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Dienstag, 7. Oktober 2025

Sporus

Castor Pollux

Sporus

von Michael Schauer

68 n. Chr.: Sporus, ein Jüngling der Neros toter Frau Poppaea Sabina sehr ähnlich sieht, wurde vom Kaiser deshalb kastriert und geheiratet. 

Doch man kann eben einen Lustknaben trotzdem nicht auf die gleiche Weise lieben, wie man es bei einer Frau als eine Selbstverständlichkeit ansieht.

Doch auch diesen kleinen Unterschied will Nero ändern. Schließlich könnte man die magischen Kräfte eines der Finsteren ja nutzen, um Sporus völlig zur Frau zu machen.

 Aber eine entsprechend hierfür ausgelobte hohe Belohnung bringt meist auch eine Menge Betrüger auf den Plan. Nicht so der ehemalige Legionär Nepta, welcher im Kampf 60 n. Chr. auf der Insel der Druiden mit Namen Mona (heute Anglesey,  vor der Nordwestküste von Wales) einen ihrer Novizen mit Namen Bedran sieht und später auf einem anderen Schlachtfeld zum Sklaven genommen hatte. 

Und der könnte mittels einer Beschwörung den Dämon Grunaxaa aus dem Reich der Finsteren kontaktieren.

Und genau das gelingt  auch. Um aber ein Mittel für die völlige geschlechtliche Verwandlung von Sporus zu erschaffen, bedarf es drei mörderischer Zwerge und viel menschlichem Blut und deren Körperteile.

Doch Grunaxaa wäre kein Dämon, würde er nicht versuchen, Bedran auf perfide Weise zu überlisten. Doch der ahnt davon wenig und hofft nur für sich und Amalia hierdurch endlich die Freiheit aus der Sklaverei erkaufen zu können.

Aber auch Castor Pollux hat so seine Probleme. Denn Sporus würde den Bezwinger nur zu gerne dauerhaft im Palast zum Schutz rund um die Uhr an seiner und Neros Seite zwingen. Dafür greift der Lustknabe Neros mit der schönen Calvira Crispinilla (Neros "Lehrmeisterin der Lüste") zu einer hinterhältigen List.

Calvira lockt Florentinas Mann Marcus Antonius in ihr Bett, worauf sie und Sporus ihn erpressen können. Florentina selbst soll Castor dazu bringen, direkt im Palast zu Sporus Schutz wie ein Gefangener zu leben.

Sie ahnen bei ihrem perfiden Plan jedoch nicht, wie sie damit auch das Leben von Kimons Frau Julia Anca und dessen Baby Zoe in akute Gefahr durch die dämonischen Zwerge bringen.

Aber auch Castors unmittelbare Nähe schützt Sporus und Nero nicht wirklich vor den Gefahren der Finsteren. Denn als Nepta wegen der Belohnung den roten Zauberrauch in einer kleinen Ampore zu Nero und Sporus bringt, damit letzterer zu einer echten Frau wird, ahnt selbst Castor nicht, mit welchem verschlagenen Plan der Dämon Grunaxaa hierbei vorgeht.

Denn der will den Tod von Kaiser Nero und dafür soll Sporus zu seinem blutigen Werkzeug werden. Doch kann es Castor wirklich noch gelingen, diese Hinterlist des Finsteren zu durchkreuzen und sogar Sporus noch zu retten?

  • Erschienen am 04. Oktober 2025
  • Ein Roman von Michael Schauer
  • Taschenheft Band 6 von 12 (zweite Staffel)
  • Erscheinungsweise monatlich

„Plötzlich schmeckte sie Blut. Statt eines Schreis brachte sie nur ein Gurgeln hervor. "Die Augen!", drang eine tiefe, raue Stimme an ihre Ohren. "Wir nehmen ihre Augen." (Castor Pollux: Band 6/Staffel 2, "Sporus"/Seite 15)

Mal ganz ehrlich. Ich kann euch hier oben nur einen recht groben Einblick in die Gesamthandlung von Band 6 der zweiten Staffel von CASTOR POLLUX geben. Denn es gibt auch Rückblicke ins Jahr 60 n. Chr. hinsichtlich der Kämpfe der Römer um die britannischen Provinzen und gegen die Druiden.

Aber auch jede Menge schauriger Morde, die von dämonischen Zwergen ausgeführt werden, die man im Halbschatten auch für kleine Kinder halten könnte.

Und dann ist da noch das Spiel der Intrigen, und das nicht nur am Hofe von Kaiser Nero. Denn eine alte Volksweisheit bestätigt sich hier in der Handlung auch, nämlich die Warnung, dass man bei einem Pakt mit dem Teufel immer der Verlierer ist.

Dazu kommt, dass man hier auch geschildert bekommt, wie gefährlich und verschlagen eben auch ein Kaiser Nero sein konnte, wenn dieser auch nur den Ansatz von Betrug riechen konnte.

Auf den Seiten 72 bis 73 findet man hier in Band 6 auch von Michael Schauer wieder so einiges an Hintergrundinformationen. Denn die einzelnen Charaktere sind eben nicht wie etwa die hier beschriebene Calvira Crispinilla oder der Lustknabe Sporus einfach aus der Luft gegriffen. Also quasi Figuren die der Autor aus seiner Fantasie heraus geschaffen hat.

Anhand genau solcher vielfältigen und geschichtlich korrekten Details kann man dann auch erahnen, mit welcher umfangreichen geschichtlichen Recherche die Autoren Michael Schauer und Rafael Marques für ihre Romane hier stets aufwarten.

Da steckt jedenfalls mehr Wissen hinter, als ich in der Schule über das römische Imperium beigebracht bekam. Denn da lernte man nur das es einen Kaiser Caius Julius Casar gab und das die Römer eine 7500 km lange Grenzanlage bauten (den Limes), bevor es dann geradezu nahtlos mit den Verbrechen des Dritten Reich im Geschichtsunterricht weiter ging.

Das Wissen z.B. um die Pharaonin Cleopatra und dem römischen Reich bekamen wir dann eher aus den Asterix-Comics oder dem Hollywood-Monumentalfilm mit Elizabeth Taylor nachgeschoben.

Wer also auch was im Sinne eines wirklich guten Bildungsauftrag lernen möchte, der sollte schon deshalb zu diesen beliebten Horrorromanen greifen, die, was den geschichtlichen Hintergrund angeht, mit einer Menge an Fakten aufwarten können.

Ich persönlich konnte dieses Taschenheft des Autor Michael Schauer jedenfalls bis zum spannenden Finale nicht mehr aus den Händen legen.

 © by Konrad Wolfram

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