Dorian Hunter 129
Der Vampir vom roten Mond
von Earl Warren
Nach einem Hinweis auf Reenas Verbleib begeben sich
Don und Unga nach Katmandu, wo sie Zeuge werden, wie ein Padma durch schwarze
Magie ums Leben kommt.
Man folgt einer verdächtig wirkenden Frau und gelangt schließlich zu Luguri, der eine Blutorgel errichtet hat, auf die er Reena und ein paar Padmas gespannt hat.
Um Reenas Leben zu retten, muss Unga sich auf einen Handel mit Luguri einlassen, welcher durch ihn zum Padma gelangen will, da die Janusköpfe ihr eigenes Süppchen kochen.
Unga hingegen versucht er weiszumachen, dass er den
Padmas helfen will, da die Janusköpfe eine Bedrohung für die Schwarze Familie
seien.
Luguri befreit Reena und lässt sie mit Unga ziehen,
allerdings sollen sie von Galahad, einem mächtigen Vampir und seinem Gefolge
begleitet und per Fledermausflug zum Ziel gebracht werden.
Unga lässt sich zum Schein auf Luguris Handel ein.
Unterwegs trifft man auf ein paar Hippies, von denen einer sich als
Chakravartin zu erkennen gibt und Unga beeinflusst, so dass er die Vampire
nicht zum Padma führt, aber Luguri kann den Einfluss in Gestalt eines Mönchs
wieder neutralisieren.
Als Galahad die Hippies (deren Blut sie verschmähen)
grundlos abschlachtet, beschließt Unga, der wegen der Übermacht bisher nichts
gegen das blutige Treiben unternehmen konnte, dass es nun Zeit ist, zu handeln
und es gelingt ihm, Galahad mit einem Pflock zu vernichten.
Während der anschließenden Kämpfe zwischen Luguris
Horden und den diversen Kreaturen der Janusköpfe taucht ganz unerwartet Phillip
auf und führt Unga und die anderen in die Bastion des Padma. Luguri hingegen
sieht schließlich ein, dass er sich mit den Janusköpfen verbünden muss…
- Erschienen am 8. August 2023
- Erstveröffentlichung: Am 18. Januar 1977 als „Dämonenkiller Band 126“
-
Titelbild: Mark Freier
Auch in diesem Roman hat Earl Warren wieder die Gelegenheit, “seine” Figur Unga überzeugend und mit all ihren
Stärken und Besonderheiten darzustellen, und diese Gelegenheit nutzt er erneut
sehr gekonnt. So gelingt es ihm auch hier wieder, die ganze Palette der
Emotionen des Cro Magnon absolut glaubwürdig und nachvollziehbar
rüberzubringen.
Wobei man hier eigentlich
bemängeln müsste, dass der zunächst noch übermächtig dargestellte Vampir
Galahad dann fast mühelos und ohne einen Hauch von Gegenwehr vernichtet wird,
während Unga ihn vorher noch über zwei Drittel des Romans hinweg einfach hat
morden und saugen lassen, weil ein Angriff ihm zu riskant erschien.
Diesen Aspekt entkräftet Warren
aber mit der unglaublichen Kraft und dem so lange aufgestauten Hass Ungas auf
diese grausame Kreatur. Wenn er den Blutsauger hier mal eben mit ein paar
Pflöcken umhackt, dann glaubt man ihm, dass er das tatsächlich schafft, ebenso
wie der Vampir es nicht glaubt, bzw. dem Gegner zutraut, was ebenfalls zur
Glaubwürdigkeit des Erfolgs beiträgt.
Auch Luguri, der hier wieder
auf der Blutorgel spielt, wird von Warren so überzeugend dargestellt, wie es
bei dieser Figur halt möglich ist. Natürlich kann auch er ihr nicht das
Charisma verleihen, das sie nie hatte oder sie plötzlich bedrohlich erscheinen
lassen, aber immerhin schafft er es, dass der Höllenfürst hier in seinem
Auftreten nicht ganz so lächerlich erscheint, wie es früher immer der Fall war.
Für das ständige Hin und Her
zwischen den beiden feindlichen Lagern, die nie so richtig wissen, ob sie sich
nun verbünden oder doch lieber gegenseitig zerfleischen sollen, kann der Autor
nichts, aber spätestens im letzten Drittel des Romans, als man dann in
allerletzter Sekunde doch noch schnell beschließt, zu fusionieren, nervt es
langsam.
Auch das Auftauchen Philips
wirkt am Ende wie ein schneller Zauber aus dem Hut, zumal diese Figur
inzwischen so übermächtig dargestellt wird, dass ihr Auftauchen beinahe immer
gleichbedeutend mit einer positiven Wendung ist, ganz egal, wie ausweglos die
Lage auch ist.
Dennoch ist man am Ende froh,
dass hier zumindest ein Etappenziel erreicht wird und Ungas Odyssee endlich ein
Ende hat, auch wenn diese ganz klar das Highlight des Zyklus war, und vor allem
Earl Warren hier wirklich einige der besten Romane seiner Laufbahn abgeliefert
hat.
© by Stefan Robijn
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