John Sinclair 216
Der Ripper kehrt zurück (Teil 1)
von Jason Dark
(Helmut Rellergerd)
Der Ripper ist zurückgekehrt. In dem Vergnügungspark "Horrorland", in dem unter anderem auch das Soho des 19. Jahrhunderts nachgebaut wurde, tötet der wahnsinnige Serienmörder Eveline Dupres.
Nachdem
der Ripper das Haar der Frau mit seinem Messer abgetrennt hat, hinterlässt er
das Haar der Frau mitsamt einer Blutlache und einer Nachricht, die nur aus zwei
Worten besteht "Der Ripper".
Danach verschwindet der unheimliche mit der Leiche von Eveline vom Tatort. Diese 'Fundstücke' rufen John Sinclair und Suko auf den Plan, die bereits schon einmal gegen den Ripper gekämpft haben.
Doch
der Serienmörder Ernie Shane beging damals Selbstmord. (siehe JS # 183:
"Ich jagte den Jack the Ripper"). Wer steckt also hinter dem Mord.
Ist Ernie Shane etwa von den Toten zurückgekehrt?
Nachdem
Suko herausgefunden hat, wo Ernie Shane begraben wurde, machen sich die beiden
Yard-Beamten zum „Brompton Cemetery“ auf. Als sie dort Shanes Grab öffnen
lassen, liegt darin dessen Leiche.
Währenddessen
besucht Jane Collins gerade ein Restaurant, wo der Ripper geistigen Kontakt zu
ihr aufnimmt, und die Privatdetektivin bedroht.
Nachdem
sie verstört das Restaurant verlassen hat, taucht der Ripper in einiger
Entfernung vor ihr auf und wirft die Leiche von Eveline Dupres vor ihr auf den
Boden.
Nachdem
Jane ihre Aussage bei der Polizei gemacht hat, ruft sie Shao and und informiert
sie über den Vorfall. Als sie sich auf den Weg zu Shaos Wohnung machen will,
wird sie vom Ripper abgefangen und entführt.
Nachdem
John und Suko Jane Collins nicht zu Hause angetroffen haben, entscheiden sie
sich, zum Vergnügungspark "Horrorland" zurück zu fahren.
Bevor
sie jedoch losfahren können, erhalten sie über ihr Autotelefon einen Anruf von
Sir Powell, der sie über den Vorfall vor dem Restaurant informiert. Da Jane
Collins darin involviert war, fackeln sie nicht lange und fahren sorfort zum
Vergnügungspark.
Als
sie Janes Auto vor dem Eingang des Vergnügungspark entdecken, versuchen sie
alles, um Jane vor dem Ripper zu retten...
- Erschienen am 23. August 1982
- Titelbild: Vicente Ballestar
- Der Geist von Jack the Ripper kehrt zurück
-
Jane
Collins wird vom Geist des Rippers übernommen
Der Roman "DER RIPPER KEHRT ZURÜCK" spielt
knapp ein Jahr nach den Ereignissen des Sinclair-Abenteuers "Ich jagte
Jack the Ripper", indem es John und Suko zum ersten Mal mit dem
Ripper zu tun bekamen. Damals wurde Ernie Shane von dem Geist von Jack the
Ripper besessen, der Selbstmord beging.
„Freu dich nur nicht zu früh, John Sinclair. Ich bin nicht tot. Mein Geist lebt. Irgendwann nehme ich Rache an dir…
Die Worte klangen noch in meinen Ohren nach, als wäre es erst gestern gewesen, obwohl fast ein Jahr dazwischen lag und ich auch nicht wusste, ob ich nun mit dem echten Ripper oder dem Geist des toten Reporters gesprochen hatte."
Ohne Frage. Der „JOHN SINCLAIR“-Roman "DER RIPPER
KEHRT ZURÜCK" ist spannend, unterhaltsam und atmosphärisch dicht
geschrieben, aber leider hat - nachdem der Ripper im Restaurant Kontakt zu Jane
Collins aufgenommen hat - der Roman von HELMUT RELLERGERD mit einigen
Ungereimtheiten zu kämpfen, die sich negativ auf die Handlung auswirken.
Die Privatdetektivin Jane Collins ist ein Profi und hat
schon so oft gegen die Mächte der Finsternis gekämpft. Sie kann sich also
denken, dass der Ripper hinter ihr her ist.
Da stellt man sich schon die Frage, warum Jane ihren
Wagen nicht stehen lässt und sich stattdessen von der Polizei fahren lässt oder
wenigstens vom Restaurant aus ein Taxi ruft, um zu Shao zu fahren.
Und warum ruft Jane nicht vom Restaurant aus Shao an,
statt auf den Weg dorthin eine Telefonzelle zu benutzen.
Anstatt also Vorsicht walten zu lassen, tappt die
Privatdetektivin stattdessen wie eine Anfängerin in die Falle des Rippers, der
ihr auf den Weg zu Shao auflauert, und sie danach entführt.
Und erst nachdem sie vom Ripper in den Vergnügungspark
entführt wurde, fällt Jane Collins plötzlich ein, dass sie doch Judo- und
Karatekurse besucht hat, und entscheidet sich endlich dafür, sich gegen ihren
mörderischen Entführer zur Wehr zu setzen. All das wirkt nicht sehr
realistisch.
Aber auch John und Suko scheinen diverse Denkblockaden zu
haben. Denn spätestens nachdem sie von Sir Powell erfahren haben, dass Jane
Collins in dem Vorfall vor dem Restaurant involviert war, können sie sich
denken, dass die Privatdetektivin nach diesem Vorfall nicht nach Hause gefahren
ist.
Also warum rufen sie nicht Shao an? Denn an welche Person
würde sich Jane wohl wenden, wenn sie John und Suko nicht telefonisch erreicht?
Um die Handlung künstlich in die Länge zu ziehen, baut HELMUT
RELLERGERD zudem noch eine Nebenhandlung mit den beiden Drogenabhängigen Muriel
und Jill ein, was nicht unbedingt von Vorteil für den Roman ist.
Hinzu kommt, dass sich der Autor anscheinend auch nicht
wirklich entscheiden kann, wer sich denn nun hinter dem 'neuen' Ripper
verbirgt.
Der Geist von Ernie Shane oder doch der Geist des echten
Jack the Rippers. Denn erst nachdem der Ripper Jane entführt und in den
Vergnügungspark gebracht hat, wird endlich klar, dass es der Geist des echten
Jack the Ripper ist.
"Bist du tatsächlich Ernie Shane?« fragte sie plötzlich.
»Nein.«
»Wer dann? Du sprichst mit seiner Stimme.«
»Das ist nur die Täuschung. Ich bin der echte Ripper. Nur in der Gestalt eines anderen. Allerdings sollen die Menschen glauben, dass ich Ernie Shane bin. Aber in mir steckt der echte Geist."
Zwar wird der Körper des Rippers am Ende von „DER RIPPER
KEHRT ZURÜCK" von Silberkugeln getroffen und von Sukos Dämonenpeitsche
vernichtet. Doch letztendlich gelingt es dem Geist des Rippers zu entkommen und
Janes Körper zu übernehmen.
Wie ihm dies allerdings gelungen ist, ist die große
Frage, die ebenfalls vom Autor HELMUT RELLERGERD nicht beantwortet wird. Auch
nicht, in wessen Körper der Geist des Rippers vorher gesteckt hat.
"Suko trat den Hut weg. Ein haarloser bleicher Schädel war zu sehen. Ein Skelettkopf, mehr nicht. Wer der Ripper gewesen war, konnten wir nicht sagen. Vielleicht hatte er auch mal Ernie Shanes Gestalt gehabt.
Wer konnte das wissen, obwohl die Leiche des Reporters im Sarg lag und langsam vermoderte. So ganz hatten wir das Geheimnis des Rippers nicht gelöst, das mussten wir zugeben."
Auch dies wirkt nicht allzu glaubwürdig. Was auch auf die
Beschreibung des kurzen Kampfes mit dem Ripper zutrifft, der in wenigen Sätzen
ziemlich unspektakulär und schwammig abgehandelt wird.
© by Ingo Löchel
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