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Dienstag, 30. September 2025

Manhattan Ghost Story

Gespenster-Krimi 182

Manhattan Ghost Story

von Earl Warren (Walter Appel)

Der Zugführer Frank Norton glaubt in der U-Bahn von New York City seinen Augen nicht zu trauen. Denn offenbar steht auf den Gleisen eine bildschöne rothaarige Selbstmörderin.

Zwar kann Norton die U-Bahn noch rechtzeitig stoppen, doch diese Frau scheint absolut seltsam zu sein und verschwindet plötzlich spurlos.

Das ganze löst natürlich wieder Aufsehen aus, was dann auch Detective Robert Martin vom MTA Police Department (Metropolitan Transportation Authority) auf den Plan ruft.

Denn Meldungen über eine rothaarige Geisterfrau gibt es schon länger z.B. im Bereich der U-Bahn Station Times Squere. Diesen begrenzten Bereich um mehrere Haltestellen nennt man bald auch das "dunkle Dreieck".

Denn an diesen Stationen innerhalb dieses Dreieck der U-Bahn-Strecken verschwinden auch seit längerem immer wieder Menschen, was jedoch bisher wenig Aufsehen erregt hat in einer Stadt, in der jährlich ca. 8000 Menschen verschwinden und eine beträchtliche Zahl davon auch nie wieder auftauchen.

So recht will aber auch Robert Martin nicht an Geister glauben, als er in den Tunneln mit dem Polizisten Brian Dougherty nach der seltsamen Rothaarigen sucht.

Doch hier unten scheint es wirklich nicht mit rechten Dingen zuzugehen und die Polizisten befinden sich zudem bald auf der Flucht vor einer Welle bösartiger Ratten. Dabei verschwindet aber auch der Disponent der U-Bahn mit Namen Clarksson, der Robert und Brian begleitete.

Der Fall wird aber immer seltsamer, denn die geisterhafte Rothaarige wird recht oft auf den eingegrenzten Haltestellen gesehen und schein auch immer wieder mit anderen Personen spurlos zu verschwinden.

Zwar glaubt Robert sie dann in einem Non-Stop-Kino mit einem jungen Mann dingfest machen zu können, doch auch hier scheint dieser Geist mit ihrem Opfer in die U-Bahn-Tunnel entkommen zu sein.

Die weiteren Recherchen führen indessen Robert zur Schwester der Geisterfrau, einem Fotomodel mit Namen Nora Keene und dann zur Loge "Tempel des Jenseits" von Mortimer Hayden, der diesen Geist der Frau ebenfalls als das Medium Moira Keene identifizieren kann. Doch die soll damals samt dem finsteren Okkultisten Morton Black plötzlich verschwunden sein.

Erst durch die Anhänger der Sekte von Morton Black erfährt Robert, das dieser mit zwei Anhängern und Moira ein besonderes Ritual durchführte, um Satan selbst anzurufen, um mit diesem einen Pakt um Macht einzugehen.

Als Robert dann auch noch gelingt, mit einem magischen Spruch die Geisterfrau zum reden zu bringen, bittet sie ihn um Erlösung von dem Bösen in Gestalt von Black und seinen zwei Anhängern.

Denn die wurden damals von Satan hereingelegt, herrschen nun über die Ratten in den Tunneln und ernähren sich als Ghouls vom Fleisch menschlicher Opfer, die der versklavte Geist von Moira ihnen zuführen muss. Doch kann Robert Martin das bevorstehende Massaker noch verhindern, welches die Ghouls bereits in der U-Bahn planen?  

  • Erschienen am 27. September 2025
  • Ein Roman von Earl Warren (Walter Appel)
  • Grusel-Klassiker/Neuauflage
  • Originaltitel: Massaker in der U-Bahn
  • Erstveröffentlichung: Vampir-Horror-Roman, 1976/Band 198
  • Weitere Veröffentlichungen: Geister-Schocker Nr. 14 im März 2004
  • sowie E-Book und Taschenbuch 2017 im Eigenverlag

„Die linke Gesichtshälfte der Rothaarigen war die einer schönen Frau. Die rechte aber völlig entstellt, die Haut zerfetzt, das fleisch das darunter zum Vorschein kam, im Stadium der Verwesung. Hier und da lag sogar der blanke Knochen frei.“ (Gespenster-Krimi/Band 182, "Manhattan Ghost Story"/Seite 35)

Der vorliegende Roman trug in seiner Erstveröffentlichung im „VAMPIR-HORROR-ROMAN“ (Band 198/Pabel-Verlag) noch den Titel „MASSAKER IN DER U-BAHN“. Diesen Titel behielt er auch im „GEISTER-SCHOCKER“ Band 14 seitens der Romantruhe bei und wurde erst hier seitens des Bastei Verlag in „MANHATTAN GHOST STORY“ umgeändert.

Nun, ein Massaker bekommt man als Leser natürlich nicht geboten, auch wenn die Zahl der Opfer hier nicht unerheblich ist und auch die Figur Brian Dougherty mit einschließt. Allerdings hält sich die Detailfreude der blutigen Vorkommnisse trotzdem in einem recht überschaubaren Rahmen.

Sehr spannend waren auch die Verbindungen vom Autor Earl Warren hinsichtlich okkultistischer und spiritistischer Kreise in der Handlung eingefügt worden, welche seine Hauptfigur Robert Martin dem Grauen ein gehöriges Stück näher bringen.

Einzig der Anfang der Geschichte war ein wenig holprig, bevor die Handlung dann aber in ein wirklich spannendes Fahrwasser überging, welches mich durchaus der vom Autor geschaffenen Atmosphäre etwas an den US-Horrorfilm „THE MIDNIGHT MEAT TRAIN“ aus dem Jahre 2008, nach der Novelle „DER MITTERNACHTS-FLEISCHZUG“ vom Autor Clive Barker erinnerte.

Soweit also sehr ansprechend, könnte man sagen. Nur die drei Monster, die sich etwas später im finalen Teil des Romans als Ghouls (Leichenfresser) herausstellen, beschreibt Earl Warren hier als völlig haarige Monster mit gelblichem Raubtiergebiss, langen Armen und schaufelartigen Händen.

Mal ehrlich, schon bei der ersten Beschreibung hatte ich da eher im Kopfkino einen Orang-Utan vor mir, ähnlich wie im Horrorfilm „LINK DER BUTLER“ von 1986. Nur sorgte gerade dieses Bild in meinem Kopf nicht unbedingt für ein morbides Flair.

Dafür bekam der Autor aber die Geisterfrau recht gut in Szene gesetzt, die hinsichtlich des ihr auferlegten magischen Bann als Geist zwar die Menschen vor dem Grauen warnen will, aber nicht reden kann und in körperlicher Erscheinung zwar reden kann, aber so zur gehorsamen Sklavin des Bösen wird, um die Opfer zu verführen.

Zudem ist der Roman an sich etwas kürzer geraten, so das man sich im Bastei Verlag dazu entschieden hat, die gruselige Kurzgeschichte „DER ALTE POSPISCHIL“ des Autors Michael Blihall im Mittelteil des Romans (insgesamt 6 Seiten) zu veröffentlichen, um die benötigte Seitenzahl des Heftes zu erreichen.

Michael Blihall wiederum wird ja mit seiner Subserie um die "Drudenfüße von Wien" auch den nächsten aktuellen „GESPENSTER-KRIMI“ Band 183 bestreiten.

© by Konrad Wolfram

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