Gespenster-Krimi 153
Luzifers Tochter
von Philippe
Pascal
In
dem kleinen Dorf Beaulence, ganz in der Nähe von Clermont-Ferrand muss die
junge Mutter Jacqueline Gilesse nicht nur den angeblichen frühen Kindstod ihres
Babys verkraften, sondern auch den Umstand, dass offenbar Grabräuber sich nur
Tage danach der kleinen Leiche bemächtigt haben.
Aber der Raub der kleinen Leiche ist nicht das einzige, was dem jungen Arzt Dr. Georges Piquet recht seltsam vorkommt.
Denn nur kurze Zeit danach wird er zu dem Patienten Gustave Chauvin gerufen, der plötzlich zum Schrecken aller zwei große, rostige Nägel erbricht.
Aber
auch Claudine, die Ehefrau von Dr. Piquet hat es nicht unbedingt in der kleinen
Dorfgemeinschaft einfach. Und so klammert sie sich an ihre einzige und fasst
gleichaltrige Freundin Lucienne Delors, die ebenfalls als Hebamme in
Clermont-Ferrand arbeitet. Und die hat Claudine vor einem halben Jahr auch eine
schwarze Katze geschenkt, die sich allerdings recht aggressiv gegenüber ihren
Mann Georges verhält.
Doch
richtig übel wird es, als Lucienne bei den Piguets zum Abendessen erscheint,
denn Georges scheint sie irgendwie zu kennen, kann sich aber nicht erinnern
woher. Und ihr seltsames Verhalten an diesem Abend sorgt später für einigen
Ärger zwischen den Eheleuten Piquet.
Doch
während auch in den folgenden Tagen die Stimmung immer mehr zwischen Georges zu
seiner Frau Claudine ins Negative kippt, fühlt er sich auch seltsam bedroht von
der alten Genevieve Babeuf, die schon in Georges Jugendzeit wie eine alte Frau
wirkte und ganz in der Nähe einen Gemischtwarenladen betreibt.
Und
dann ist da noch die junge rothaarige Angelique Fontaine, die zwar wie die
Sünde selbst wirkt, aber bei Georges ebenfalls einen zutiefst finsteren
Eindruck hinterlässt.
Und
während sich die plötzliche Ehekriese zwischen Georges und Claudine immer
weiter hochschaukelt, passieren in Beaulence weitere höchst beunruhigende
Vorkommnisse. Die bleiben auch vom örtlichen Pfarrer Marcel Lacroix nicht
unbemerkt.
Doch
als der sich eines Abends auf den Weg zu Lucienne Delors macht, um sie auf ihr
offensichtlich okkultes Treiben anzusprechen, trifft er auch auf Genevieve und
Angelique, die sich ihm ganz offen als Hexen offenbaren.
Und
Lucienne ist ganz offensichtlich die Oberhexe, die längst dazu übergegangen
ist, mit ihrem teuflischen Einfluss auch Claudine völlig von ihrem Ehemann zu
entfremden. Und so verschwindet in dieser Nacht nicht nur der Priester Lacroix
auf grausame Weise, sondern es ereignen sich weitere Grausamkeiten im Dorf.
Denn
statt Milch zu geben, verbluten die Milchkühe eines Bauern aus ihren Eutern und
der junge Roland Mercier - ein junger Schlangenliebhaber - wird plötzlich das
Opfer von zwei sehr seltsamen und offenbar hochgiftigen Schlangen, die
allerdings einfach nicht von dieser Welt zu stammen scheinen.
Aber
auch Georges weiß indessen hinsichtlich seiner Ehe nicht mehr weiter und ist
nun überzeugt, es hier mit übernatürlichen Dingen zu tun zu haben, welche ihm
seine Claudine völlig entfremden wollen.
Deshalb
erhofft er sich Hilfe durch den Psychater und Kundigen in Sachen Okkultismus
und der Hexerei, Henri Lefevre. Doch ist Lefevre für ihn und seine akut
gefährdete Ehe wirklich die dringend erhoffte Hilfe gegen das dunkle Böse, auf
die der verzweifelte junge Arzt jetzt noch bauen kann?
- Erchienen am 17. August 2024
- Ein Roman von Philippe Pascal
- Neuauflage des GRUSEL-SCHOCKER Band 71
-
Erstveröffentlichung
im GS am 20. Februar 2001
„Nun
geschah das Unglaubliche. Die beiden Schlangen krochen hintereinander in den
geöffneten Mund der Leiche. Sie schoben ihre ekelhaften Körper zwischen den
Lippen des Toten hindurch, glitten langsam hinab in seinen Körper.“
(Gespenster-Krimi/Band 153, "Luzifers Tochter"/Seite 38)
Damit hätte der Roman „LUZIFERS TOCHTER“ auch seinen
Einstand in der Reihe „GESPENSTER-KRIMI“ erhalten. Denn ursprünglich war der
Roman kurz vor der Einstellung im Jahre 2001 in der Bastei-Horrorreihe „GRUSEL-SCHOCKER“
als Band 71 erschienen, welcher mir übrigens ebenfalls vorliegt.
Genau genommen kam der hier vorliegende GK 153 mir dann
auffallend bekannt vor, als die schwarze Katze ihren Auftritt hatte und die
Oberhexe zum Essen bei dem Ehepaar Pinquet auftauchte. Das hielt mich
allerdings nun nicht davon ab, den Roman nun nach langer Zeit auch noch ein
drittes Mal zu lesen.
Denn er gehört schlicht zu den Einzelromanen aus dem
Bastei-Horror-Genre, welchen ich schon damals durchaus als sehr atmosphärisch
und spannend empfunden hatte und später auch gerne ein zweites Mal zur Hand
genommen hatte.
Und das gilt auch noch heute, auch wenn der Roman an sich
mit wenigen kleinen Schilderungen aufwartet, die ich durchaus als
verbesserungswürdig bezeichnen würde. So müssen Hexen für den Flugzauber
wirklich nicht mehr auf einem Besenstiel reiten wie bereits in den alten
Märchen.
Das es auch anders geht, hat ja der Film „WARLOCK -
SATANS SOHN“ von 1989 bewiesen, wo der Hexer (gespielt vom leider viel zu früh
verstorbenen Julian Sands) mit der Flugsalbe - gekocht aus dem Fett eines
ungetauften Kindes - in der Lage ist zu fliegen. Aber gut, ich will da mal
nicht zu pingelig sein, denn der vorliegende Roman von Philippe Pascal weiß
trotzdem immer noch zu fesseln und wartet sogar mit der einen oder anderen
härteren Szene auf.
Und so kommen wir denn nun auch bereits zum Cover des Roman. Das dämonische Luder im hautengen schwarzen Lederdress würde ich mir sogar als großes Poster an die Wand hängen.
Und irgendwie passt es auch zur Handlung und wirkt auch
ansprechender als das weibliche wie halbnackte Wesen auf Knien, welches das
Cover die betreffend frühere Ausgabe 71 der Reihe „GRUSEL-SCHOCKER“ zierte.
Von daher habe ich also hier mal nichts Wesentliches zu
beanstanden, was diesen Grusel-Klassiker anbelangt. Denn Spannung wie auch ein
nötiges düsteres Flair baut sich hier konstant auf, auch wenn man schnell
bereits nach den ersten Seiten die eigentlichen Gegnerinnen kennen lernt. Der
Teufel selbst hat seinen großen Auftritt allerdings wie jeder gute Entertainer
hier erst im finalen Teil des Romans.
© by Konrad Wolfram
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