Gespenster-Krimi 182
Manhattan Ghost Story
von Earl Warren
(Walter Appel)
Der
Zugführer Frank Norton glaubt in der U-Bahn von New York City seinen Augen
nicht zu trauen. Denn offenbar steht auf den Gleisen eine bildschöne rothaarige
Selbstmörderin.
Zwar
kann Norton die U-Bahn noch rechtzeitig stoppen, doch diese Frau scheint
absolut seltsam zu sein und verschwindet plötzlich spurlos.
Das ganze löst natürlich wieder Aufsehen aus, was dann auch Detective Robert Martin vom MTA Police Department (Metropolitan Transportation Authority) auf den Plan ruft.
Denn
Meldungen über eine rothaarige Geisterfrau gibt es schon länger z.B. im Bereich
der U-Bahn Station Times Squere. Diesen begrenzten Bereich um mehrere
Haltestellen nennt man bald auch das "dunkle Dreieck".
Denn
an diesen Stationen innerhalb dieses Dreieck der U-Bahn-Strecken verschwinden
auch seit längerem immer wieder Menschen, was jedoch bisher wenig Aufsehen
erregt hat in einer Stadt, in der jährlich ca. 8000 Menschen verschwinden und
eine beträchtliche Zahl davon auch nie wieder auftauchen.
So
recht will aber auch Robert Martin nicht an Geister glauben, als er in den
Tunneln mit dem Polizisten Brian Dougherty nach der seltsamen Rothaarigen
sucht.
Doch
hier unten scheint es wirklich nicht mit rechten Dingen zuzugehen und die
Polizisten befinden sich zudem bald auf der Flucht vor einer Welle bösartiger
Ratten. Dabei verschwindet aber auch der Disponent der U-Bahn mit Namen
Clarksson, der Robert und Brian begleitete.
Der
Fall wird aber immer seltsamer, denn die geisterhafte Rothaarige wird recht oft
auf den eingegrenzten Haltestellen gesehen und schein auch immer wieder mit
anderen Personen spurlos zu verschwinden.
Zwar
glaubt Robert sie dann in einem Non-Stop-Kino mit einem jungen Mann dingfest
machen zu können, doch auch hier scheint dieser Geist mit ihrem Opfer in die
U-Bahn-Tunnel entkommen zu sein.
Die
weiteren Recherchen führen indessen Robert zur Schwester der Geisterfrau, einem
Fotomodel mit Namen Nora Keene und dann zur Loge "Tempel des Jenseits"
von Mortimer Hayden, der diesen Geist der Frau ebenfalls als das Medium Moira
Keene identifizieren kann. Doch die soll damals samt dem finsteren Okkultisten
Morton Black plötzlich verschwunden sein.
Erst
durch die Anhänger der Sekte von Morton Black erfährt Robert, das dieser mit
zwei Anhängern und Moira ein besonderes Ritual durchführte, um Satan selbst
anzurufen, um mit diesem einen Pakt um Macht einzugehen.
Als
Robert dann auch noch gelingt, mit einem magischen Spruch die Geisterfrau zum
reden zu bringen, bittet sie ihn um Erlösung von dem Bösen in Gestalt von Black
und seinen zwei Anhängern.
Denn
die wurden damals von Satan hereingelegt, herrschen nun über die Ratten in den
Tunneln und ernähren sich als Ghouls vom Fleisch menschlicher Opfer, die der
versklavte Geist von Moira ihnen zuführen muss. Doch kann Robert Martin das
bevorstehende Massaker noch verhindern, welches die Ghouls bereits in der
U-Bahn planen?
- Erschienen am 27. September 2025
- Ein Roman von Earl Warren (Walter Appel)
- Grusel-Klassiker/Neuauflage
- Originaltitel: Massaker in der U-Bahn
- Erstveröffentlichung: Vampir-Horror-Roman, 1976/Band 198
- Weitere Veröffentlichungen: Geister-Schocker Nr. 14 im März 2004
-
sowie
E-Book und Taschenbuch 2017 im Eigenverlag
„Die linke Gesichtshälfte der Rothaarigen war die einer schönen Frau. Die rechte aber völlig entstellt, die Haut zerfetzt, das fleisch das darunter zum Vorschein kam, im Stadium der Verwesung. Hier und da lag sogar der blanke Knochen frei.“ (Gespenster-Krimi/Band 182, "Manhattan Ghost Story"/Seite 35)
Der vorliegende Roman trug in seiner Erstveröffentlichung
im „VAMPIR-HORROR-ROMAN“ (Band 198/Pabel-Verlag) noch den Titel „MASSAKER IN
DER U-BAHN“. Diesen Titel behielt er auch im „GEISTER-SCHOCKER“ Band 14 seitens
der Romantruhe bei und wurde erst hier seitens des Bastei Verlag in „MANHATTAN
GHOST STORY“ umgeändert.
Nun, ein Massaker bekommt man als Leser natürlich nicht
geboten, auch wenn die Zahl der Opfer hier nicht unerheblich ist und auch die Figur
Brian Dougherty mit einschließt. Allerdings hält sich die Detailfreude der
blutigen Vorkommnisse trotzdem in einem recht überschaubaren Rahmen.
Sehr spannend waren auch die Verbindungen vom Autor Earl Warren hinsichtlich okkultistischer und spiritistischer Kreise in der Handlung
eingefügt worden, welche seine Hauptfigur Robert Martin dem Grauen ein
gehöriges Stück näher bringen.
Einzig der Anfang der Geschichte war ein wenig holprig,
bevor die Handlung dann aber in ein wirklich spannendes Fahrwasser überging,
welches mich durchaus der vom Autor geschaffenen Atmosphäre etwas an den
US-Horrorfilm „THE MIDNIGHT MEAT TRAIN“ aus dem Jahre 2008, nach der Novelle „DER
MITTERNACHTS-FLEISCHZUG“ vom Autor Clive Barker erinnerte.
Soweit also sehr ansprechend, könnte man sagen. Nur die
drei Monster, die sich etwas später im finalen Teil des Romans als Ghouls
(Leichenfresser) herausstellen, beschreibt Earl Warren hier als völlig haarige
Monster mit gelblichem Raubtiergebiss, langen Armen und schaufelartigen Händen.
Mal ehrlich, schon bei der ersten Beschreibung hatte ich
da eher im Kopfkino einen Orang-Utan vor mir, ähnlich wie im Horrorfilm „LINK
DER BUTLER“ von 1986. Nur sorgte gerade dieses Bild in meinem Kopf nicht
unbedingt für ein morbides Flair.
Dafür bekam der Autor aber die Geisterfrau recht gut in
Szene gesetzt, die hinsichtlich des ihr auferlegten magischen Bann als Geist
zwar die Menschen vor dem Grauen warnen will, aber nicht reden kann und in
körperlicher Erscheinung zwar reden kann, aber so zur gehorsamen Sklavin des
Bösen wird, um die Opfer zu verführen.
Zudem ist der Roman an sich etwas kürzer geraten, so das
man sich im Bastei Verlag dazu entschieden hat, die gruselige Kurzgeschichte „DER
ALTE POSPISCHIL“ des Autors Michael Blihall im Mittelteil des Romans (insgesamt
6 Seiten) zu veröffentlichen, um die benötigte Seitenzahl des Heftes zu
erreichen.
Michael Blihall wiederum wird ja mit seiner Subserie um
die "Drudenfüße von Wien" auch den nächsten aktuellen „GESPENSTER-KRIMI“
Band 183 bestreiten.
© by Konrad Wolfram
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