Gespenster-Krimi 144
Die Geisterhand
von Brian Elliot
(Walter Appel)
Inspektor
Pierre Loudin, jung und zielstrebig, steht eigentlich mit beiden Beinen auf dem
Boden der Realität.
Doch sein Weltbild wird durch seinen neuen Fall recht schnell erschüttert werden, denn sollte es Magie und dunkle Mächte wirklich geben?
Zumindest sieht es ganz so aus, als man den jungen Alain Decousse in seinem Wagen tödlich eingequetscht vorfindet. Seine Freundin Madeleine Fleury, die hierbei im Straßengraben gelandet ist, kam da sicherlich mit nur leichten Verletzungen besser weg.
Doch was sie gesehen
hatte, hat sie psychisch völlig aus der Bahn geworfen. Denn eine gewaltige
Geisterhand soll durch den Straßenbelag gebrochen sein und dann Decousse am
Ende in seinem Wagen eben förmlich zerquetscht haben.
Mit
einem möglichen und wohl auch normalen Unfall lässt sich der Zustand des Wagens
und der darin befindlichen Leiche jedenfalls nicht erklären. Und woher stammt
das riesige Loch in der Straße? Die Hitze in Paris jedenfalls lässt Loudin in
diesem Fall ebenso nicht los, wie sein Vorgesetzter, Kommissar Cartel, den stets
sein Magengeschwür quält.
Und
dann ist da eben auch noch Loudins hübsche Freundin Anette Bernier, die nicht
wirklich darüber erfreut ist, dass sie ihren Schatz durch diesen neuen wie auch
seltsamen Fall kaum zu Gesicht bekommt. Doch die Ereignisse überschlagen sich
in diesem Fall recht schnell und setzen Loudin und die gesamte Polizei von
Paris bald mächtig unter Druck.
Denn
im Park soll eine riesige Geisterhand vor Zeugen einen Baum entwurzelt haben,
während ebenfalls vor Zeugen zwei geisterhafte Hände in der Metro eine Frau
würgten, die nur knapp mit dem Leben davongekommen ist. Überhaupt legen die
Geisterhände nun einen regen Aktionismus an den Tag, durch den auch die Polizei
vor der Presse ordentlich unter Druck gerät. Denn an Zauberei und dergleichen
mag eigentlich noch niemand so wirklich glauben.
Doch
als die Geisterhände sogar im Archiv der Polizei tätig werden, verdichtet sich
immer mehr der Verdacht, dass hinter allem ein gewisser Rapatol Giscard stecken
könnte. Allerdings ist dieser teuflische Okkultist bereits im Jahre 1890
mittels der Guillotine hingerichtet worden, wobei er vorher noch den Fluch
ausgestoßen hatte, dass er niemals wirklich sterben würde und so mit wieder
zurückkommen wird.
Und
dann, so der Fluch weiter, könne ihn nichts mehr vernichten, es sei denn, es
stamme nicht von dieser Welt. Und diesen Fluch nimmt nicht nur Professor
Georges Morgand recht ernst, der an einen Rollstuhl gefesselt, ein
bemerkenswerter Parapsychologe und Okkultist in Paris ist, sondern auch
mittlerweile Loudin selbst. Und den umtreibt auch die Frage, warum und wohin
plötzlich Nadine Giscard, die Urenkelin von Rapatol Giscard ihren bekannten
Wohnort in Paris gewechselt hat?
Und
dann zieht sich auch für Loudin selbst die Schlinge immer enger, denn auch seine
geliebte Anette Bernier gerät plötzlich in tödliche Bedrängnis. Kann der junge
Inspektor und der Professor trotzdem die finsteren Mächte noch aufhalten und
Loudins Braut retten, oder wird sich vielleicht der Fluch von Rapatol Giscard
doch noch erfüllen und die Welt in ewige Finsternis stürzen?
- Erschienen am 13. April 2024
- Ein Roman von Brian Elliot (Earl Warren)
- Grusel-Klassiker/Neuauflage
-
Erstveröffentlichung:
Gespenster-Krimi Band 142 von 1976
"Es sieht aber ganz so aus, als hättest du es hier mit einer Spukerscheinung zu tun. Du wirst dich mit Fachleuten in Verbindung setzen müssen, Parapsychologen, Okkultisten, Leuten, die sich in den einschlägigen Kreisen auskennen, die Hexerei, Magie und dergleichen betreiben." (Gespenster-Krimi/Band 144, "Die Geisterhand/Seite 25)
Zu Beginn hatte es mir dieser Grusel-Klassiker nicht
unbedingt einfach gemacht, denn Geschichten über geisterhafte wie
"eiskalte Händchen" lösen bei mir eher ein peinliches Lächeln statt
gruseliger Gefühle aus. Und daran ist nicht nur die Verfilmung der „ADDAMS
FAMILY“ von 1991 schuld.
Allerdings wurde der Roman durchaus interessant, was die
Schilderungen der Polizeiarbeit in Paris betraf. Dafür hatte der Autor, der
hier unter dem Sammelpseudonym Brian Elliot den Roman verfasst hatte jedenfalls
ein interessantes wie gutes Händchen.
Der vorliegende Roman erschien übrigens bereits in der
älteren Reihe des „GESPENSTER-KRIMI“ erstmalig am 1. Juni 1976 und hinter dem
Sammelpseudonym steckt hier laut dem Internetportal Gruselromane.de niemand
anderes als der Autor EARL WARREN (Walter Appel).
Dies passt zudem auch zu dem recht markanten Schreibstil
des Autors Earl Warren. Denn schon in früheren Jahren hatte ich gerade deshalb
die Romane von ihm durchaus immer wieder gerne gelesen gehabt. Und hier lässt
sich im Roman „DIE GEISTERHAND“ durchaus eben der besagte Schreibstil des
Autors Earl Warren durchaus gut erkennen.
Ich frage mich nur immer wieder, warum man beim Bastei
Verlag immer noch so krampfhaft an den Sammelpseudonymen festhält, die ja recht
verwirrend für die Fans sind, da sich dahinter ja auch jede Menge anderer
Autoren verstecken.
So findet man zum Beispiel auch Romane mit dem Pseudonym Brian
Elliot, hinter denen sich dann zum Beispiel auch Autoren wie Uwe Voehl,
Wilfried A. Hary oder Richard Wunderer befinden, um hier nur mal drei von
insgesamt vierzehn Autoren zu nennen, die damals eben hinter diesem
Sammelpseudonym Brian Elliot steckten.
Was mich allerdings zu Beginn des Romans nicht so recht
fesseln wollte, nahm sätestens ab der Hälfte des Romans dann aber richtig in
Sachen Spannung an Fahrt auf und wusste dann auch mich an die Handlung zu
fesseln. Dabei wirkt die Gesamthandlung auch nie wirklich unrealistisch, was
dann durchaus die Spannung erhöht, wenn das Übernatürliche eben in diese
scheinbar normal geschilderte Welt einbricht.
Man hätte eben die Sache nur etwas anders anfassen
sollen, anstatt mit geisterhaften Händen ohne Anhang zu beginnen, dann hätte
mich der Autor auch sicherlich gleich zu Beginn bereits mitreißen können.
Allerdings ist dies natürlich immer auch eine
Geschmacksfrage. Aber wie gesagt, ab der Hälfte des Romans zog die Spannung
dann merklich bis zur letzten Seite an, und das macht diesen Grusel-Klassiker
von 1976 durchaus immer noch lesenswert.
© by Konrad Wolfram
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