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Freitag, 7. Oktober 2022

James Bond: Die Nachfolger von John Gardner und Raymond Benson: Deaver, Horowitz & Co.

Nachdem sich RAYMOND BENSON nach seinem Roman „THE MAN WITH THE RED TATTOO“ (2002) vom Schreiben der „JAMES BOND“-Romane zurückgezogen hatte, wurde der Autor SEBASTIAN FAULKS im Mai 2006 von der „Ian Fleming Publications“ gebeten, ein Bond-Buch zum hundertsten Geburtstag von Ian Fleming zu schreiben.

Obwohl er zunächst ablehnte, ließ sich Faulks schließlich doch überreden, nachdem er Flemings Romane erneut gelesen hatte und die Firma ihm einen Artikel von Fleming aus dem Jahr 1962 „How to Write a Thriller“ zugeschickt hatte.

Faulks schrieb das Buch „DER TOD IST NUR DER ANFANG“ im Stil von IAN FLEMING. Dabei wählte er auch den gleichen Zeitrahmen wie der Autor, indem er den Roman im Jahr 1967 ansiedelte, der nach den Ereignissen von Flemings letztem Roman „DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT“ spielt

Dabei ignorierte Faulks die Einflüsse der Bond-Fortsetzungen der anderen Autoren sowie der Bond-Filme und schuf eine Charakterisierung von Bond im Stil von Fleming.

2010 verfasste der Autor JEFFERY DEAVER im Auftrag von „Ian Fleming Publications“ den „JAMES BOND“-Roman „CARTE BLANCHE“, der 2011 in England und in den USA veröffentlicht wurde.

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern, aktualisiert Deaver die Hintergrundgeschichte von James Bond, um sie an das Umfeld des 21. Jahrhunderts anzupassen. Nach Jeffery Deaver wurde James Bond im Jahr 1979 geboren und ist somit ein Veteran des Afghanistankrieges und ist laut Ian Fleming nicht mehr ein Veteran des Zweiten Weltkriegs und ein Agent des Kalten Krieges.

2013 erschien mit „SOLO“ der nächste „JAMES BOND“-Roman, der diesmal vom Autor WILLIAM BOYD geschrieben wurde.  Boyd lehnte seine Version der Bond-Figur eng an die von Ian Fleming an. Der Roman spielt im Jahr 1969, sechs Jahre nach Flemings letztem Roman „DER MANN MIT DEM GOLDENEN COLT“

Boyd, der seit seiner Jugend ein Bond-Fan ist,  hatte zur Vorbereitung des Romans alle Bond-Geschichten in chronologischer Reihenfolge gelesen. Die Arbeit an dem Roman dauerte 18 Monate, wobei es zu einigen Reibereien zwischen Boyd und dem Fleming-Erben über die Darstellung von Bond kam.

Am 28. Mai 2015 wurde anlässlich des 107. Geburtstags von Ian Fleming der „JAMES BOND“-Roman „DER FINGER GOTTES“ veröffentlicht. Autor des Buches war ANTHONY HOROWITZ.

Das Buch spielt im Jahr 1957 und beginnt zwei Wochen nach den Ereignissen von „GOLDFINGER“. Der Roman ist damit der dritte Roman, der in der von Fleming geschaffenen ursprünglichen Zeitlinie spielt.

Für sein Buch verwendete Horowitz bisher unveröffentlichtes Material, das Fleming für eine nicht gedrehte „JAMES BOND“-Fernsehserie geschrieben hatte. Für das erste Kapitel verwendete er Material der Folge „MURDER ON WHEELS“.

Nach dem Erfolg des Buches „DER FINGER GOTTES“ wurde Horowitz 2016 beauftragt, mit „EWIG UND EIN TAG“ einen weiteren „JAMES BOND“-Roman zu schreiben.

Auch für seinen zweiten Bond-Roman verwendet der Autor Anthony Horowitz eine Geschichte von Fleming, die auf bisher unveröffentlichtem Material für die nicht gedrehte „JAMES BOND“-Fernsehserie basiert.

Das Buch „EWIG UND EIN TAG“ ist ein Prequel zu Ian Flemings erstem „JAMES BOND“-Romans „CASINO ROYALE“. Die Handlung des Buches spielt im Jahr 1950 und erzählt von Bonds erstem Einsatz als Doppel-0-Agent, der sich seinen Status erst kürzlich durch die Ermordung eines Verräters in Stockholm verdient hat…

© by Ingo Löchel

Bibliographie

  • 2008: Der Tod ist nur der Anfang (Devil May Care) von Sebastian Faulks
  • 2011: Carte Blanche (Carte Blanche) von Jeffery Deaver
  • 2013: Solo (Solo) von William Boyd
  • 2015: Der Finger Gottes (Trigger Mortis) von Anthony Horowitz
  • 2018: Ewig und ein Tag (Forever and a Day) von Anthony Horowitz
  • 2022: Mit der Absicht zu töten (With a Mind to Kill) von Anthony Horowitz

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