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Dienstag, 24. September 2024

Das grüne Phantom

Dorian Hunter 89

Das grüne Phantom

von Earl Warren (Walter Appel)

Um mehr über Hermes Trismegistos und dessen Pläne zu erfahren, fährt Hunter nach Frankfurt zur Magischen Bruderschaft und befragt den Geist des Faustus.

Dessen Hinweise führen ihn  in das kleine Dorf Schössen, in dem es angeblich einen Hexenzirkel geben soll. 

Hunter, der sich als Parapsychologe ausgibt, erfährt vor Ort, dass sich der aus dem Dorf stammende Werner Schmidt in letzter Zeit seltsam verhält.

Tatsächlich wurde er zuvor von dem Südsee - Dämon Te-Ivi-o-Atea präpariert und verwandelt sich nun nachts in ein grünschuppiges Monster, welches wiederum von Olivaro benutzt wird, um gegen Hekate zu intrigieren.

Hunter macht Schmidt ausfindig und verspricht, ihm zu helfen, bevor es jedoch dazu kommt, wird dieser von einem Mitglied des Hexenzirkels entführt, dessen Anhänger glauben, dass die von ihnen verehrte Hekate Schmidt helfen könnte.

Diesen Umstand macht Olivaro sich zunutze, um Hekate gegen Hermes Trismegistos auszuspielen. Als die Fürstin der Finsternis und Schmidt in Hamburg aufeinandertreffen, lässt er das Monster in Hermes Namen aus der tabula smaragdina zitieren und es kommt zum Kampf.

Auch Hunter greift in die Auseinandersetzung ein, worauf Hekate sich zurückzieht, während Schmidt die Flucht in die Alster gelingt. Als ihm klar wird, was er in Gestalt des Monsters getan hat, schwimmt er in eine Schiffsschraube und wird von dieser zerrissen.

  • Titelbild: Mark Freier
  • Erschienen am 25. Januar 2022
  • Erstveröffentlichung: Am 13. April 1976 als „Dämonenkiller Band 86“

Nach dem herausragenden Band um die “geraubte Mumie” liefert Earl Warren hier wieder einen eher durchschnittlichen, um nicht zu sagen schwachen Roman ab, der doch einige Längen aufweist.

Vor allem die Nebenhandlung um Werner Schmidt, der zum grünen Monster mutiert, zieht sich stellenweise etwas in die Länge.

Spannung kommt hier eigentlich nur bei der anfänglichen, noch packend geschilderten Entführung und Präparierung durch den Südsee - Dämon und der finalen Begegnung mit Hekate auf, auch wenn an der Stelle sicher niemand vermutet hat, dass die Fürstin der Finsternis hier allzu sehr in Bedrängnis gerät.

Dass ein Olivaro hier mal wieder intrigieren darf, mag zwar vom Ansatz her interessant erscheinen, allerdings muss er doch einen erheblichen Aufwand betreiben, um die beiden Parteien gegeneinander auszuspielen. So etwas sollte ein Dämon wie Olivaro doch mit weniger Aufwand und Mühe hinbekommen.

Handwerklich liefert Warren wie immer solide Kost ab, vor allem die Beschwörung des Faustus, bei der er seinen typischen Humor aufblitzen lassen kann, ist amüsant zu lesen und auch Olivaro wird hier im Gegensatz zum letzten Roman wieder so dargestellt, wie man ihn kennt.

Dass Hunter und seine wieder mal eher überflüssigen Begleiter Thomas Becker und Peter Plank sich von einem Mitglied des Hexenzirkels mal eben überrumpeln und ihren Schützling abjagen lassen, ist dann schon ein bisschen ärgerlich, auch wenn der Roman andernfalls natürlich vorbei gewesen wäre.

Überhaupt plätschert die Handlung in der zweiten Hälfte ein wenig vor sich hin, und auch das Finale, bei dem Hunter im letzten Moment durchs Kellerfenster kommt, um seiner großen Feindin noch schnell ein paar Dämonenbanner vor die Füße zu werfen, überzeugt nicht so recht.

Abschließend kann man konstatieren, dass die Handlung des aktuellen Zyklus hier nicht wirklich vorangebracht wird, es tauchen zwar wichtige Figuren und Namen auf, es werden erneut zwei feindliche Parteien gegeneinander aufgehetzt, aber letztlich passiert nicht wirklich viel.

© by Stefan Robijn

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