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Mittwoch, 7. April 2021

Horror- und SF-Autor Henry Kuttner

Heute vor 107 Jahren wurde der US-amerikansiche Schriftsteller Henry Kuttner geboren. Ein guter Grund an dieser Stelle an den Horror- und SF-Autor zu erinnern, der am 4. Februar 1958 verstarb...

Henry Kuttner wurde am 7. April 1914 in Los Angeles, Kalifornien geboren. Nach Beendigung der Höheren Schule arbeitete Kuttner in Los Angeles für eine Literatur-Agentur bei Laurence D. Orsay.

Sein Interesse an der phantastischen Literatur wurde bei ihm sehr früh geweckt. Denn zu Kuttners Lektüre zählten unter anderem Edgar Rice Burroughs Mars-Romane, Frank L. Baums Oz-Bücher sowie das erste Science Fiction-Pulp-Magazin "Amazing Stories", das 1926 zum ersten Mal erschien.

Doch mehr interessierte den jungen Kuttner das Horror-Genre. So trat er in Briefkontakt mit dem Autor H. P. Lovecraft und anderen Mitgliedern des Lovecraft - Kreises, allen voran Clark Ashton Smith und Robert Bloch. 

Im  März 1936 veröffentlichte Henry Kuttner mit "THE GRAVEYARD RATS" im Pulp-Magazin "WEIRD TALES" seine erste Kurzgeschichte, die in den Augen seiner vielen Kritiker Henry Kuttners unübertroffenes Meisterwerk bleiben sollte. 

"GRABRÄUBER" ist die Geschichte eines besessenen Friedhofwärters, der durch unterirdische Gänge hinter riesigen Ratten her kriecht, um einen frisch begrabenen Leichnam zurückzuholen, den sie aus dem Sarg gezogen haben.

Einen Monat zuvor hatte er mit "BALLAD OF THE GODS" auch sein erstes Gedicht an das Pulp-Magazin "WEIRD TALES"“verkaufte.

Zwischen Oktober 1936 und März 1938 erschienen elf weitere Kurzgeschichten von Kuttner in "WEIRD TALES", darunter "DAS GEHEIMNIS VON SCHLOSS KRALITZ" ("THE SECRET OF KRALITZ", Oktober 1936), "THE EATER OF SOULS" (Januar 1937) sowie "DER SCHRECKEN VON SALEM" ("THE SALEM HORROR", Mai 1937), die an H. P. Lovecrafts Cthulhu-Mythos angelehnt waren. 

Zudem erschien in der Mai und Juni-Ausgabe des Jahres 1938 im Pulp-.Magazin mit "DONNER IN DER MORGENDÄMMERUNG" ("THUNDER IN THE DAWN"), die erste Erzählung von Kuttner mit dem Helden ELAK und dessen trinkfreudigen Kampfgefährten LYCON in "WEIRD TALES".

Es folgen "SPAWN OF DRAGON" (Juli 1938), "BEYOND THE PHOENIX" (Juli 1938) sowie mit  "DRACHENMOND" ("DRAGON MOON", Januar 1941), die vierte und letzte ELAK-Story.

1938 lernte Henry Kuttner die Autorin C. L. MOORE kennen, die er im Juni 1940 heiratete. Seit dieser Zeit schrieben Kuttner und Moore ihre Kurzgeschichten  und Romane fast nur noch zusammen. 

Hauptsächlich wurden ihre Werke unter den Autorennahmen Lewis Padgett und Laurence O'Donnell veröffentlicht. Doch Moore und Kuttner verwendeten auch noch eine Vielzahl weiterer Pseudonyme. 

Darunter Edward J. Bellin, Paul Edmonds. Noel Gardner, Will Garth, James Hall, Keith Hammond, Hudson Hastings, Peter Horn, Kelvin Kent, Robert O. Kenyon, C. H. Liddell, Hugh Maepenn, Scott Morgan, Woodrow Wilson Smith und Charles Stoddard.

1946 erschien Henry Kuttners Roman "THE DARK WORLD" in der Juli-Ausgabe des Pulp-Magazins "STARTLING STORIES", der 1965 (also erst viele Jahre nach dem Tod des Autors) in Buchform erschien. 

Der magische Zirkel der Dunklen Welt greift nach der Erde, um Lord Ganelon, den ehemaligen Herrscher der düsteren Zwillingserde, aus der langen Verbannung zurückzuholen.

Doch der Mann, der über den Abgrund der Dimensionen die Dunkle Welt erreicht, ist nicht der Ganelon von einst. Seine Persönlichkeit wird überlagert durch die des Erdenmenschen Edward Bond. 

Ganelon ist somit nicht mehr Ganelon, aber Bond ist auch nicht zur Gänze Bond. Und so entbrennt ein Kampf, der mit größter Erbitterung geführt wird - ein Kampf zweier Persönlichkeiten in einem Körper. Denn jedes Ich hat seine eigenen Pläne für die Zukunft der Dunklen Welt.

Der Roman "LORD DER DUNKLEN WELT ist in die Rubrik Science Fantasy einzuordnen, also in den Bereich der Fantasy mit Science-Fiction-Einschlag (Parallelerde, monströse Gottheiten aus dem Kosmos, Doppelidentität sowie mythologische Elemente). Dennoch ist das Hauptelement des Romans, die Fantasy, noch in reichem Maße in der Handlung vorhanden. 

Aufgrund einer Herzerkrankung des Autors, zogen er und seine Frau C. L. Moore Ende der 1940er Jahre nach Kalifornien. 

Ab Mitte der 1950er Jahre verbrachte Kuttner die meiste Zeit damit, seinen Magister-Abschluss in Psychologie zu machen. Doch dazu kam es nicht mehr. 

Denn Henry Kuttner verstarb am 4. Februar 1958 an den Folgen eines Herzinfarktes in Santa Monica, Kalifornien.

© by Ingo Löchel


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