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Dienstag, 30. Januar 2024

Die Formel der Hölle

Gespenster-Krimi 138

Die Formel der Hölle

von Alexander Weisheit

Dr. Nikolai Frank hat im Stadtteil Paddington nicht nur eine eigene Praxis, sonder gleich nebenan auch noch ein eigenes Labor um seine medizinischen Forschungen voranzutreiben.

Denn er will anhand von mittelalterlichen Notizen ein neuartiges Serum herstellen, welches jede Krankheit schnell ausmerzen kann. 

Doch sind bisher seit Jahren noch keine wirklichen Erfolge zu verzeichnen gewesen.

Nun scheint der Erfolg allerdings zum greifen nahe zu sein. Die todkranke Ratte in der Versuchsreihe ist nach der Verabreichung des neuen Serums am nächsten Tag jedenfalls gesund und putzmunter.

Daher entschließt sich Frank nun das Serum auch in einem Selbstversuch zu testen. Doch ob das wirklich eine gute Idee war, bleibt wohl erst einmal dahingestellt. Denn die folgenden Schmerzen im gesamten Körper treiben Dr. Frank in eine tiefe Ohnmacht. Auch sein ganzer Körper zeigt hierbei enorme Veränderungen und so mutiert der Arzt zu einem wahren Monster, welches mit Gewalt und enormen Kräften sich nun einen Weg aus dem Labor bahnt.

Dort allerdings trifft diese unglaubliche Kreatur auf einen Bobby, der gerade auf Streife ist. Und da dieser der Kreatur quasi gerade im Weg ist, reißt das Monster ihm  fasst den Arm aus und bricht ihm alle möglichen Knochen im Leib um danach seinen Schädel wie eine Kokosnuss zu zertrümmern.

Dann verschwindet das Monster in der Nacht und ahnt wohl nicht, dass der freie Reporter Aelfric Hammlin das ganze heimlich beobachten konnte. Und der wittert natürlich sofort eine perfekte Schlagzeile nach dieser grauenvollen Tat. Dr. Frank wiederum wacht am nächsten Tag irgendwo wieder auf und fühlt sich nach dieser Nacht irgendwie auch nun wirklich kränklich. Sollten dies etwa die Nachwirkungen des Serums sein und warum hängt seine Kleidung in Fetzen an ihm herunter?

Inspektor Oswin Grantham, der diesen Fall übernommen hat, kommt allerdings nicht so recht mit diesem recht merkwürdigen Fall weiter, zumal er auch nicht an Monster glaubt. Nur genau ein solches unmenschliches Monster soll den grausamen Mord laut des einzigen Zeugen, dem Reporter Hammlin, begangen haben.

Doch als dann Mason Armstrong, der junge Mann aus der Zukunft, mit dem Gerichtsmediziner Dr. Lloyd Heary die Leiche des Bobby obduzieren soll, ist diesem schnell klar, dass es sich hier nicht um einen normalen Mord handeln kann. Und so reicht er diese Informationen an seinen Freund Inspektor Arthur Winston weiter, der mittlerweile auch bei Scotland Yard eine Art Sonderabteilung für übernatürliche Fälle leitet.

Und während Winston sich deshalb auch Ärger mit Inspektor Grantham einhandelt, weil er dessen Ermittlungen nun an sich zieht, ist Dr. Frank immer noch von seinem Serum überzeugt, will sich aber seinen zukünftigen medizinischen Ruhm nicht von einem windigen Reporter wie Hammlin kaputt machen lassen. 

Um den also bei Seite zu räumen will Dr. Frank sich erneut das Serum spritzen, um nun bewusst zum Monster zu werden. Dabei ahnt er nicht einmal, dass das Serum von Beginn an durch ein dämonisches Wesen infiltriert ist, welches seine ganz eigenen Ziele mit Dr. Nikolai Frank verfolgt.

„Mit einem wuchtigen Tritt auf den Kopf brach er dessen Schädel. Blut und Hirnmasse verteilten sich auf dem Fußboden in der Küche, und diesmal rührte er sich nicht mehr. Das Monster fühlte sich zufrieden.“ (Gespenster-Krimi/Band 138, "Die Formel der Hölle"/Seite 41)
  • Erschienen am 20. Januar 2024                           
  • Ein neues Abenteuer mit Mason Armstrong und Arthur Winston

Da ist er wieder. Mason Armstrong der hier in der Zeit des viktorianischen London einstmals mit dem Geisterjäger John Sinclair gestrandet ist und nun keinen Weg zurück in seine Zeit findet (siehe hierzu JOHN SINCLAIR Band 2280 "Hotel zur Hölle).

Aber dafür hat er in Inspektor Arthur Winston ja einen neuen Partner gefunden, der jedoch nicht immer alles so wirklich versteht, wenn Mason mal wieder einen Spruch aus der Zukunft ablässt. (siehe hierzu auch z.B. GESPENSTER-KRIMI Band 118 "Die Lanze des Gellius" sowie Band 122 "Der Leichenfresser von London")

Und auch die lustigen Konstabler Sheppards und Groom sind wieder mit von der Partie, auch wenn sie hier etwas weniger Raum haben und damit auch weniger lustig agieren können.

Das liegt auch etwas am Autor, denn dieses neue Abenteuer von Armstrong und Winston stammt diesmal nicht wie bisher vom Autor Chris Steinberger, sondern vom Autor Alexander Weisheit aus Köln, der sich in diesem Band auch auf der Doppelseite "Gespenster-Krimi-Special" gleich mal seiner Leserschaft persönlich vorstellt.

Auch er weiß durchaus recht spannend unsere so unterschiedlichen Helden in Szene zu setzten und damit das entsprechend gruselige Garn locker weiter zu spinnen. Allerdings hat es hier das gruselige Flair etwas schwer, weil das Ganze dann doch leider etwas zu vorhersehbar ist. Und das liegt schlicht in der Handlung daran, dass das besagte Monster, welches durch das Serum aus Dr. Frank entsteht, wie eine Mischung aus dem klassischen "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" einerseits und dem eher grobschlächtigen Marvel-Antihelden "Hulk" auf der anderen Seite ähnelt.

Der Dämon im Serum, der beständig alle Trümpfe in Händen hält, hat hier eigentlich nur eine recht kleine Statistenrolle. Und würde der Autor ihn nicht rund zweimal im Roman auftreten lassen, hätte dies der Handlung wohl auch in keiner Weise geschadet.

Aber gut, so kann mit dem Dämon, der ja bereits im GK Band 118 mit dem Titel "Die Lanze des Gellius" seinen ersten Auftritt hatte, der Faden gleich in den folgenden Abenteuern von Armstrong und Winston wieder aufgenommen werden, wo er dann mit Dr. Frank eine wesentlich gewichtigere Rolle einnehmen könnte.

Der Roman an sich lässt sich trotzdem durchaus flott und spannend lesen und macht durchweg auch Lust auf mehr. Nur was das gruselige Flair angeht, könnte Alexander Weisheit aber gerne noch eine Schippe auflegen.

Weniger gut kommt allerdings bei mir das Cover des Roman davon, was für mich einfach nicht zu Handlung passen will und auch sonst kein wirklicher Eyecatcher ist. Aber letzteres mag einfach auch nur eine reine Geschmackssache sein, über die sich eben manchmal eben nicht streiten lässt.

© by Konrad Wolfram

2 Kommentare:

Stefan Robijn hat gesagt…

Auf Youtube gibt es ein Interview mit ihm.
John Sinclair Nighttalk...

Konrad Wolfram hat gesagt…

Dank dir für die Info. ;-)