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Samstag, 26. Februar 2022

Schule der Hexen und Treibjagd der Amazonen

 Mythor Band 64

Schule der Hexen

von Horst Hoffmann

Die Geschichte beginnt auf Schloss Behianor, der Schule der Hexen  Entersegler aus dem Norden greifen die Novizinnen der Schule an, reißen Mauern nieder und töten die Frauen. 

Nur durch die Bildung eines Hexenkreises und der so entstehenden  magischen Kraft kann die Hexe Fieda, die Herrin von Behianor, die Entersegler zurückdrängen.

Fieda ist eine seltsame Hexe. Eigentlich sollte sie – wie zum Beispiel auch Burra - der Zaubermutter Zaem dienen, doch die Hexe fühlt sich eher zur Zaubermutter Zahda hingezogen. Ein Charakterzug, den nicht alle Hexen auf Behianor billigen.

Während dem Angriff der Entersegler rettet sich der Aase Lankohr in einen Brunnenschacht, wo er auch weitere geflüchtete Novizen vorfindet. Diese Novizinnen wollen nach dem Angriff der Entersegler jedoch nicht ins Schloß zurückkehren, sondern machen sich in die Stadt Bantalon auf. Als Lankohr dies Fieda berichtet, wird er dazu verpflichtet, die Novizinnen umgehend zurückzuholen.

Auch Mythor, Gerrek und Scida sind unterwegs in die Stadt, immer auf der Hut vor Burra und dem Yacubus. Scida will sich dort als Gesandte der Zaubermutter Zeboa ausgeben und Zugang zu der Hexe Ambe bekommen, von der Vina vor ihrem Tod gesprochen hat (siehe Band 57). 

In einer Kneipe bekommen die drei Streit mit einer Gruppe Amazonen, der jedoch glimpflich endet. Angi, eine der ausgerissenen Novizinnen, die neugierig dem Kampflärm gefolgt ist, belauscht ein Gespräch zwischen zwei Amazonen, die Mythor-Honga erkannt haben und nun Burra informieren wollen, die sich in einem nahegelegenen Amazonen-Fort aufhält.

Angi informiert Mythor, Scida und Gerrek über dieses Gespräch und macht den Vorschlag, dass die drei sich auf Schloß Behanior verstecken könnten. Mit Lankohrs Hilfe erreichen Mythor, Gerrek, die Ausreißerinnen und der Aase das Hexenschloß. Scida bleibt in Bantalon zurück, um sich um den Weg zu Ambe zu kümmern.

Burra, ihre Amazonen und ihr neuer Verbündeter Yacubus stellen Scida, es kommt zum Kampf. Plötzlich taucht Fieda bei den Kämpfenden auf und beendet das Duell. Sie lädt Scida, Burra und auch den Yacubus nach Behianor ein, um dort die Wahrheit über die Zerstörung von Buukenhain zu erlangen.

Dort erklärt Mythor Fieda die Zusammenhänge zwischen Gondaha, Yacubus und dem Amazonenfort Buukenhain. Fieda verspricht, sich mit der Zaubermutter Zahda in Verbindung zu setzen – auch gegen den Willen der Zaem.

Yacubus erkennt in Fieda eine Gefahr. In der Gestalt der Novizin Angi beschuldigt er Mythor, Gerrek und Scida, Fieda töten zu wollen. Doch Mythor findet zunächst Angis erstarrten Körper –Yacubus Spiel ist durchschaut, die Bestie flieht aus Behianor. Doch Burra gibt den Gefährten auch hier die Schuld und lässt sie einkerkern.

Lankohr befreit die drei Gefangenen. Er war zugegen, als Fieda mit Zahda Kontakt aufnahm und die Zaubermutter Mythors Geschichte bestätigte. Da Yacubus Fieda aber versteinert hat und niemand weiß, wann die Starre aufhört, beschließt Lankohr, Mythor, Gerrek und Scida sofort zu befreien.

  • Erschienen am 7. Juli  1981
  • Titelbild: Nicolai Lutohin
  • Detailkarte 27

So langsam bekommt Mythors Gegenpart Yacubus Profil der Vierarmige kann nicht nur Zuschlagen, sondern versteht sich auch auf perfide Intrigen. Macht Spaß, zu lesen und HORST HOFFMANN hat hier einen storytechnisch spannenden Roman hingelegt.

Lediglich mit Gerrek konnte er wohl in dieser Storyline nicht viel anfangen, denn der Beuteldrache ist „auf Droge“ und daher über weite Strecken außer Gefecht. Die Droge ein Pilz bekam er übrigens von einer Gruppe Kräutermännchen“, dem vangaesken Pendant zu gorganischen Kreiterweiblein. Kräutermännchen“ ist eine der knuffigesten Wortschöpfungen überhaupt, ich hab gelacht


Mythor Band 65

Treibjagd der Amazonen

von Werner Kurt Giesa

Langsam kommen Burra Zweifel an Yacubus Integrität. Trotzdem löst sie eine regelrechte Treibjagd auf Mythor, Gerrek und Scida aus. 

Neben ihr selbst und ihren Amazonen gehören noch Naesca, die Fallenstellerin, die Wilde Hündin Acyntha mit ihrem Luftschiff, die Stille Osilje, die auf einem Lemuran reitet sowie die Kleine Braegg, Kommandantin des Amazonenforts Nassang zu den Jägerinnen. Weitere Trupps von Amazonen sind zu Pferd, zu Fuß oder per Luftschiff ebenfalls auf der Suche.

Währenddessen finden die Flüchtigen, geführt von dem Aasen Lankohr, ein Versteck in einem Aasenschlupf, einem unterirdischen Höhlenlabyrinth, wo sie auf weitere Aasen treffen. Dazu kommen noch drei entlaufene männliche Sklaven, unter anderem ein Mann namens One, die sich der Gruppe anschließen.

One ist jedoch ein Spitzel der Kleinen Braegg. One berichtet Braegg von den drei Flüchtlingen, die daraufhin zu zweifeln beginnt, ob die drei wirklich für die Zerstörungen von Buukenhain und Behianor verantwortlich sind, vor allem, da Behianors „Hausmeister“ Lankohr bei ihnen ist.

Auf dem Rückweg zu der Gruppe läuft One in eine Falle der Fallenstellerin Naesca und stirbt. Mythor erkennt, dass die drei Männer Spione waren, die beiden anderen Männer ergreifen die Flucht und landen ebenfalls in einer der tödlichen Fallen. Braegg tobt und macht Naesca für die drei Toten verantwortlich – es kommt zu einem Duell, in dem Braegg Naesca tötet.

Burra schickt ausgerechnet nun Yacubus als Späher aus, was den Dämonen sichtlich freut. Die Flüchtlinge geraten währenddessen in den Orcht-Sumpf und werden dort tatsächlich vom namensgebenden Orcht angegriffen. (W.K. Giesa beschreibt das Orcht zu spaßig, dass ich hier nun einfach mal zitieren möchte:

Das Orcht schien einem Alptraum entsprungen zu sein, und beim ersten Anblick dieses Wesens schien es Mythor kaum glaublich, daß es aus umgewandelten Menschen entstanden sein sollte. Aber dann vermochte er während des Kämpfens doch allmählich einzelne Bestandteile auseinanderzuhalten.

Gaidel mußte das Orcht aus sieben blutgierigen Amazonen zusammengesetzt haben, denn zumindest besaß es sieben Köpfe, die fürchterliche Grimassen schnitten, nach überall zugleich sahen und unentwegt ihre Gegner beschimpften und wild durcheinander redeten. Bei der Anordnung der Köpfe war es auch zu viert unmöglich, dem Orcht in den Rücken zu fallen.

Hinzu kam, daß es vierzehn kräftige Arme besaß, mit denen es seine Waffen schwang. Lanzenschwerter, Streitäxte, Hellebarden, Morgensterne und sogar Pfeil und Bogen wurden pausenlos eingesetzt.)

Als Mythor feststellt, dass er gegen das Orcht keine Chance hat, stellt er sich bewusstlos und lässt sich und seine drei Gefährten von dem Monster in dessen Höhle tragen.

Dann überschlagen sich die Ereignisse: Acyntha stürzt nach einer Begegnung mit einem Entersegler ab, beobachtet aber noch, wie das Orcht mit den Flüchtigen verschwindet. Die Stille Osilje trifft auf Burra – und damit auf Yacubus – und ihr Lemuran erkennt in dem Monster den eigentlichen Gegner. Doch die Bestie tötet den Lemuran und Osilje.

In der Höhle des Orcht muss Mythor beobachten, wie schemenhafte Schattengestalten seine Kameraden davonschleppen. Als Acyntha mit einem Rudel wilder Hunde in die Höhle eindringt, kann Mythor sich mit den Hunden verständigen, wie er es früher mit dem Bitterwolf Hark gemacht hat, und die Hunde auf das Orcht hetzen. 

Acyntha greift Mythor hasserfüllt an und bezahlt dem Kampf mit dem Leben. Mythor macht sich auf den Weg, die Schemen zu verfolgen...

  • Erschienen am 14. Juli 1981
  • Titelbild: Alfred Kelsner
  • Detailkarte: 28

Ich hab‘s schon mal gesagt und wiederhole es gerne, schade, dass W.K. GIESA nicht mehr unter uns weilt. Dieser Roman war ein echtes Highlight, spannend, flott, mit guten Charakteren (Osilje, Braegg, Naesca, Acyntha), einem echt fiesen Yacubus und einer nachdenklicher werdenden Burra.

Ach ja, und witzig war’s auch:  »Selbstverständlich bist du ein Hase«, stellte Gerrek fest. »Hasen erkennt man daran, daß sie lange Ohren haben. Heißt du etwa nicht Langohr?« »Lankohr«, protestierte der Aase. »Mit Kin der Mitte, wie bei Hekse!«

Allerdings erinnert mich der Lemuran der Stillen Osilje nicht nur im Aussehen, sondern auch in seinen Eigenschaften frappant an einen Perry-Rhodan-Okrill. Aber egal. Gut ist der Roman trotzdem und der Lemuran hat ja auch das zeitliche gesegnet …

© by Michael Wuttke

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