Dorian Hunter Band 71
Schreie des Grauens
von Hivar
Kelasker (Hans Kneifel)
Ein
in einer Münchener Zeitung veröffentlichter Comicstrip erregt Dorians
Aufmerksamkeit, weil er selbst darin ganz offensichtlich die Rolle des Helden
spielt.
Da in der Gegend auch ein Dämon aktiv zu sein scheint, wie aus einem TV - Bericht hervorgeht, fährt er nach München und trifft dort auf die Künstlerin Renata Leyser, welche die Comics unter dem Namen Mata veröffentlicht.
Dass
sie ihren kürzlich verstorbenen Freund mit Unterstützung einer geheimnisvollen
Freundin wiederbelebte und den Untoten auf dem Speicher ihre Hauses versteckt
hält, weiß der Dämonenkiller bei seiner Ankunft noch nicht. Auch nicht, dass
dieser sich seine Opfer unter jenen Männern sucht, welche seiner Freundin zu
nahe kommen.
Als
sie Hunter begegnet, verliebt Mata sich in ihn und während dieser
herauszufinden versucht, was es mit ihr und den scheinbar unter einem magischen
Zwang entstandenen Comics auf sich hat, kommt er der geheimnisvollen Freundin
auf die Spur, bei der es sich um Hekate handelt.
Diese
will dem Dämonenkiller schaden, indem sie durch die vermeintliche
Liebesbeziehung mit Mata seine Beziehung zu Coco und somit sein Glück zu
zerstören versucht.
- Erschienen am 18. Mai 2021
-
Erstveröffentlichung: Am 23. Dezember 1975 als „Dämonenkiller Band 70")
Nach dem etwas zähen und nicht wirklich überzeugenden
Götzen-Roman liegt hier ein weiterer Beitrag aus der Feder von Hans Kneifel
vor, in dem ein weiteres Mal eine (diesmal weibliche) Nebenfigur im Vordergrund
steht, die sich in ihrer Charakterisierung doch merklich von den sonst eher
blassen, klischeehaften Nebenfiguren abhebt.
Sehr viel mehr positives gibt es zu diesem Roman
allerdings auch nicht zu sagen, denn was die Handlung betrifft, so musste
Kneifel - wie schon im letzten Heft Herr Dönges - auch diesmal wieder
versuchen, das beste aus der nicht gerade abendfüllenden Vorlage zu machen,
welche mit ein paar guten aber leider auch ein paar recht seltsamen Ideen
aufwartet.
Den Dämonenkiller in einem Comic agieren zu lassen,
erscheint zunächst zwar wie ein recht origineller Einfall, allerdings muss man
sich am Ende fragen, warum jemand wie Hekate überhaupt auf eine derart
umständliche Weise versucht, Hunter gegen seine Gefährtin auszuspielen.
Da musste offenbar irgendwie das eine Handlungselement
mit dem anderen verknüpft werden, was aber letztlich nicht wirklich
funktioniert. Immerhin gibt es in diesem Zusammenhang eine witzige Anspielung
auf die Zensur, eigentlich die beste Szene des Romans.
Ansonsten wird hier nicht wirklich viel geboten. Der
eifersüchtige Untote etwa wirkt stellenweise etwas deplatziert, auch wenn ohne
ihn wohl eher ein Liebesroman entstanden wäre. Merkwürdig erscheint vor allem,
dass er immer sofort zur Stelle ist, sobald sich ein Mann seiner Geliebten
nähert, der Dämonenkiller aber kann in seiner unmittelbaren Nähe ungehindert
ganze Tage und Nächte mit ihr verbringen und mit ihr schlafen, wobei er dann
sogar noch von Mata mit Schlaftabletten ruhig gestellt wird, obwohl diese ja
nun weiß, dass ihr wiedererweckter Freund sich im Haus befindet…
Unterm Strich ein eher überflüssiger Roman, der
eigentlich nur den Weg für einen weiteren Streit zwischen Coco und Dorian
bereitet. Hekates Absicht, den Feind zu zermürben, anstatt ihn einfach zu
töten, indem sie sein Glück zerstört, passt zwar zu dieser Figur und der
gemeinsamen Geschichte mit Hunter, aber die Art und Weise, wie sie das
versucht, überzeugt in keinster Weise, zumal sie hätte wissen können, dass
Hunter und Coco schon ganz andere Krisen überstanden haben, weshalb der ganze
Aufwand letztlich für die Katz ist…
© by
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen