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Sonntag, 30. Januar 2022

Die Amazonen von Vanga und Flucht aus Korum

Mythor Band 56

Die Amazonen von Vanga

von Hubert Haensel

Burra von Anakrom, Tochter von Gaida von Anakrom und dem Mann Jodrel, wächst unter der Aufsicht der Schwertmeisterin Mashagima fern von Anakrom auf. Sie wird zusammen mit mehreren anderen Frauen zu einer Amazone der Zaubermutter Zaem ausgebildet. 

Als die Zeit kommt, in der die Frauen zu vollwertigen Amazonen erhoben werden, erfährt Burra, dass ihre Mutter schon vor Jahren von Jodrel ermordet wurde. Sie schwört Rache und verweigert der Zaubermutter den Treueschwur. Zaem gibt Burra und ihren Begleiterinnen zwei Sommer Zeit, um Jodrel zu stellen.

Burg Anakrom ist verfallen, als Burra dort eintrifft, Nur ein alter verwirrter Diener harrt noch aus. Er rettet Burra das Leben, als diese den Familienring an sich nehmen will – der Ring wurde von Jodrel vergiftet, der so auch Burra töten wollte. Anstelle der Amazone stirbt nun der alte Diener.

Burra nimmt mit ihren Begleiterinnen die Verfolgung auf. Als sie erfährt, dass Jodrel mit einem Luftschiff zum Gorgan-Tor reisen wollte, kauft sie selbst ein Luftschiff und fliegt gen Norden – dabei verlässt sie auch den Bereich der Zaubermutter Zaem. Im Luftraum der Zaubermutter Zahda kommt es zu einem Luftkampf mit deren Amazonen, Burra Luftschiff stürzt ab.

Die Schiffbrüchigen landen auf einer Insel, auf der ein vierarmiger Dämon sein Unwesen treibt. Nachdem Burra diesen besiegt, nennt sie ihr Schwert daraufhin Dämon. In der Höhle des vierarmigen Ungeheuers findet Burra zwischen diversen Skeletten eine angekettete Frau namens Regna. 

Sie erfährt, dass der Dämon sich von der Lebenskraft der Gefangenen ernährte und dass Regna Jodrels Geliebte war, wegen der Burras Vater ihre Mutter vergiftete. 

Jodrel entkam mit Regnas Hilfe aus der Dämonenhöhle und versprach, zurückzukehren – ein leeres Versprechen, wie sich herausstellt. Regna nimmt Burra das Versprechen ab, Jodrel für diesen Verrat zu töten und stirbt Auch das nächste Ziel ist klar: Jodrel wollte nach Süden, zum Land der Wilden Männer.

Als das Boot der Amazonen im Sturm kentert, werden sie von Männern gerettet, die eine Schwimmende Stadt bewohnen. Auch Jodrel lebt dort. Burra fordert ihn zum Duell und tötet ihn im Namen ihrer Mutter Gaida.

  • Erschienen am: 12.05.1981
  • Titelbild: Nicolai Lutohin
  • Illustrationen: Jochen Fortmann und Nikolai Lutohin
  • Autorenvorstellung Hubert Haensel
  • Mythors Welt: Burra
  • Detailkarte 20 „Zwischen Tau-Tau und der Großen Barriere“

Mythor Band 57

Flucht aus Korum

von Hubert Haensel

Mythor/Honga, Ramoa, Vina und Gerrek nähern sich mit der ZUGVOGEL der Großen Barriere, einer Ansammlung von riesigen Köpfen aus Stein, die Richtung Schattenzone blicken. Diese Köpfe hindern auf magische Weise die Dämmerzone daran, sich weiter nach Süden auszubreiten.

Auf einer Insel inmitten der Reihe der Großen Barriere liegt die Stadt Korum, die zur einen Hälfte im Bereich der Zaubermutter Zaem, zur anderen Hälfte im Bereich der Zaubermutter Zahda liegt. 

Hier ist Burra von Anakrom mit 200 Amazonen stationiert, Fehden und Duelle unter den Amazonen der verfeindeten Zaubermütter sind an der Tagesordnung.

Als die ZUGVOGEL landet, ist es ausgerechnet Burra, auf die Mythor/Honga und seine Gefährten treffen. Es stellt sich heraus, dass Vina die Beraterin von Nukima, Burras Rivalin im Streit um die Führung von Korum ist. 

Nukima steht wie Vina in Zahdas Diensten, und die Zahda-Amazonen versuchen nun, Burra und die anderen Zaem-Anhänger zur Zusammenarbeit im Kampf gegen die nahenden Luftgeister zu bewegen.

Die Amazonen nehmen zu Wasser und in der Luft den Kampf gegen Medusen, Tukken und Dämonenwesen auf. Doch Burra hat eigene Pläne und schmiedet zusammen mit ihrer Hexe Sosona ein Komplott, bevor sie sich aber Nukima vornehmen kann, muss Vina aus dem Weg geschafft werden. Sosona hetzt daher gleich drei Luftgeister auf die ZUGVOGEL, die mit Vina, Gerrek, Ramoa und Mythor/Honga an vorderster Front kämpft.

Die ZUGVOGEL stürzt ab. Mythor eröffnet Vina, wer er wirklich ist, nämlich ein Mann aus der Nordwelt Gorgan und der Sohn des Kometen, und er erzählt, was er sucht: Fronja, die Kometentochter. Vina erläutert ihm im Gegenzug die Hierarchie von Vanga, nämlich dass Fronja über den zwölf Zaubermüttern steht, die wiederum über die Hexen und Amazonen ihrer Gebiete herrschen. 

Zurück in Korum versucht Burra, Mythor zu fangen, da sie ihn als „Männchen für alles“ haben will. Forgin, ebenfalls ein Mann in Burras Diensten, fürchtet um seine Position und verhilft Mythor und Gerrek zur Flucht in die Katakomben unter der Stadt. Burra tobt, kann aber dennoch Mythor und den Beuteldrachen nach einiger Zeit in ihre Gewalt bringen.

Als Mythor sich wehrt, ihr zu Diensten zu sein, kommt es zum Duell, das Mythor zu verlieren droht. Da schreitet Nukima ein und beendet den Kampf, indem sie Burra mit Pfeil und Bogen bedroht. Nukima beschuldigt Vina, durch Mythor Streit und Rivalität nach Korum gebracht zu haben.

Vina will daher schnellstens die Stadt mit Mythor, Gerrek und Ramoa verlassen, vor allem, da ihr die Zaubermutter Zahda im Geheimen mitgeteilt hat, dass Mythors Leben unbedingt zu schützen ist. 

Doch Nukima verrät den Fluchtplan, da Burra ihr trotz aller Rivalität näher steht als ein hergelaufenes Männlein. Beim folgenden Kampf wird Vina schwer verletzt, Mythor, Gerrek und Ramoa flüchten mit der verletzten Hexe mit der ZUGVOGEL aus Korum.

Vor ihrem Tod bittet Vina Gerrek, Mythor zu der Hexe Ambe zu bringen. Mythor vertraut sie an, dass er in Zahdas Augen sehr wichtig ist, niemandem verraten solle, wer er wirklich ist und dass er sich vor … hüten solle, da er in großer Gefahr schwebe. Den Leichnam der Hexe übergeben die Flüchtigen der See. Kurze Zeit später stößt die ZUGVOGEL in dichtem Nebel auf eine Schwimmende Stadt.

  • Erschienen am: 19.05.1981
  • Titelbild: Alfred Kelsner
  • Illustrationen: Jochen Fortmann
  • Mythors Welt: Amazonen; Vanga
  • Detailkarte 21 „Die Blutigen Zähne und die Große Barriere“

Mit diesen Romanen werden nun die Amazonen in die Serie eingeführt. Im Unterschied zu diversen Coverbildern (meist denen von Herrn Lutohin) werden die Amazonen nicht als kämpferische Top-Models mit Wespentaille, sondern als harte, muskelbepackte Mannweiber beschrieben. Soviel zum Thema künstlerische Freiheit (und ganz im Ernst, wer kauft denn einen Roman, auf dessen Cover ein hässliches Mannweib mit einem Schwert herumfuchtelt?).

Ach ja, und eine Schreib-Anekdote habe ich auch noch: ich habe bei Burras Vater immer JODEL statt JODREL geschrieben. Dabei mag ich gar keine Volksmusik. Komisch.

Zurück zum Thema: „Die Amazonen von Vanga“ sollte besser „Burra und wie sie wurde was sie ist“ heißen. Dieser Roman ist das, was beim großen Bruder Perry Rhodan immer „Ih bäh eine Lebensgeschichte!“ genannt wird.

Diesmal ist sie aber von Hubert Haensel spannend geschrieben und vor allem wird die gute Burra nicht sofort wieder entsorgt, sondern wird Männlein Mythor noch einige Zeit begleiten. Nette Story, gut zu lesen.

Bei Band 57 fällt wiederum das Cover ins Auge, da es das erste Mythor-Cover von Alfred Kelsner ist. Mythor sieht aus wie ein Abklatsch von Conan. Brrr. Eines der fürchterlichsten Titelbilder.

Die Story plätschert zunächst etwas dahin, aber der Kampf der Amazonen gegen die Luftgeister ist spannend und detailliert beschrieben. Sowas hätte ich mir auch bei der Schlacht um Logghard gewünscht.

Die Kehrtwende bzw. der Verrat von Nukima sagt viel zum Verhältnis der Amazonen zu den Männern aus und dass Vina am Ende das Zeitliche segnet, ist schade – diese Figur hatte meines Erachtens genug Potential, einer Ramoa oder Kalathee den Rang abzulaufen.

Es hat nicht sollen sein … zu erwähnen wäre noch eine Innenillustration von Nikolai Lutohin, die von Alfred Kelsner später als Vorlage zum Titelbild von Mythor 65 verwendet wurde (siehe unten).

© by Michael Wuttke

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