Dorian Hunter 90
Gefangen in der Unterwelt
von Neal
Davenport (Kurt Luif)
Um
mehr über den Cro Magnon herausfinden, besucht Jeff Parker das Tal der Vezere
in Frankreich.
Dort
entdeckt er eine verborgene Kammer in einer Höhle, in der sich neben
rätselhaften Wandmalereien auch einige Kommandostäbe befinden. Er verständigt
Hunter, der zusammen mit Coco und dem Cro Magnon anreist.
Man führt den Steinzeitmenschen in die besagte Höhle, wo dieser sofort die verborgene Kammer findet, in Trance verfällt und sich an seine Vergangenheit erinnert.
Hunter und seine Begleiter können seine Gedankenströme empfangen und
werden so Zeuge der Geschichte des Cro Magnons, der eigentlich Unga heißt.
Dieser
erhält bei der Auseinandersetzung mit einem feindlichen Stamm die Hilfe eines
Unbekannten, der über einen Kommandostab mit ihm kommuniziert und ihn mit der
Macht ausstattet, den Feind zu besiegen.
Als
er aus der Trance erwacht, stellt Unga fest, dass er sich nicht mehr in der
Höhle, sondern in Hekates Reich befindet, die ihn entführte, um von ihm mehr
über ihren Feind Hermes Trismegistos zu erfahren.
Mit
dessen Kräften ausgestattet, kann Unga sich Hekate zunächst widersetzen, wird
dann aber mit einer List überwältigt und an einen Pfahl gefesselt.
Hunter
und Coco gelingt es, über die Kommandostäbe ein Tor zu errichten, wodurch sie
ebenfalls in die Unterwelt gelangen. Als die dortige Magie außer Kraft gesetzt
wird, kann Unga sich befreien und stößt auf Hunter und Coco, mit deren Hilfe er
Hekates Reich zerstört.
Nach
der Rückkehr in die verborgene Kammer stürzt auch diese ein, allerdings hat
Hunter zuvor noch ein Felsstück geborgen, bei dessen Anblick Unga ein spontanes
“Ys” ausstößt, womit er laut Jeff Parker auf die gleichnamige, geheimnisvolle
Stadt hinweist, die vor ein paar tausend Jahren versunken sein soll.
- Titelbild: Mark Freier
- Erschienen am 8. Februar 2022
-
Erstveröffentlichung:
Am 20. April 1976 als „Dämonenkiller Band 87“
Mit diesem Roman hat Neal Davenport zwar kein Highlight
aber einen immerhin noch überdurchschnittlichen Beitrag abgeliefert, in dem
doch so einige für den weiteren Serienverlauf nicht ganz unwichtige Dinge
passieren und angedeutet werden.
So erfahren wir hier endlich den Namen des zuvor noch
namenlosen Steinzeitmenschen und dürfen bei der Gelegenheit gleich einen Teil
seiner Geschichte nachlesen.
Ein Vergangenheits-Abenteuer also, bei dem einmal nicht
der Dämonenkiller im Mittelpunkt steht, was diesen Abschnitt allerdings nicht
weniger fesselnd und interessant macht.
Die Auseinandersetzung der beiden Stämme, Ungas erster
Kontakt mit Kreaturen der hier bereits aktiven schwarzen Familie, sowie die
Begegnung mit dem unbekannten Helfer im Hintergrund, das alles wird recht
packend geschildert, wobei die Figur hier erstmals so etwas wie eine
Charakterzeichnung erfährt.
Zwar erscheint die Tatsache, dass der sonst eher primitiv
und aggressiv dargestellte Unga hier im Umgang mit seinen Stammesmitgliedern
fast schon zivilisiert dargestellt wird, etwas seltsam, allerdings wird dies
dann so erklärt, dass der Eindruck, den man anfangs von Unga und seinem
Verhalten haben musste, natürlich den Umständen und der Situation geschuldet
war.
Eine durchaus plausible Erklärung, was allerdings die
Sprache der Steinzeitmenschen betrifft, so klingt diese doch etwas sehr modern.
So verkündet hier etwa jemand dass “eine ungewöhnliche Lage ungewöhnliche
Maßnahmen erfordert”.
Das Finale in Hekates Reich wird zwar ebenfalls mit viel
Action geschildert, wirkliche Spannung kommt hier allerdings nicht mehr auf. Da
Hekate bei Hunters Eintreffen durch Abwesenheit glänzt, kann Unga ihr Reich mal
eben dem Erdboden gleichmachen und findet dann auch noch einen Weg aus der
Unterwelt hinaus in die Heimat.
Immerhin gibt es am Ende noch einen Hinweis auf die
rätselhafte Stadt Ys, ein Begriff, der dem langjährigen Leser natürlich
geläufig ist. Man darf also gespannt sein, wie es weitergeht…
© by Stefan Robijn
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