Kinder der Hölle
von John Shirley
Carl Lanyard ist Schriftsteller und Forscher in Sachen Okkultismus. Zumindest verfasst er Artikel für das entsprechende Magazin "Visionen".
Hierzu weilt er gerade in New York City um das hübsche junge Medium Madelaine Springer zu einem Interview zu bewegen.
Doch Madelaine sträubt sich dagegen, scheint
aber gleichsam Carl persönlich zu mögen.
Aber auch Carl Lanyard fühlt sich bei den Themen über das Übernatürliche nicht mehr wirklich aufgehoben, da ihm schlicht immer mehr der Glaube an diese Dinge abhandengekommen ist.
Das
aus dem Artikel scheinbar nichts wird, behagt auch seinen Chef Darian Maguss
nicht, als Carl ihm vom Flughafen aus anruft. Schließlich will der
unverrichteter Dinge zurück nach San Francisco.
Doch
plötzlich taucht Madelaine ebenfalls auf dem Flughafen auf und sagt Carl, das
er so schnell wohl New York City nicht mehr verlassen wird. Carl hält diese
Information zunächst wohl eher für einen Scherz, doch als Madelaine ebenso
plötzlich wieder verschwunden ist, wird er überraschend von der Polizei direkt vom
Flughafen abgeholt.
Während Carl Lanyard sich noch Gedanken darüber macht, was die Cops von New York ihm zur Last legen könnten, bringen die ihn direkt zu einem abscheulichen Tatort direkt unter der Erde der Millionenstadt. Lieutenant Gribner hat sich nämlich daran erinnert, das Lanyard sich für eine Reportage für das Magazin "Visionen" in der Stadt aufhält.
Und da Gribner davon ausgeht, das
Lanyard sich hinsichtlich blutiger wie okkulter Ritualmorde auskennt, hat er
ihn einfach abholen lassen.
Carl
ist zwar nicht darüber begeistert, seinen Abflug nun wirklich verpasst zu
haben, gibt jedoch Lieutenant Gribner die von ihm erwünschte Information, das
des sich hier um eine blutige Anrufung des Dämon Ahriman handeln könnte.
Madelaine
wiederum nimmt Carl hierzu gleich als ihren persönlichen Begleiter auf eine
Einladung von Joey Minder mit, der ihre Karriere als Schauspielerin fördern
soll. Ein Traum von einem Mann ist Minder zwar nicht, aber in seiner Nähe
scheint Madelaine sogar von ihrer Gabe befreit zu sein.
Minder
wiederum muss sich auch nicht auf ein mögliches gutes Aussehen stützen, denn
was er optisch nicht bei jungen Frauen erreicht, das erkauft er sich einfach.
Unterstützt wird er dabei durch den recht seltsamen Mr. Tooley, der offiziell
als sein Sekretär auftritt. Aber ist Minder bei Madelaine wirklich nur an der
schauspielerischen Karriere gelegen?
Carl
wird indessen immer mehr von alptraumhaften Visionen geplagt und vernimmt
seltsame Stimmen? Sollte er etwa auch über eine übernatürliche Begabung
verfügen, wovon zumindest sein Chef Maguss überzeugt zu sein scheint?
Aber
ist Carl am Ende auch wirklich der Held, der das Böse unter der Erde besiegen
kann, oder ist er vielleicht doch nur ein Spielball in einem perfiden Spiel des
Bösen?
- Kinder der Hölle
- Originasltitel: Cellars
- Autor: John Shirley
- ISBN: 978-3-7485-2029-0
- Taschenbuch ca. 348 Seiten
- Verlag: Apex
-
Deutsche
Veröffentlichung: Am 13. März 2019
„Ein uralter böser Kult, der tief unter New York City lauert, verwandelt U-Bahn-Stationen in blutige Altäre für rituelle Opferungen. Kreaturen aus Blut kriechen die Abflussrohre empor, ein unsichtbarer Höllenhund verschlingt menschliches Fleisch, verwahrloste, brutale Kinder durchstreifen die Straßen bei Nacht und machen aus Mord ein Grauen erregendes Spiel.“ (Kinder der Hölle/Zitat aus dem Klappentext)
Der Autor John Shirley, der sich mit seinen Geschichten
und Romanen recht gerne im Bereich des Phantastischen aufhält, hält in seinem
Roman „KINDER DER HÖLLE“ nicht wirklich viel von einer möglichst langen und
ruhigen Einführung, auf dessen Basis sich das Grauen eher schleichend entfalten
kann.
So konfrontiert er nicht nur seine Hautfigur Carl Lanyard
recht schnell mit einer grausam entstellten Leiche unter der Erde der
Millionenstadt, welche wohl einem düsteren okkulten Ritual zum Opfer gefallen
ist, sondern eben auch den Leser selbst.
Und damit setzt er faktisch auch gleich den Strudel des
Schreckens in Bewegung, in dem nicht nur Lanyard, sondern auch das Medium
Madelaine sowie Lieutenant Gribner hineingezogen werden. Denn dort unter der
Stadt, in den Abwasserkanälen, tief liegenden Kellern und stillgelegten
U-Bahn-Schächten sitzt das unsagbare Böse bereits wie eine tödliche Spinne in
ihrem Netz.
Die hier vorliegende Romanfassung von „KINDER DER HÖLLE“
aus dem Apex Verlag basiert auf der vom Autor John Shirley selbst nach dem Jahr
2000 überarbeiteten und ungekürzten Fassung.
Eine frühere Fassung des Romans wurde zudem bereits in
den 1980er Jahren in Deutschland im Heyne Verlag veröffentlicht.
Was die Einführung der Charaktere angeht, so weiß Shirley
diese gekonnt in Szene zu setzen, ohne jedoch der Hauptfigur dabei auch einen
moralischen Persilschein ausstellen zu wollen, der wenig der Realität
entsprechen würde.
Für sein Alter liest sich der Roman daher immer noch
recht modern und flüssig. Gut, ein klein wenig hapert es dann doch hier und da
mal etwas, was aber hier eher der Übersetzung geschuldet sein dürfte.
Dies mag zwar an sich etwas ärgerlich sein, ändert aber
nichts daran, dass man mit „DIE KINDER DER HÖLLE“ hier einen Klassiker des
Genre in Händen hält, der es immer noch wert ist, mit Spannung gelesen zu
werden.
Dies gilt auch hinsichtlich der Überarbeitung durch den
Autor selbst. Denn das nun im Roman befindliche Ende (im Epilog) welches er
nachträglich geändert hatte, kennt wie so oft in der Realität auch kein
rosarotes Happy End.
Aufgewertet wird die mir vorliegende und erstmals
ungekürzte Fassung von „KINDER DER HÖLLE“ zudem noch mit einer Einführung von
John Shirley selbst zur überarbeiteten Fassung, sowie einem ausführlicheren
Vorwort seitens des Autors Edward Lee.
Desweiteren befinden sich neben dem Cover auch weitere
Illustrationen von Christian Dörge (welcher auch für die Übersetzung
verantwortlich ist) innerhalb dieser Print-Ausgabe.
Ich selbst kann hier bei diesem Roman von John Shirley
ohne Probleme die Aussage des Apex Verlag bestätigen, dass es sich hier um
einen der wirklich spannenden Klassiker des Horrors handelt.
Die Spannung schießt dabei faktisch schon nach recht
wenigen Seiten enorm in die Höhe und hält dann auch diese Spannung bis zur
letzten Seite.
© by Konrad Wolfram
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