Dorian Hunter 68
Der grausame Götze
von Hivar
Kelasker (Hans Kneifel)
In einer russischen Forschungsstation wird der Philosoph Alexander Sarchow, einer von siebenunddreißig Menschen, die sich fünf Jahre lang im Tiefkühlschlaf befanden, aufgeweckt.
Auch bei den anderen Probanden handelt es sich um hochbegabte oder befähigte, jedoch unheilbar erkrankte Persönlichkeiten.
Nach dem Erwachen erkundigt Sarchow sich danach, ob “Satan bereits die Herrschaft” erlangt habe und verlangt, dass auch die übrigen Probanden aufgeweckt werden, welche wie er selbst übernatürliche Fähigkeiten entwickelt haben, mit denen sie ihre Forderungen durchsetzen wollen.
Damit
diese an höchste Stellen gelangen, werden Unterhändler benötigt, womit Hunter
und Coco Zamis ins Spiel kommen, da nur Menschen akzeptiert werden, die in
Dämonologie bewandert sind. Informiert und ins Sperrgebiet gebracht werden die
beiden von Mr. Kiwibin.
Bei
ihrer Ankunft stellt sich heraus, dass die aus der Kälte erwachten Übermenschen
während des Tiefschlafs Kontakt zu einem namenlosen Dämon aufnahmen, welchen
sie Kraft ihres Geistes als Götzenbild erschufen.
Als
klar wird, dass die ihnen bei ihrer Seele versprochene Macht ausbleibt und sie
stattdessen immer mehr degenerieren, gelingt es Hunter und Zamis nach einigem
Hin und Her den Dämon in Gestalt des Götzen zu vernichten.
- Erschienen am 6. April 2021
-
Erstveröffentlichung: Am 2. Dezember 1975 als „Dämonenkiller Band 67)
Nach dem beachtlichen “Trip in die Unterwelt” liefert Hans Kneifel hier wieder einen Roman ab, der hinter den Erwartungen, die man nach
der Lektüre des erwähnten Bandes hätte haben können, leider zurückbleibt.
Das mag zum einen daran liegen, dass er mit der
Hauptfigur, welche hier wieder als solche fungiert, nach eigenen Aussagen nicht
viel anfangen konnte (er hielt ihn für einen Playboy) und zum anderen an der
wie schon bei seinem ersten Beitrag auch diesmal eher unergiebigen Vorlage.
Wenn man sich diese einmal anschaut, kommt man nicht
umhin, dem Autor Respekt zu zollen, dafür dass er aus diesem kruden Wirrwarr
einen immerhin noch lesbaren und stellenweise sogar unterhaltsamen Roman
bastelte. Allerdings gibt es viele kleine und größere Stolpersteine, die das
Lesevergnügen trüben, vor allem was die nicht immer nachvollziehbaren Aktionen
der Hauptfiguren betrifft.
Das fängt schon damit an, dass Coco Zamis nach der
Explosion eines Fahrzeugs sofort zu dem Schluss kommt, dass hier “Übermenschen”
am Werk sein müssten, ein Begriff, der im Zusammenhang mit den Probanden in
ihrem Beisein noch gar nicht fiel. Ansonsten ist hier immer von
“Teufelsanbetern” die Rede, was auch nur halb zutrifft, da es sich schließlich
um Besessene handelt, deren Kontakt zu dem Dämon eher ungewollt und
unfreiwillig hergestellt wurde.
Hunters Versuche, das Böse mit einem Appell an die Macht
der Liebe und des Guten zu besiegen, was sogar teilweise gelingt, mutet dann
für den sonst eher harten und kompromisslosen Dämonenkiller auch etwas seltsam
an, zumal er ja weiß, dass die Übermenschen nicht aus freien Stücken handeln.
Auch über den Umstand, dass die Probanden hier
dargestellt werden, als hätten sie nur im Tiefschlaf oder Koma gelegen, anstatt
sich in tiefgekühltem Zustand zu befinden, aus dem es normalerweise kein
Erwachen geben kann, könnte man die Stirn runzeln.
Oder darüber, dass sie während dieser Tiefkühlphase bei
klarem Verstand sind, aber da es sich hier um eine Horror - Serie handelt,
nehmen wir es mal so hin.
Dann wäre da noch die Frage nach den Forderungen der
Übermenschen, welche bis zum Ende ungeklärt bleibt, da die frisch Aufgetauten
das selbst noch nicht so genau wissen. Letztlich hätten sie Hunter und Zamis
also gar nicht als Unterhändler benötigt, womit denen und dem Leser dann auch
einiges erspart geblieben wäre…
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