Dorian Hunter 89
Das grüne Phantom
von Earl Warren
(Walter Appel)
Um
mehr über Hermes Trismegistos und dessen Pläne zu erfahren, fährt Hunter nach
Frankfurt zur Magischen Bruderschaft und befragt den Geist des Faustus.
Dessen Hinweise führen ihn in das kleine Dorf Schössen, in dem es angeblich einen Hexenzirkel geben soll.
Hunter, der sich als Parapsychologe ausgibt, erfährt vor Ort, dass sich der aus dem Dorf stammende Werner Schmidt in letzter Zeit seltsam verhält.
Tatsächlich
wurde er zuvor von dem Südsee - Dämon Te-Ivi-o-Atea präpariert und verwandelt
sich nun nachts in ein grünschuppiges Monster, welches wiederum von Olivaro
benutzt wird, um gegen Hekate zu intrigieren.
Hunter
macht Schmidt ausfindig und verspricht, ihm zu helfen, bevor es jedoch dazu
kommt, wird dieser von einem Mitglied des Hexenzirkels entführt, dessen
Anhänger glauben, dass die von ihnen verehrte Hekate Schmidt helfen könnte.
Diesen
Umstand macht Olivaro sich zunutze, um Hekate gegen Hermes Trismegistos
auszuspielen. Als die Fürstin der Finsternis und Schmidt in Hamburg
aufeinandertreffen, lässt er das Monster in Hermes Namen aus der tabula
smaragdina zitieren und es kommt zum Kampf.
Auch
Hunter greift in die Auseinandersetzung ein, worauf Hekate sich zurückzieht,
während Schmidt die Flucht in die Alster gelingt. Als ihm klar wird, was er in
Gestalt des Monsters getan hat, schwimmt er in eine Schiffsschraube und wird
von dieser zerrissen.
- Titelbild: Mark Freier
- Erschienen am 25. Januar 2022
-
Erstveröffentlichung:
Am 13. April 1976 als „Dämonenkiller Band 86“
Nach dem herausragenden Band um die “geraubte Mumie”
liefert Earl Warren hier wieder einen eher durchschnittlichen, um nicht zu sagen
schwachen Roman ab, der doch einige Längen aufweist.
Vor allem die Nebenhandlung um Werner Schmidt, der zum
grünen Monster mutiert, zieht sich stellenweise etwas in die Länge.
Spannung kommt hier eigentlich nur bei der anfänglichen,
noch packend geschilderten Entführung und Präparierung durch den Südsee - Dämon
und der finalen Begegnung mit Hekate auf, auch wenn an der Stelle sicher
niemand vermutet hat, dass die Fürstin der Finsternis hier allzu sehr in
Bedrängnis gerät.
Dass ein Olivaro hier mal wieder intrigieren darf, mag
zwar vom Ansatz her interessant erscheinen, allerdings muss er doch einen
erheblichen Aufwand betreiben, um die beiden Parteien gegeneinander
auszuspielen. So etwas sollte ein Dämon wie Olivaro doch mit weniger Aufwand
und Mühe hinbekommen.
Handwerklich liefert Warren wie immer solide Kost ab, vor
allem die Beschwörung des Faustus, bei der er seinen typischen Humor aufblitzen
lassen kann, ist amüsant zu lesen und auch Olivaro wird hier im Gegensatz zum
letzten Roman wieder so dargestellt, wie man ihn kennt.
Dass Hunter und seine wieder mal eher überflüssigen
Begleiter Thomas Becker und Peter Plank sich von einem Mitglied des
Hexenzirkels mal eben überrumpeln und ihren Schützling abjagen lassen, ist dann
schon ein bisschen ärgerlich, auch wenn der Roman andernfalls natürlich vorbei
gewesen wäre.
Überhaupt plätschert die Handlung in der zweiten Hälfte
ein wenig vor sich hin, und auch das Finale, bei dem Hunter im letzten Moment
durchs Kellerfenster kommt, um seiner großen Feindin noch schnell ein paar
Dämonenbanner vor die Füße zu werfen, überzeugt nicht so recht.
Abschließend kann man konstatieren, dass die Handlung des
aktuellen Zyklus hier nicht wirklich vorangebracht wird, es tauchen zwar
wichtige Figuren und Namen auf, es werden erneut zwei feindliche Parteien
gegeneinander aufgehetzt, aber letztlich passiert nicht wirklich viel.
© by Stefan Robijn
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen