John Sinclair 2002
Schreckensnacht im Geisterschloss (Teil 3)
von Rafael
Marques (Rafael Hoppe)
Vor
lauter Wut über den Tod seiner Frau und dem Verschwinden seines Sohnes schlägt Bill
Connolly seinen Freund John Sinclair nieder. Danach flüchtet er aus dem Schloss
Glamis Castle.
Währenddessen befindet sich Shao im Krankenhaus, wo Suko immer noch im Koma liegt.
Dort wird der zuständige Arzt Dr. Everett Burke von einem Dämon, der sich selbst der Anführer der Kugeldämonen nennt, umgebracht.
Danach
übernimmt der Dämon dessen Körper, um im Auftrag von Asmodis Suko zu töten. Doch
der Mordanschlag misslingt. Shao kann den Dämon mit Hilfe des Auges der
Amaterasu aufhalten, dessen Wirtskörper von der auftauchende Glenda mit
Silberkugeln vernichtet wird.
Nach
dem missglückten Mordanschlag gibt der Dämon aber nicht auf. Er greife Suko erneut
an, der aus seinem Koma erwacht und den Anführer der Kugeldämonen mit seiner
Dämonenpeitsche vernichtet.
Währenddessen
überschlagen sich die Ereignisse auf Schloss Glamis Castle...
- Erschienen am 22. November 2016
-
Titelbild: Timo
Würz
Der Roman "SCHRECKENSNACHT IM GEISTERSCHLOSS"
von RAFAEL HOPPE fängt vielversprechend an, doch schon nach wenigen Seiten
driftet die dünne Handlung des Heftes wie die beiden erste beiden Teile der
Trilogie in ein unglaubwürdiges Szenario ab.
Neben Connollys 'Rückschau' auf vergangene Ereignisse,
insbesondere Erlebnisse mit seiner getöteten Frau sowie mit seinen
verschwundenen Sohn, präsentiert der Roman neben der Handlung mit Suko und Shao
sowie mit John Sinclair eine weitere Handlung mit Colin Boleyn-Crawford und
dessen Mutter, die von irgendeinem Monster auf Glamis Castle getötet wird.
Das nervige an den Handlungssträngen mit Bill Connolly,
John Sinclair und Colin Boleyn-Crawford ist, das man überhaupt nicht weiß, ob
diese Geschehnisse darin tatsächlich passieren, oder ob es sich dabei nur um
irgendwelche Traumsequenzen oder Visionen irgendwelcher Art handelt.
Durch diesen nervigen Aufbau des Romans, zieht sich die
Handlung des Heftes wie ein Kaugummi.
Das einzige Interessante im „JOHN SINCLAIR“-Roman von
RAFAEL HOPPE, ist die Handlung mit Suko, Shao und Glenda, deren Spannung aber
auch durch die vielen Zufälle, und den eher lächerlich wirkenden Anführer der
Kugeldämonen wieder zunichte gemacht wird.
Zufällig erscheint Glenda Perkins gerade im richtigen
Augenblick, um den Kugel-Dämon mit Silberkugeln aufzuhalten. Zufällig erwacht
Suko gerade in dem Moment aus seinem Koma, als der Dämon ihn töten will usw.
usf.
Das alles wirkt äußerst unglaubwürdig und unrealistisch, zumal am Ende der doch sehr wirren und teils nichts wirklich nachvollziehbaren Handlung des Romans, Bill Connollys Gedächtnis auf magische Art gelöscht wird.
Er weiß nichts mehr von Sheila und seinem Sohn Johnny und
auch nichts von Dämonen usw. usf.
Da hat es sich das Autoren-Team der Serie recht einfach
gemacht. Die Probleme die der zweite Teil der Trilogie aufgeworfen hat (der Tod
von Sheila, das Verschwinden von Johnny und die dadurch zerstörte Freundschaft
mit Bill), wurden im dritten Teil einfach weggewischt.
So kann man die Probleme natürlich auch lösen. Nach den
Ereignissen von "SCHRECKENSNACHT IM GEISTERSCHLOSS" haben wir einen
Bill Connolly, der auf den Stand vor seinem Debüt in "MÖRDER AUS DEM
TOTENREICH" befindet, indem weder Sheila noch Johnny existiert haben. Eine
nicht gerade sehr zufriedenstellende Lösung.
Fazit
1: Mit den ersten drei 2000er Bände wird den Lesern der Serie "GEISTERJÄGER
JOHN SINCLAIR" eine etwas sehr merkwürdige und wirre Trilogie geboten, die
auf weite Strecken sehr Zusammenhanglos wirkt. Dabei wirken die drei Romane
nicht wie ein Mehrteiler, sondern wie drei Einzelromane.
Im ersten Teil mischt Mathias das Sinclair-Team kräftig auf und ein ominöses Höllenkreuz taucht auf, im zweiten und dritten Teil scheint Mathias wieder der Vergangenheit anzugehören, denn in diesen beiden Romanen taucht er gar nicht auf.
Stattdessen hat sich ein ominöser Dämon in Sukos Körper festgesetzt, um anscheinen aus Aibon zu fliehen.
Wobei man sich sowieso die Frage stellen muss, wie es
Luzifer und Mathias überhaupt geschafft haben, in Aibon Fuß zu fassen. Warum
wehren sich die Einwohner von Aibon nicht gegen die Einflussnahme Luzifers?
Nachdem der ominöse Schnabeldämon durch Suko auf die Erde gelangt ist, verlässt er dessen Körper und springt auf Sheila über, um zu einem ominösen Dimensionstor in Schottland zu gelangen, wo diverse Geister verrückt spielen.
Und warum gerade dorthin? Denn es ist wohl davon
auszugehen, dass auf der Erde eine Vielzahl von weitern Dimensionstoren
existieren.
Am Ende wird Sheila ermordet und Johnny folgt dem Dämon,
dessen Ziel unbekannt ist, durch das Dimensionstor. Da John aber das Tor mit
Hilfe seines Kreuzes geschlossen hat, ist es unmöglich Johnny zurückzuholen
oder ihm zu folgen.
Im dritten Teil wird die Handlung der Trilogie noch dubioser. Nicht Luzifer, sondern Asmodis, startet einen Angriff auf das Sinclair-Team. Sein Ziel ist der im Koma liegende Suko, der getötet werden soll.
Diese Aufgabe soll der Anführer der Kugel-Dämonen
übernehmen, der den zuständigen Arzt tötet, und dessen Körper als Wirt
übernimmt. Doch der Mordanschlag misslingt.
Im weiteren Verlauf des dritten Teils wird eine wirre
Handlung präsentiert, bei der man nie weiß, ob sie in Wirklichkeit abläuft oder
ob sich dabei nur im Traumsequenzen handel. Das am Ende Bill Connollys
Erinnerungen fast vollständig gelöscht wurde, ist die Krönung des ganzen
langweiligen Spektakels.
In mehreren Interviews, die ich mit einigen
Sinclair-Autoren geführt habe, ist immer die Rede von Autoren-Treffen im
Verlagsgebäude, wo die weitere Handlung der Serie geplant und besprochen wird,
und wo sich die Autoren untereinander absprechen. Davon ist in der 2000er
Trilogie aber nichts zu sehen bzw. zu spüren.
Zum Schluss noch ein Wort zu den Kritiken an Helmut
Rellergerds Schreibstil. Mag man ihn kritisieren, doch die Romane von Florian
Hilleberg und Rafael Marques sind
qualitativ auch nicht viel besser, als die Romane aus der Feder Rellergerds,
die sich mit "GESPENSTERREIGEN" und
"SCHRECKENSNACHT IM GEISTERSCHLOSS" auch nicht mit Ruhm
bekleckert haben.
Daher wundere ich mich immer über die Behauptungen in
diversen Foren, dass die Romane der
neuen Sinclair-Autoren, insbesondere die von FLORIAN HILLEBERG, so viel besser sein
sollen, als die von HELMUT RELLERBERD. Davon habe ich in der 2000er Trilogie aber
nichts gemerkt.
Fazit
2: Für eine Jubiläumstrilogie, insbesondere da es sich um die 2000er Trilogie
der Serie handelt, sind die Romane der drei
Autoren HELMUT RELLEGERD, FLORIAN HILLEBERG sowie RAFAEL HOPPE leider völlig inakzeptabel.
© by Ingo Löchel
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