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Dienstag, 23. April 2024

Die Geisterhand

Gespenster-Krimi 144

Die Geisterhand

von Brian Elliot (Walter Appel)

Inspektor Pierre Loudin, jung und zielstrebig, steht eigentlich mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität.

Doch sein Weltbild wird durch seinen neuen Fall recht schnell erschüttert werden, denn sollte es Magie und dunkle Mächte wirklich geben? 

Zumindest sieht es ganz so aus, als man den jungen Alain Decousse in seinem Wagen tödlich eingequetscht vorfindet. Seine Freundin Madeleine Fleury, die hierbei im Straßengraben gelandet ist, kam da sicherlich mit nur leichten Verletzungen besser weg.

Doch was sie gesehen hatte, hat sie psychisch völlig aus der Bahn geworfen. Denn eine gewaltige Geisterhand soll durch den Straßenbelag gebrochen sein und dann Decousse am Ende in seinem Wagen eben förmlich zerquetscht haben.

Mit einem möglichen und wohl auch normalen Unfall lässt sich der Zustand des Wagens und der darin befindlichen Leiche jedenfalls nicht erklären. Und woher stammt das riesige Loch in der Straße? Die Hitze in Paris jedenfalls lässt Loudin in diesem Fall ebenso nicht los, wie sein Vorgesetzter, Kommissar Cartel, den stets sein Magengeschwür quält.

Und dann ist da eben auch noch Loudins hübsche Freundin Anette Bernier, die nicht wirklich darüber erfreut ist, dass sie ihren Schatz durch diesen neuen wie auch seltsamen Fall kaum zu Gesicht bekommt. Doch die Ereignisse überschlagen sich in diesem Fall recht schnell und setzen Loudin und die gesamte Polizei von Paris bald mächtig unter Druck.

Denn im Park soll eine riesige Geisterhand vor Zeugen einen Baum entwurzelt haben, während ebenfalls vor Zeugen zwei geisterhafte Hände in der Metro eine Frau würgten, die nur knapp mit dem Leben davongekommen ist. Überhaupt legen die Geisterhände nun einen regen Aktionismus an den Tag, durch den auch die Polizei vor der Presse ordentlich unter Druck gerät. Denn an Zauberei und dergleichen mag eigentlich noch niemand so wirklich glauben.

Doch als die Geisterhände sogar im Archiv der Polizei tätig werden, verdichtet sich immer mehr der Verdacht, dass hinter allem ein gewisser Rapatol Giscard stecken könnte. Allerdings ist dieser teuflische Okkultist bereits im Jahre 1890 mittels der Guillotine hingerichtet worden, wobei er vorher noch den Fluch ausgestoßen hatte, dass er niemals wirklich sterben würde und so mit wieder zurückkommen wird.

Und dann, so der Fluch weiter, könne ihn nichts mehr vernichten, es sei denn, es stamme nicht von dieser Welt. Und diesen Fluch nimmt nicht nur Professor Georges Morgand recht ernst, der an einen Rollstuhl gefesselt, ein bemerkenswerter Parapsychologe und Okkultist in Paris ist, sondern auch mittlerweile Loudin selbst. Und den umtreibt auch die Frage, warum und wohin plötzlich Nadine Giscard, die Urenkelin von Rapatol Giscard ihren bekannten Wohnort in Paris gewechselt hat?

Und dann zieht sich auch für Loudin selbst die Schlinge immer enger, denn auch seine geliebte Anette Bernier gerät plötzlich in tödliche Bedrängnis. Kann der junge Inspektor und der Professor trotzdem die finsteren Mächte noch aufhalten und Loudins Braut retten, oder wird sich vielleicht der Fluch von Rapatol Giscard doch noch erfüllen und die Welt in ewige Finsternis stürzen?

  • Erschienen am 13. April 2024
  • Ein Roman von Brian Elliot (Earl Warren)
  • Grusel-Klassiker/Neuauflage
  • Erstveröffentlichung: Gespenster-Krimi Band 142 von 1976

"Es sieht aber ganz so aus, als hättest du es hier mit einer Spukerscheinung zu tun. Du wirst dich mit Fachleuten in Verbindung setzen müssen, Parapsychologen, Okkultisten, Leuten, die sich in den einschlägigen Kreisen auskennen, die Hexerei, Magie und dergleichen betreiben." (Gespenster-Krimi/Band 144, "Die Geisterhand/Seite 25)

Zu Beginn hatte es mir dieser Grusel-Klassiker nicht unbedingt einfach gemacht, denn Geschichten über geisterhafte wie "eiskalte Händchen" lösen bei mir eher ein peinliches Lächeln statt gruseliger Gefühle aus. Und daran ist nicht nur die Verfilmung der „ADDAMS FAMILY“ von 1991 schuld.

Allerdings wurde der Roman durchaus interessant, was die Schilderungen der Polizeiarbeit in Paris betraf. Dafür hatte der Autor, der hier unter dem Sammelpseudonym Brian Elliot den Roman verfasst hatte jedenfalls ein interessantes wie gutes Händchen.

Der vorliegende Roman erschien übrigens bereits in der älteren Reihe des „GESPENSTER-KRIMI“ erstmalig am 1. Juni 1976 und hinter dem Sammelpseudonym steckt hier laut dem Internetportal Gruselromane.de niemand anderes als der Autor EARL WARREN (Walter Appel).

Dies passt zudem auch zu dem recht markanten Schreibstil des Autors Earl Warren. Denn schon in früheren Jahren hatte ich gerade deshalb die Romane von ihm durchaus immer wieder gerne gelesen gehabt. Und hier lässt sich im Roman „DIE GEISTERHAND“ durchaus eben der besagte Schreibstil des Autors Earl Warren durchaus gut erkennen.

Ich frage mich nur immer wieder, warum man beim Bastei Verlag immer noch so krampfhaft an den Sammelpseudonymen festhält, die ja recht verwirrend für die Fans sind, da sich dahinter ja auch jede Menge anderer Autoren verstecken.

So findet man zum Beispiel auch Romane mit dem Pseudonym Brian Elliot, hinter denen sich dann zum Beispiel auch Autoren wie Uwe Voehl, Wilfried A. Hary oder Richard Wunderer befinden, um hier nur mal drei von insgesamt vierzehn Autoren zu nennen, die damals eben hinter diesem Sammelpseudonym Brian Elliot steckten.

Was mich allerdings zu Beginn des Romans nicht so recht fesseln wollte, nahm sätestens ab der Hälfte des Romans dann aber richtig in Sachen Spannung an Fahrt auf und wusste dann auch mich an die Handlung zu fesseln. Dabei wirkt die Gesamthandlung auch nie wirklich unrealistisch, was dann durchaus die Spannung erhöht, wenn das Übernatürliche eben in diese scheinbar normal geschilderte Welt einbricht.

Man hätte eben die Sache nur etwas anders anfassen sollen, anstatt mit geisterhaften Händen ohne Anhang zu beginnen, dann hätte mich der Autor auch sicherlich gleich zu Beginn bereits mitreißen können.

Allerdings ist dies natürlich immer auch eine Geschmacksfrage. Aber wie gesagt, ab der Hälfte des Romans zog die Spannung dann merklich bis zur letzten Seite an, und das macht diesen Grusel-Klassiker von 1976 durchaus immer noch lesenswert.

 © by Konrad Wolfram

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