Castor Pollux
Der Rächer von Colonia
von Rafael Marques (Rafael Hoppe)
Valonius Decimus ist Stadthalter der Provinz
Germania und residiert daher in der gerade aufstrebenden Stadt Colonia Claudia
Ava Agrippinensium.
Doch so ganz wohl ist es ihm nicht zumute, weshalb
er auch einen germanischen Spitzel mit Namen Tyr an seiner Seite hat, welcher
offenbar selbst über dämonische Kräfte verfügt.
Indessen gibt es da draußen eine Gemeinschaft nur von Frauen, die in ihrem kleinen Dorf friedlich leben wollen.
Doch unter den
Germanen genießen sie den Ruf, sogar Hexen zu sein, die fähig sind, kürzlich
Verstorbene noch ein letztes mal von den Toten auferstehen zu lassen, damit
sich die Trauernden sich verabschieden können.
Und dieses macht sich Valonius zu Nutze, um seine
eigene Untat zu vertuschen. Er stachelt die Germanen Alaf und Elius auf, die
ihrerseits aus Angst vor den Hexen nun mit weiteren Männern ein wahres Massaker
in der Gemeinschaft der Frauen anrichten.
Zwar entkommt ihnen dabei die 16-jährige Luisa, die
sie jedoch ebenfalls auf der Flucht in eine tödliche Enge treiben können. Doch Luisa
gelingt es noch, einen Pakt mit der dunklen Gestalt mit Namen Gabriel zu
schließen.
Und dieser würde seinen Lohn bei ihr einfordern,
nachdem er alle an der Tat beteiligten Menschen auf grausame Art und Weise
gerichtet hat, die für das Massaker verantwortlich sind.
In Rom erhält Castor Pollux und Kimon von einem
seltsamen Adler indessen den Ruf nach Germanien, nicht wissend, das dieser
Vogel eine magische Wesenheit von Tyr ist.
In dieser Nachricht fordert Valonius Decimus beide
umgehend auf nach Colonia zu kommen, um einen kaltblütigen Mörder zu bekämpfen,
welcher nun auch Decimus bedroht und eine dämonische Kreatur der Finsteren zu
sein scheint.
Als Castor Pollux und Kimon dann in Germanien
ankommen, treffen sie auf Gabriel, der ihnen kein Unbekannter ist und der
offenbar gerade den Stammesfürsten Adalbert töten will, weil dieser sich seiner
blutigen Rache gerade in den Weg gestellt hat.
Doch warum lebt Gabriel Noch? Schließlich hatte
Castor ihn doch selbst mittels seiner eigenen tödlichen Klaue damals
vernichtet.
Doch Gabriel scheint auch sonst nicht so zu sein wie
die dämonischen Finsteren, da auch das magische Schwert von Gott Mars seitens
Castor keinen wirklich negativen Einfluss auf Gabriel zu haben scheint, auch
wenn dieser nicht nur die Schuldigen tötet, sondern auch alle, die sich ihm
offenbar dabei in den Weg stellen wollen.
Nur langsam kommt Castor und Kimon indessen hinter
die Wahrheit, weshalb Gabriel wieder auf Rachefeldzug ist. Denn Decimus selbst
war der Auslöser dieses Massakers, um den kürzlich begangenen feigen Mord an
seiner eigenen unehelichen Tochter Aurelia, zu vertuschen.
Und genau Valonius Decimus wird sich Gabriel bei
seinem Rachefeldzug nicht nehmen lassen. Allerdings zwingt der kaltherzige
Stadthalter Gastor dazu, sein Leben zu schützen, während Tyr Kimon als Geisel
hält. Doch kann Castor Pollux Valonius Decimus überhaupt schützen und damit das
Leben von Kimon retten?
- Erschienen am 06. September 2025
- Ein Roman von Rafael Marques
- Taschenheft Band 5 von 12 (zweite Staffel)
-
Erscheinungsweise monatlich
„Währen der unbekannte Optio zwischen den beiden Pferden hindurchhuschte, trieb Gabriel eine seiner braunen Monsterklauen in die rechte Flanke von Gastors Reittier. Der Rappe stieß ein entsetzliches Wiehern aus, bevor sich sein Bauchraum aufzulösen begann, als wäre er in Säure getaucht worden.“ (Castor Pollux: Band 5/Staffel 2, "Der Rächer von Colonia"/Seite 91)
„DER RÄCHER VON COLONIA“ war
schlicht und ergreifend von mir geradezu in Rekordzeit gelesen worden. Denn
dieser Roman von Rafael Marques konnte mich gegenüber Band 4 der zweiten
Staffel mit dem Titel „IM SCHATTEN DES HANNIBAL“, ebenfalls aus seiner Feder,
wieder stärker überzeugen und so an jede Seite gespannt fesseln.
Daran ist nicht ganz unschuldig
die Figur des Gabriel, welche irgendwie nicht wirklich den Finsteren zugeordnet
werden kann, jedoch in seiner Handlungsweise keinerlei Gnade zu kennen scheint.
Dabei ist er sogar auf der eigenen Suche nach dem ewigen Frieden des Todes.
Zwar scheint Gabriel genau
diesem Frieden am Ende vielleicht recht nahe zu kommen. Jedoch sollten sich die
Autoren der Serie „CASTOR POLLUX“ diese Gestalt besser weiter warm halten, da
sie nicht wirklich in das üblichen Schwarz-Weiß-Schema von Gut und Böse passt,
was wiederum auch in Zukunft interessante wie spannende Möglichkeiten bieten
könnte.
Das bei Gabriel der Tod nicht
wirklich heißt, auch tot zu sein und auch zu bleiben, zeigt sich schon daran,
dass Castor Pollux ihn ja in der ersten Staffel in Band 7 mit dem Titel "DER
RÄCHER" eigentlich besiegt zu haben glaubte.
Interessant an der zweiten
Staffel der erfolgreichen Taschenheft-Reihe des Bastei Verlag ist auch, das der
Riss zwischen unserer Welt und der Dimension der Finsteren ja längst wieder
offen ist, jedoch unser Held bisher eher auf Gegner trifft, die bereits in der
Vergangenheit sein Leben als "Bezwinger der Finsteren" schwer gemacht
hatten und eben damals nicht mit in die Dimension der Finsteren verschwunden
waren.
Genau genommen waren also
Kaiser Nero als auch die Menschheit selbst damals auch weiterhin in akuter
Gefahr vor den Kreaturen und Hinterlassenschaften der Finsteren gewesen, da
Castor ja als deren Beschützer in der Dimension der Finsteren gefangen war, bis
das eben der von ihm damals geschlossene Riss erneut geöffnet wurde.
Es bleibt daher also auch
weiterhin spannend in der Hinsicht, was da etwa neues an dämonischen Kreaturen
aus dem neuen Riss in die Welt der Menschen eindringt und wann der dunkle
Richter Bonifazius zu einem neuen Schlag auch um die Macht des Reiches der
Dämonen ausholt.
Spannende wie gruselige
Möglichkeiten gibt es also sicherlich auch über die zweite Staffel der Serie „CASTOR
POLLUX“ hinaus, die ich persönlich für die beste Auskopplung aus der Reihe „GESPENSTER-KRIMI“
halte und die der Bastei Verlag sich wirklich warm halten sollte.
© by Konrad Wolfram

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