Major Dimes
Kent Cannon
Gute Nacht, kleiner Bruder
von Alberto Baraccudas
Privatdetektiv Kent Cannon erhält den Auftrag der jungen wie schönen Virginia Antler, ihren Bruder Omar zu suchen, der offenbar mit zwielichtigen Personen und Gruppierungen in Metastadt auf Level 04 Geschäfte machte.
Und Level 04 ist der Teil von Metastadt, wo das Verbrechen
regiert und in jedem Schatten gefahren lauern.
Level 04 ist also ganz andere Welt also wie Meta One, der Bereich der Stadt ganz oben, wo die Reichen leben, zu denen auch Virginia Antler gehört.
Cannon macht sich mit den wenigen Informationen, die
ihm Virginia liefern kann, auf den Weg um weitere Informationen zu erhalten und
auf eine Leiche zu stoßen, die mit dem Verschwinden von Omar Antler in
Verbindung steht.
Und so rücken bald immer mehr zwielichtige Gestalten
in das Zentrum der Ermittlungen von Cannon. Sei es Velma aus einer düsteren
Bar, oder die verruchte Lou Lassar mit ihrer Kinky-Kiss-of-Death-Szene, einer
Art ganz spezieller und blutiger Sadomaso-Gemeinschaft. Oder aber auch Dr.
Morales, der bereitwillig redet, dem man aber nicht alles glauben darf.
Aber wegen dem Toten interessiert sich auch bald
Police-Detektive Ramierez für Cannon und seinen neuen Fall. Als wichtige
Information erhält Cannon indessen den Namen Blacksmith, einem Mann, der das
gesamte Verbrechen in Metastadt zu kontrollieren scheint.
Aber auch Blacksmith ist nur ein weiterer Lieferant
von möglichen Informationen, die Cannon immer tiefer in ein Geflecht aus
absoluter Kontrolle, Manipulation und Macht über ganz Metastadt führt. Cannon
glaubt inzwischen nicht mehr daran, Omar wirklich noch lebend zu finden. Dafür
scheint aber nun auch Virginia Antler ins Visier der dunklen Mächte von
Metastadt gelangt zu sein.
Als Cannon bei einem weiteren Besuch seiner Klientin
Virginia Antler auftaucht, erhält er sogar weitere Informationen von dessen
Vater Timothy Antler, dem das Verschwinden seines Sohnes allerdings ziemlich
kalt zu lassen scheint.
Die neueren Informationen führen Cannon allerdings
ganz nach unten zum Sub-Level der Metastadt. Den Ruinen, auf der Metastadt
einmal erbaut wurde, und wo Gefahr nicht nur durch verbrecherische Gruppen,
sondern auch radioaktiv-verstrahlten Mutanten droht, die sich offenbar von
Menschenfleisch ernähren.
Und genau hier soll sich der Mann aufhalten, den man
nur den "Architekten" nennt und der ganz Metastadt kontrolliert, egal
ob es sich um Wirtschaft, Politik oder Verbrechen handelt. Er ist die Krake,
die absolut alles und jeden manipulieren und bedrohen kann.
Doch um Metastadt dem Architekten zu entreißen, muss
Cannon die Daten in alle Systeme der Stadt schicken, für die offenbar Omar
Antler sterben musste und dessen Datenträger nun im Besitz von Cannon ist. Doch
dafür muss Cannon erst einmal der Hölle von Sub-Level entkommen können.
Aber Cannon weiß jetzt auch, wer sich hinter der
Maske des Architekten verbirgt. Eine Information die den sicheren Tod bedeuten
kann.
- Kent Cannon
- Titel (Band 1 von 3): Gute Nacht, kleiner Bruder
- Autor: Alberto Baraccudas
- Pulp-Reihe: Major Dimes
- ISBN: 979-8345225479
- Print-Ausgabe ca. 40 Seiten
- Independently published/2024
-
Herausgeber: Walter Fröhlich
„Mein Name ist Kent Cannon, Privatdetektiv, und damals lebte ich in Metastadt Level 03, dem schäbigen Unterbau eines gigantischen Molochs aus Stahl und Glas, der sich bis in den Himmel erstreckte.
Der Dreck tropfte von oben herunter, und die Reichen über uns fühlten sich davon nicht betroffen. Ihr Himmel war sauber, ihr Leben glatt. Wir saßen in ihrer Scheiße und sie pissten auch noch auf uns.“ (Kent Cannon: Gute Nacht, kleiner Bruder/Seite 1)
Der Autor Alberto Baraccudas
wurde 1943 in Lima, Peru geboren und studierte zuerst Politikwissenschaften,
bevor er anfing in Sachen Science Fiction eigene Geschichten zu
veröffentlichen.
Die Anfänge waren jedoch im
schriftstellerischen Bereich zuerst eher kaum von Erfolgen gekennzeichnet.
Darunter waren auch Veröffentlichungen im lateinamerikanischen Pulp-Magazin „DIARIO
UTOPICO“, welche aber auch noch nicht an die Qualität seiner späteren
Veröffentlichungen heranreichten.
Sein Durchbruch gelang jedoch
nach seiner Zeit bei „DIARIO UTOPICO“ im Jahre 1967 mit den Erzählungen seines
Privatdetektiv KENT CANNON. Genauer betrachtet kann man die Geschichten um KENT
CANNON durchaus auch als eine gelungene Mischung zwischen Crime Noir und
Science Fiction betrachten.
Beim lesen stellten sich in
meinem Kopfkino jedenfalls Bilder einer Megastadt wie in Filmen wie „BLADE
RUNNER“ mit Harrison Ford oder GHOST IN
THE SHELL mit Sacarlett Johansson ein, plus dazu dem düsteren Flair der SIN
CITY Verfilmungen mit Bruce Willis.
Man könnte da sicherlich noch
einige Vergleiche mehr ziehen, doch das wichtigste erst einmal war der Umstand,
dass ich nach den ersten Zeilen bereits den unbändigen Wunsch nach mehr hinsichtlich
dieser Geschichte verspührt.
Eine Geschichte in dessen drei Bände Strahlenpistolen, kannibalistische Mutanten oder schwebende Autos vorkommen, aber eben keine Raumschiffe, exotische Planeten oder fiese Aliens und ein Weltall, in dem dich eh niemand schreien hört.
Im Gegensatz zum zuletzt
gelesenen „HYDE ME“ (Band 1) war „KENT CANNON - GUTE NACHT, KLEINER BRUDER“
trotz der geringeren Härte innerhalb der Handlung ein äußerst spannendes und
phantastisches Abenteuer einer klassischen SF-Pulp-Story, gemischt mit einer
perfekten Hardboiled-Detective-Story, die man einfach lieben muss.
© by Konrad Wolfram
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