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Dienstag, 1. Oktober 2024

Gefangen in der Unterwelt

 
Dorian Hunter 90

Gefangen in der Unterwelt

von Neal Davenport (Kurt Luif)

Um mehr über den Cro Magnon herausfinden, besucht Jeff Parker das Tal der Vezere in Frankreich.

Dort entdeckt er eine verborgene Kammer in einer Höhle, in der sich neben rätselhaften Wandmalereien auch einige Kommandostäbe befinden. Er verständigt Hunter, der zusammen mit Coco und dem Cro Magnon anreist.

Man führt den Steinzeitmenschen in die besagte Höhle, wo dieser sofort die verborgene Kammer findet, in Trance verfällt und sich an seine Vergangenheit erinnert. 

Hunter und seine Begleiter können seine Gedankenströme empfangen und werden so Zeuge der Geschichte des Cro Magnons, der eigentlich Unga heißt.

Dieser erhält bei der Auseinandersetzung mit einem feindlichen Stamm die Hilfe eines Unbekannten, der über einen Kommandostab mit ihm kommuniziert und ihn mit der Macht ausstattet, den Feind zu besiegen.

Als er aus der Trance erwacht, stellt Unga fest, dass er sich nicht mehr in der Höhle, sondern in Hekates Reich befindet, die ihn entführte, um von ihm mehr über ihren Feind Hermes Trismegistos zu erfahren.

Mit dessen Kräften ausgestattet, kann Unga sich Hekate zunächst widersetzen, wird dann aber mit einer List überwältigt und an einen Pfahl gefesselt.

Hunter und Coco gelingt es, über die Kommandostäbe ein Tor zu errichten, wodurch sie ebenfalls in die Unterwelt gelangen. Als die dortige Magie außer Kraft gesetzt wird, kann Unga sich befreien und stößt auf Hunter und Coco, mit deren Hilfe er Hekates Reich zerstört.

Nach der Rückkehr in die verborgene Kammer stürzt auch diese ein, allerdings hat Hunter zuvor noch ein Felsstück geborgen, bei dessen Anblick Unga ein spontanes “Ys” ausstößt, womit er laut Jeff Parker auf die gleichnamige, geheimnisvolle Stadt hinweist, die vor ein paar tausend Jahren versunken sein soll.

  • Titelbild: Mark Freier
  • Erschienen am 8. Februar 2022
  • Erstveröffentlichung: Am 20. April 1976 als „Dämonenkiller Band 87“

Mit diesem Roman hat Neal Davenport zwar kein Highlight aber einen immerhin noch überdurchschnittlichen Beitrag abgeliefert, in dem doch so einige für den weiteren Serienverlauf nicht ganz unwichtige Dinge passieren und angedeutet werden.

So erfahren wir hier endlich den Namen des zuvor noch namenlosen Steinzeitmenschen und dürfen bei der Gelegenheit gleich einen Teil seiner Geschichte nachlesen.

Ein Vergangenheits-Abenteuer also, bei dem einmal nicht der Dämonenkiller im Mittelpunkt steht, was diesen Abschnitt allerdings nicht weniger fesselnd und interessant macht.

Die Auseinandersetzung der beiden Stämme, Ungas erster Kontakt mit Kreaturen der hier bereits aktiven schwarzen Familie, sowie die Begegnung mit dem unbekannten Helfer im Hintergrund, das alles wird recht packend geschildert, wobei die Figur hier erstmals so etwas wie eine Charakterzeichnung erfährt.

Zwar erscheint die Tatsache, dass der sonst eher primitiv und aggressiv dargestellte Unga hier im Umgang mit seinen Stammesmitgliedern fast schon zivilisiert dargestellt wird, etwas seltsam, allerdings wird dies dann so erklärt, dass der Eindruck, den man anfangs von Unga und seinem Verhalten haben musste, natürlich den Umständen und der Situation geschuldet war.

Eine durchaus plausible Erklärung, was allerdings die Sprache der Steinzeitmenschen betrifft, so klingt diese doch etwas sehr modern. So verkündet hier etwa jemand dass “eine ungewöhnliche Lage ungewöhnliche Maßnahmen erfordert”.

Das Finale in Hekates Reich wird zwar ebenfalls mit viel Action geschildert, wirkliche Spannung kommt hier allerdings nicht mehr auf. Da Hekate bei Hunters Eintreffen durch Abwesenheit glänzt, kann Unga ihr Reich mal eben dem Erdboden gleichmachen und findet dann auch noch einen Weg aus der Unterwelt hinaus in die Heimat.

Immerhin gibt es am Ende noch einen Hinweis auf die rätselhafte Stadt Ys, ein Begriff, der dem langjährigen Leser natürlich geläufig ist. Man darf also gespannt sein, wie es weitergeht…

© by Stefan Robijn

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