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Samstag, 27. September 2025

Das Höllenkreuz (Teil 1)

John Sinclair 2000

Das Höllenkreuz (Teil 1)

von Jason Dark (Helmut Rellergerd)

Luzifers Geheimwaffe Mathias zwingt Mark Hampton, einen Nachbarn von John Sinclair, den Geisterjäger auf das Dach des Wohnhauses zu locken, wo eine Überraschung auf den Oberinspektor wartet.

Ein Mann mit schwarzen Flügeln greift ihn an, den der Geisterjäger aber mit zwei Silberkugeln vernichtet kann.

Nach dem Kampf führt John Sinclair mit Mark Hampton ein Gespräch, dessen linke Hand von Mathias entstellt wurde. Danach informiert der Geisterjäger Suko.

Nachdem John Sinclair die mysteriöse Projektion eines Höllenkreuzes gesehen hat...

...wird er in seiner Wohnung angegriffen und niedergeschlagen. Als Suko nach seinem Freund sehen will, findet er dessen Wohnung verlassen vor, da  John Sinclair von zwei Geflügelten entführt wurde.  

Am nächsten Tag informiert Suko Sir James Powell von Johns Verschwinden. Als er mit Mark Hampton sprechen will, ist bereits ein Kollege vom Yard vor Ort, da Hampton Selbstmord begangen hat.

Währenddessen muss John Sinclair feststellen, dass er von den beiden geflügelten Wesen, die im Dienste von Luzifer stehen, nach Aibon entführt wurde, wo er mit dem Rad der Zeit konfrontiert wird.

Mathias will den Geisterjäger dazu zwingen, dass er das Rad der Zeit benutzt. Um ein Druckmittel zu haben, hat er Jane Collins durch einen Mittelsmann in ihrer Wohnung in seine Gewalt gebracht.

So muss sich der Geisterjäger fügen und das Rad der Zeit benutzen, wo er in der Zukunft mit Luzifer und dem Höllenkreuz konfrontiert wird, das als Gegenpart zu seinem Silberkreuz erschaffen wurde.

Währenddessen können Suko und Bill Connolly Glenda Perkins überreden herauszufinden, wo John Sinclair stecken könnte.

Denn seit sich in ihrem Blut das Serum des Dr. Newton befindet, verfügt sie über die Fähigkeit der Teleportation. Zusammen mit Suko gelingt es ihr, nach Aibon zu gelangen...

  • Erschienen am 8. November 2016
  • Titelbild: Timo Würz

Für Wiedereinsteiger und Neueinsteiger ist es etwas schwierig, sich zu Beginn im Roman "DAS HÖLLENKREUZ" zurechtzufinden. Luzifer ist ja noch ein Begriff. Aber wer zum Teufel ist dieser Mathias?

Hier wäre eine kleine Einführung der Figur in wenigen Sätzen durch den Autor HELMUT RELLERGERD nicht schlecht gewesen.

Denn schließlich sollte jeder Roman einer Serie so geschrieben sein, dass sich auch Neueinsteiger ohne Probleme darin zurechtfinden, auch wenn sie die Vorgängerromane nicht gelesen haben.

Das klappt aber bereits auf den ersten Seiten von "DAS HÖLLENKREUZ" nicht. Zumal HELMUT RELLERGERD auch noch eine Geschichte geschrieben hat, die schon zu Beginn nicht wirklich nachvollziehbar ist.

Was insbesondere auch auf das mysteriöse Auftauchen des Höllenkreuzes zutrifft. Nur in kleinen Häppchen bekommt der Leser zudem Informationen präsentiert, insbesondere auch über Mathias, was aber nicht ausreicht, um das ganze Durcheinander in der Handlung zu entwirren bzw. zu verstehen.

Auch der Angriff in John Sinclairs Wohnung wirkt irgendwie unglaubwürdig. Hat es der Geisterjäger nach 2000 Romanen und über 300 Taschenbüchern immer noch nicht gelernt, seine Wohnung vor dämonischen Eindringlingen abzusichern?

Hinzu kommt, dass auch das Verhalten von Suko und Shao ebenfalls nicht gerade glaubwürdig in Szene gesetzt wurde. Obwohl sie wissen, dass John Sinclair vermutlich entführt wurde, legen sie sich nach dessen Verschwinden schlafen und frühstücken am nächsten Morgen in aller Ruhe.

Erst nach dem gemeinsamen Frühstück mit Shao, versucht es Suko noch einmal in Johns Wohnung, und fährt danach zum Yard, um Sir Powell über das Verschwinden des Geisterjägers zu informieren.

Warum macht Suko das nicht schon am Abend des Verschwindens von John?

Dieses Verhalten von Suko ist völlig unglaubwürdig und unrealistisch, zumal der Chinese ein Profi ist, und wissen müsste, dass jede Sekunde zählt, um herauszufinden wo John Sinclair steckt.  

Und wieso wird Jane Collins nicht über das Verschwinden von John unterrichtet? Denn Suko und Bill müssten doch eigentlich nach den Ereignissen wissen, dass vermutlich das gesamte Sinclair-Team in Gefahr schwebt, auch weil Mathias darin involviert ist.

Und ohne sich wirklich vorzubereiten, teleportiert sich Glenda, die unbewaffnet ist, zusammen mit Suko nach Aibon. Aber nur der Chinese ist bewaffnet, der allerdings nur seine Beretta und die Dämonenpeitsche dabei hat. Wieso nimmt er nicht Johns Einsatzkoffer mit. Oder existiert der nicht mehr?

So muss man sich Leser dieses Romans schon die Frage stellen, was John, Suko und Bill eigentlich während ihrer vielen Kämpfe gegen die Mächte der Finsternis gelernt haben.

Anscheinend nicht viel. Denn sie lassen sich mal wieder wie die Anfänger an der Nase herumführen und sind ihren Gegnern ziemlich schutzlos und hilflos ausgeliefert. 

Zum Schluss noch ein paar Worte zum ätzenden Cover des Heftes. Ich weiß zwar nicht, ob die Heftroman-Leser sich mit den Jahren an diese Art von 08/15-Bildern gewöhnt haben, aber ich persönlich finde das Cover von Timo Würz einfach nur schrecklich und hässlich. Da bekommt das Wort "Horror-Cover" eine ganz neue Bedeutung.

Zumal man durch die Rückschau auf die Werke von Vicente Ballestar (1929-2014) am Ende des Heftes klar und deutlich den qualitativen Verfall der Titelbilder bei John Sinclair zu sehen bekommt.

Waren die Bilder von Ballestar noch richtige kleine Kunstwerke sind, kann davon bei den neueren Titelbilder nicht mehr die Rede sein.

Auch die anatomische Gestaltung der Personen auf den Cover sind eher ungenügend, bei denen es sich vermutlich um John, Suko und Glenda handeln soll. Die Gestalten sehen in ihrer Körperhaltung wie Roboter oder Schaufensterpuppen aus. Von lebendig wirkenden Personen kann bei dieser Darstellung dagegen keine Rede sein. 

Fazit: Insgesamt hat der Autor HELMUT RELLERGERD mit Horror-Roman "DAS HÖLLENKREUZ" einen ziemlich merkwürdiges „JOHN SINCLAIR“-Abenteuer abgeliefert, dessen wirre Handlung völlig unrealistisch und unglaubwürdig in Szene gesetzt wurde.

© by Ingo Löchel

 

John Sinclair (2000 bis 2099)

3 Kommentare:

Stefan Robijn hat gesagt…

Den habe ich damals für den ZS unter der Überschrift "Der 100 Seiten Horror" rezensiert.
Ich denke, das sagt schon alles... 😉

Das Cover ist wirklich hässlich, aber wenigstens noch ein echtes Bild. Heute gibt es ja nur noch KI generierte cover.

Matthias Glombik hat gesagt…

Aber die aktuellen KI Tibis von der JS Erstauflage sind doch geradezu Spitze! Wenn ich da an Candy Kay mit den Bad Earth Tibis denke

Stefan Robijn hat gesagt…

Stimmt eigentlich. Einige sind wirklich hervorragend. Das kann man nicht leugnen