Robert E. Howard
Teil 8: James Allison
Ende der 1970er Jahre kam ich durch die Taschenbuch-Reihe "TERRA FANTASY" (1974-1982) des Pabel Verlages, die 1982 leider nach 94 Bänden eingestellt wurde, zum ersten Mal mit den Geschichten des Autors ROBERT E. HOWARD in Berührung, und tauchte in die Abenteuer von Helden wie BRAN MAK MORN, KULL VON ATLANTIS, SOLOMON KANE und EL BORAK ein.
Die Faszination von Howards Werken ließen mich seitdem nicht mehr los. Seine Geschichten wurden zudem nie langweilig, obwohl ich sie seitdem immer und immer wieder gelesen habe.
Ab den 1980er Jahren machte ich dann durch die "CONAN"-Reihe des Heyne Verlages auch die Bekanntschaft mit dem Barbaren aus Cimmerien, die wohl bekannteste Figur Robert E. Howards.
Doch es waren letztendlich vor allem Howards Abenteuer-Geschichten zur Zeit der Kreuzzüge, die mein Herz höher schlagen ließen, und eine nicht zu definierende Faszination auf mich ausübten...
Im Oktober 1931 vollendete Robert E. Howard die erste Fassung von "PEOPLE OF THE DARK" ("Das Volk der Finsternis"), die er bei "STRANGE TALES OF MYSTERY AND TERROR" einreichte, einer mit dem Pulp-Magazin "WEIRD TALES" konkurrierenden Zeitschrift, die bei Clayton Publications erschien.
Der Herausgeber Harry Bates mochte die Story, bat aber Howard darum, die Geschichte teilweise umzuschreiben.
Howard fügte sich und ein paar Wochen später akzeptierte Bates die geänderte Version von "PEOPLE OF THE DARK" sowie die Erzählung "THE CAIRN ON THE HEADLAND", die Howard ihm zusätzlich geschickt hatte, und die im Juni 1932 und im Januar 1933 in "STRANGE TALES" erschienen.
In "PEOPLE OF THE DARK" ("Das Volk der Finsternis") geht es um Erinnerung und Reinkarnation.
Der Protagonist, der Ich-Erzählung, berichtet über eine Episode aus dem Leben einer früheren Inkarnation, eines gewissen Conan, von den Plünderern, eines schwarzhaarigen Kelten.
„Ich hatte es endlich geschafft, bei Clayton etwas unterzubringen. Ich habe ihnen ein paar Stories verkauft und musste eine Weile aufs Geld warten, aber wenn sie zahlen, dann zahlen sie gut – 134 Dollar für eine und 144 Dollar für die zweite Geschichte. Es waren ja wirklich nur Kurzgeschichten. Ich hoffe bei Gott, dass ihn ihnen mal eine längere Novelle verkaufen kann.“ (1)
Durch den Verkauf beider Erzählungen hatte Howard einen neuen Abnehmer gefunden, der im Gegensatz zu "WEIRD TALES" sofort zahlte, sobald eine Story akzeptiert war.
So war Robert E. Howard durch den Verkauf der beiden Geschichten um 278 Dollar reicher und er entschied sich, im Süden von Texas Urlaub zu machen.
"Ich bin ein paar Wochen durch den Süden des Staates gestreift, vor allem an der Grenze entlang, und habe in dieser Zeit nicht viel gearbeitet. Meine wichtigste Beschäftigung war der Verzehr von Tortillas, Enchiladas und spanischem Wein." (2)
Während dieser Zeit schrieb Howard aber zumindest ein Gedicht: "CIMMERIA".
"Verfasst in Mission, Texas, im Februar 1932; inspiriert von der Erinnerung an das Hügelland oberhalb von Fredericksburg, in dunstigem Winterregen betrachtet." (3)
Erst im Februar 1934 folgten weitere Reinkarnations-Geschichten. Die erste von ihnen war "THE VALLEY OF THE WORM“ ("Das Tal des Höllenwurmes"), die im Februar 1934 "in WEIRD TALES" erschien.
"DAS TAL DES HÖLLENWURMS" war die erste Erzählung mit JAMES ALLISON, einen dahinsiechenden und hilflosen Krüppel des 20. Jahrhunderts, der sich an seine vergangenen Inkarnationen und heldenhaften Abenteuer erinnert.
"Ich habe mir nun eine mystische prähistorische Epoche vorgenommen, in der das heutige Texas eine große Hochebene war, die sich von den Rocky Mountains bis zum Meer erstreckte, bevor das Land südlich des Caprock absank und die hügeligen Steppen bildeten, aus denen jetzt diese Region besteht“ (4)
Zu dem "JAMES ALLISON"-Zyklus zählen auch die beiden Erzählungen "MARCHERS OF VALHALLA" ("Der große Treck") sowie "THE GARDEN OF EVIL" ("Garten des Grauens").
Diese Geschichten erschienen neben "THE THUNDER-RIDER" erst 1972 zusammen in Buchform.
1936, wenige Monate vor seinem Tod, schrieb Robert E. Howard mit "THE THUNDER RIDER" ("Der Donner-Reiter") seine letzte Fantasy-Story, eine weitere Reinkarnations-Geschichte im Stile der JAMES ALLISON -Erzählungen,
© by Ingo Löchel
- (1) Robert E. Howard
- (2) Robert E. Howard
- (3) Robert E. Howard
- (4) Robert E. Howard
JAMES ALLISON in deutscher Übersetzung
1) Pabel Verlag
Terra Fantasy # 50
- Garten des Grauens (The Garden of Fear)
Terra Fantasy # 55
- Der große Treck (The Marchers of Valhalla)
- Das Tal des Höllenwurms (The Valley of the Worm)
- Das Volk der Finsternis (The People of the Dark)
- Der Donner-Reiter (The Thunder Rider)
2) Festa Verlag
Volk der Finsternis (2012)
- Volk der Finsternis (People of the Dark)
Der schwarze Hund des Todes (2013)
- Das Tal des Wurmes (Valley of the Worm)
- Die Kämpfer von Walhalla (Marchers of Valhalla)
Die Kinder der Nacht (2015)
- Garten der Furcht (Garden of Fear)
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