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Dienstag, 20. August 2024

Die geraubte Mumie

Die geraubte Mumie

Dorian Hunter Band 82

von Earl Warren (Walter Appel)

Coco und Jeff Parker wollen den Cro Magnon zum Castillo Basajaun bringen, werden unterwegs jedoch zu dem Dämon “Gevatter Tod” umgeleitet, der über ein Gefolge Seuchenkranker verfügt und es auf den Cro Magnon abgesehen hat.

Als Hunter erfährt, dass Coco und Jeff nicht im Castillo angekommen sind, macht er sich mit Philip auf den Weg dorthin. 

Jeff und Coco haben derweil erfahren, dass der Seuchendämon den “Stein des Bösen” erschaffen will, wofür er den Stein der Weisen benötigt.

Um an diesen heranzukommen, lässt er den Cro Magnon fliehen, damit er ihn zum Versteck seines Herrn Hermes Trismegistos führt. Auch Philip führt Hunter zu dem alten Bauernhaus, wo der Cro Magnon inzwischen angekommen ist. Philip gelingt es, ihn zu zähmen und gemeinsam begibt man sich in das Kellergewölbe, wo sich die Mumie befindet.

Währenddessen ist Olivaro bei Gevatter Tod aufgetaucht und offenbart Coco, dass er die Mumie, welche Asmodi aus Furcht vor ihrer Macht lieber ruhen und von dem Cro Magnon bewachen ließ, bereits vor hundert Jahren zu entwenden versuchte, allerdings erwachte sie und verschwand spurlos.

Um ihrer nun habhaft zu werden, arbeitet er notgedrungen mit dem Seuchendämon zusammen. Damit Coco eventuelle magische Barrieren im Haus beseitigt, erpresst man sie, indem man Jeff mit der Pest infiziert.

Als sie dort eintreffen, ist die Mumie inzwischen zu einer gewaltigen Staubwolke mutiert, welche die von Olivaro gesandten Seuchenkranken zersetzt und erlöst. Da den Dämonen die Vorgänge im Haus verborgen bleiben, ahnen sie nichts davon und so lässt man sich auf Verhandlungen mit Dorian und Co ein, worauf Gevatter Tod von der Mumie in eine Falle gelockt und vernichtet wird.

Die Wolkengestalt des Hermes verschwindet, dafür taucht der kurz zuvor scheinbar verstorbene Jeff Parker gesund und munter wieder auf…

  • Titelbild: Mark Freier
  • Erschienen am 19. Oktober 2021
  • Erstveröffentlichung: Am 9. März 1976 als „Dämonenkiller Band 81“

Nach dem eher unspektakulären Einzelroman von Derek Chess befasst Earl Warren sich hier wieder intensiv (und das in mehrfacher Hinsicht) mit dem aktuellen Geschehen rund um den Stein der Weisen.

Zu behaupten, dass in diesem Roman viel passiert, wäre leicht untertrieben, treffender wäre die Aussage, dass der Autor hier ein ziemliches Feuerwerk abbrennt, sowohl was den Handlungsfortschritt betrifft, als auch in Bezug auf Tempo, Spannung und Action.

Zu bemängeln oder zu kritisieren gibt es hier nicht allzu viel, bzw. nichts, was wirklich relevant wäre. Man könnte sich vielleicht darüber wundern, dass ein mächtiger Dämon wie Gevatter Tod unbedingt Aas fressen muss, um seine “Krankheitskeime aufzuladen”, wie es da heißt, andererseits macht das die Figur natürlich noch etwas abstoßender, als sie ohnehin schon ist.

Dass Parker am Ende wirklich stirbt, bzw. sein Tod endgültig ist, mag man auch nicht so recht glauben, dafür wird sein langsames Siechtum bis zur Aufgabe seines Körpers von Warren aber sehr plastisch und mit der entsprechenden Dramatik dargestellt.

Auch die Figur des dafür verantwortlichen Dämons Gevatter Tod kann überzeugen, weil das endlich mal wieder ein Gegner ist, den man auch wirklich ernst nimmt. Zwar legt auch er natürlich den für Dämonen üblichen Hochmut an den Tag, wirkt dabei aber nicht lächerlich, sondern bedrohlich und unberechenbar.

Alles in allem darf man hier durchaus zu dem Schluss kommen, dass Warren mit diesem Roman einen seiner besten Beiträge zur Serie abgeliefert hat.

Nicht ohne Grund war er einer der beliebtesten Autoren, denn ebenso wie bei Vlcek und Davenport spürt man einfach, dass ihm die Figuren und der ganze Überbau der Serie ganz offensichtlich am Herzen liegen.

Seine Dialoge wirken nicht gestelzt, sondern echt, man hört das Papier nicht rascheln, wenn seine Figuren reden und dabei garniert er das ganze oft noch mit einer Prise Humor, auch wenn dieser manchmal recht deftig daher kommt. Aber gerade das verleiht seinen Romanen natürlich eine gewisse Würze.

© by Stefan Robijn

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