde, als diese sie in der Gestalt Berengars sozusagen missbrauchte. Damit sorgte sie nicht nur dafür, dass Denise in ihrer Trauer um den Berserker und die Freunde, die sich von ihr abwandten, leicht empfänglich für das Böse ist, sondern lässt dieses auch noch ganz substanziell in ihr wachsen.

So erfährt man am Ende des ersten Teils, dass sie schwanger ist, was ihr körperliches Befinden und auch den Untertitel des Zweiteilers “Lykaons Erbe” erklärt, dessen Spross nun scheinbar in ihr heranwächst.

Sinclair kann hier noch nicht allzu viel tun, auch wenn er von Anfang an immer wieder ins Spiel gebracht wird, wobei die flapsigen Gespräche mit Morgana teilweise unnötig in die Länge gezogen werden. Das gilt auch für den Dialog mit der wie immer etwas übertrieben kindlich dargestellten Totengöttin Hel, bei dem viel zu lange um den heißen Brei herumgeredet und herumgeflachst wird.

Die Kampfszene am Anfang ist dagegen wieder packend beschrieben, wie man es von Hill gewohnt ist und auch die späteren Szenen, in denen Denise sich gegen diverse übergriffige Kerle zur Wehr setzt, sind typisch für den Autor, zumal dort wieder heftiger Splatter geboten wird, den man aber auch gern hätte weglassen oder entschärfen können.

Dass die Angriffe eines Wolfsdämons kein Zuckerschlecken sind, und er seine Gegner nicht nur bewusstlos schlägt, sondern zerfetzt, dürfte zwar klar sein, aber während ein Jason Dark soetwas immer nur angedeutet hat, geht Hill so extrem ins Detail, dass man schon sagen muss, das ist wirklich nichts für schwache Nerven und empfindliche Mägen.

Das schmälert das Lesevergnügen allerdings auch diesmal kaum, denn die Odyssee der jungen Frau, die im Grunde immer nur ein normaler Teeanger sein wollte, es aufgrund ihrer Herkunft aber nicht durfte, wird von dem Autor wie immer mit dem richtigen Gespür und dem Feingefühl für diese (seine) Figur geschildert.

Jene Leser, denen Denise Curtis trotz oder gerade wegen ihrer tragischen Geschichte ans Herz gewachsen ist, dürfen also gespannt sein, wie sich die Dinge weiterentwickeln werden, vor allem in Bezug auf das Erbe ihres Vaters Lykaon, an dessen Vernichtung sie maßgeblich beteiligt war.

 © by Stefan Robijn  

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