Major Dimes
Das Unheil aus der schwarzen Zone
von Bruno
Barbados
Genau
genommen weiß Thomas Kingsman, ein Raumfaher und Geheimdienstoffizier, das er
und die restliche Crew des Raumschiff Luna VII sich auf der dunklen Seite des
Mondes auf einem Himmelfahrtskommando befinden.
Denn dort ist bisher noch nie eine andere Besatzung wieder zurückgekehrt.
Doch ein altes und verstümmeltes Signal aus dieser verbotenen Zone hat nun erneut zu eben diesem Einsatz geführt, da man nun von einer gefährlichen Anomalie innerhalb dieser Zone ausgeht.
Und
das, was Kingsman und seine Crew, bestehend aus Männern und Frauen dort
vorfinden, dürfte eigentlich nicht einmal existieren. Denn sie finden ein
gigantisches Tor an dem seltsame surreale Zeichen angebracht sind, die niemals
von Menschen stammen können.
Kingsman
gelingt es sogar dieses Tor zu öffen, welches offenbar nicht nur direkt in eine
gewaltige Höhle, sondern auch in eine andere Dimension führt, in dessen
Katakomben selbst die verstörende Dunkelheit zu leben scheint.
Und
als sie dann an einen gigantischen Obilisken kommen, der ebenfall aktiviert
wird, beginnt sich der Wahnsinn systematisch auszubreiten.
Das
erste Opfer hierbei ist Dr. Eliza Harrington, welche fremde wie auch
verstörende Stimmen wispern hört und die von geradezu apokalyptischen Visionen
des Schreckens gepeinigt wird.
An
anderer Stelle scheinen sich die steinernen Wände zu verändern und lebendig zu
werden, so das ein weiteres Besatzungsmitglied geradezu von der Wand
verschlungen wird.
Kingsman
weiß längst, dass diese Mission niemand mehr überleben dürfte. Doch während
auch er bald in dem Strudel aus lebendiger Dunkelheit und absolutem Wahnsinn
gezogen wird, ahnt er was diese körperlosen Fremden wollen.
Denn
seit Beginn der Menschheit auf der Erde, scheinen sie deren Entwicklung zu
lenken. Dabei lenken sie die Menschen aber auch immer wieder in Kriege, nur um
sich an diesem Grauen aus Leid, Hass, Grausamkeiten und Tod weiter zu stärken.
Dabei
ist ihr Ziel nicht die völlige Vernichtung der Menschheit, sondern der, dass
sich diese Spezies trotzdem einmal in der ganzen Galaxis ausbreitet, um so auf
unzähligen Welten im All eben auch Kriege, Leid und Tod zu entfachen.
Denn
nur dann, mit diesen Unmengen von negativer Energien, kann es diesen
körperlosen Kreaturen gelingen, einen schlafenden Gott des Chaos zu erwecken,
der dann die gesamte Galaxis in eine Zone aus Tod und Wahnsinn verwandelt.
Kingaman
ahnt, das ihm nur noch eine geringe Möglichkeit bleibt, indem er mit der
zurückgelassenen Technik der Fremden dafür sorgt, den Mond, so wie er jetzt
ist, zu zerstört. Dies würde allerdings auch das Ende der menschlichen Zivilisation
auf der Erde bedeuten.
- Das Unheil aus der schwarzen Zone
- Autor: Bruno Barbados
- Pulp-Reihe: Major Dimes
- ISBN: 979-8303576308
- Print-Ausgabe ca. 40 Seiten
- Independently published/2024
-
Herausgeber:
Walter Fröhlich
„Es war ein Anblick der den Verstand zum Bersten brachte. Der Stein, der zuvor so fest und unbeweglich gewirkt hatte, schien wie weiches Fleisch, das sich hungrig um Blakes Körper schloss, ihn Stück für Stück verschlingend.“ (Das Unheil aus der schwarzen Zone/Seite 15)
Der Autor Bruno Barbados wurde 1883 in Providence, Rhode
Island geboren und galt in Sachen südamerikanische Pulps später als ein
Urgestein der dunklen Science Fiction Literatur.
Als seine Mutter 1887 bereits sehr früh verstarb, zog
sein Vater mit ihm nach Buenos Aires, wo er auch eine umfassende Schulbildung
erhielt.
Sein Interesse sowohl an Fabelwesen als auch Dämonen
ließen ihn aber lange Jahre das Schreiben nur als persönliches Hobby pflegen.
Erst 1938 im Alter von 55 Jahren veröffentlichte er seine
erste Stories in einem SF-Magazin und ab 1942 gehörte er dann sogar zum engeren
Kreis von Autoren des Pulp-Magazin „DIARIO UTOPICO“.
Aus einer recht zufälligen Begegnung mit H. P. Lovecraft,
welche seinen düsteren Schreibstil wohl maßgeblich mit geprägt hatte,
entwickelte sich damals sogar eine enge Brieffreundschaft.
Über das Ableben von Bruno Barbados gibt es hingegen nur
Spekulationen. Wie aus seinen Briefen bekannt war, plante er jedenfalls 1976
eine Reise nach Nepal. Allerdings verschwand er dann und es gab seit dem vom
Autor keinerlei Lebenszeichen mehr.
Das Barbados einen recht interessanten Kontakt zu H. P.
Lovecraft pflegte, merkt man hier auch in der SF-Geschichte „DAS UNHEIL AUS DER
SCHWARZEN ZONE“, wo das Böse bzw. die körperlosen Wesen, deren Tor und Obelisk
auf der dunklen Seite des Mondes liegen, jegliche Formen und Gesetze jenseits
der bekannten Realität negieren können.
Die Menschheit selbst haben sie seit deren Existenz zu
einem wissenschaftlichen Experiment gemachen, um letztendlich eine schlafende
Gottheit des Chaos zu erwecken, welche die gesamte Galaxis in ewige Dunkelheit
und Schrecken stürzen soll.
So bekommt der Leser also keine detaillierte
Beschreibung dieser geisterhaften Wesen,
während der Autor dafür ihre finsteren Fähigkeiten durch eine intensive
Schilderung der Atmosphäre einer lebendigen Dunkelheit und nie wirklich
greifbarer Schrecken langsam auf eine sehr intensive Spitze treibt.
Als kurzen Einblick kann man hierbei im Artikel
allerdings kaum diese finstere Atmosphäre wiedergeben, welche Bruno Barbados
fasst schon gleich zu Beginn aufbaut und dann mit jeder Seite in immer
bedrohlichere Höhen schraubt.
Einzig unglaubwürdig erscheint hier am Ende allerdings
die rationale Handlungsweise von Kingsman, mit der dieser den Fremden
Wesenheiten einen Strich durch ihre Rechnung macht.
Auf der anderen Seite dürfte aber bei diesem hier
geschilderten Schrecken kaum noch eine halbwegs glaubhafte Lösung greifbar
gewesen sein, um am Ende zumindest noch eine kleine Version eines Happy End zu
ermöglichen.
© by Konrad Wolfram
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