Reverend Pain
Ortrus der Verfluchte
von Steve Salomo (Peter Thannisch)
Schon als Kind hatte es Ortrus nicht leicht unter
den Menschen. Musste er da doch mitansehen, wie seine Mutter öffentlich als
Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
Dies schürte den Hass auf die Menschen in Ortrus,
die ihn als Nachkomme einer Hexe des Teufels sahen und ihm stets mit Misstrauen
begegneten, auch wenn seine weitere erziehung durch einen Priester erfolgte.
Und so wuchs er zu einem enorm starken Mann heran, welcher aus seinem Hass heraus die Menschen des Dorfes an den König der Orcs, Orcavus, verraten hatte.
Doch dann stellt auch Orcavus ihn vor eine
teuflische Wahl. Denn um seine Loyalität zu beweisen, soll Ortrus seine über
alles geliebte Melisa auf dem Opferstein mit einem magischen Schwert ermorden.
Als dies Ortrus dem König der Orcs verweigerte,
tötete Orcavus selbst das Mädchen auf schreckliche Weise und verwandelt Ortrus
danach in einen Zentauren, halb Pferd, halb Mensch.
Reverend Pain schickt sich zu dieser Zeit an, den
alten Mönch Ludgerius zu verlassen, da auch Gott ihm offenbar den Zentauren in
einem Traum offenbart hatte und das dort auch die Menschen unter dem Bösen
geknechtet werden.
Indessen fristen die Menschen an diesem Ort wirklich
ein grausames Leben. Denn sie müssen für die Orcs wie Sklaven arbeiten oder sie
machen Jagd auf die Menschen um sich an ihrem Fleisch zu nähren. Und genau bei
einer solchen Jagd der Orcs kommt auch der Vater von Tom Jackson grausam ums
Leben.
Tom, der diese Tyrannei der Orcs, aber auch den
Zentauren Ortrus hasst, welcher die Menschen laut Legende auf seinem
Pferderücken in die Hölle bringt soll, will nun wegen seines Vaters Rache
nehmen an Orcavus selbst und auch an Ortrus.
Zwar versucht der blinde und alte Dorfmeister Struber ihn noch zurück zu halten, zumal auch seine hübsche siebzehnjährige Enkelin Jenny unsterblich in Tom verliebt ist. Doch Tom sieht unter dem blutigen Terror der Orcs keine Zukunft für eine Ehe mit Jenny und begibt sich sogleich in große Gefahr im Waldgebiet, wo die Orcs nur auf Opfer warten.
Doch hier trifft er auf Reverend Pain, der ihn
gerade noch retten kann. Gemeinsam beschließen sie, die Herrschaft der Orcs zu
beenden und Orcavus zu vernichten. Indessen sucht Jenny aus Liebe verzweifelt
nach Tom und gerät so direkt in die Klauen des Orc-König Orcavus, der sie zu
seiner Sklavin machen will.
Und während Reverend Pain und Tom ihren Kampf am
Eingang zum Höhlensystem der Orcs beginnen, taucht auch der Zentaur Ortrus dort
auf. Doch ist Ortrus wirklich das Monster, was alle Menschen in ihm sehen, oder
ist er ein wichtiger Teil eines Kampfbündnisses gegen die Kreaturen der Hölle?
- Ortrus der Verfluchte (Roman 11 von 12)
- Deutsche Erstveröffentlichung: 28. November 2000
- Reihe: Grusel-Schocker des Bastei Verlag
- Titelbild: Nikolei Lutohin
- Vorliegende Veröffentlichung: 2009
- Hardcover/2 Romane, Zaubermond Verlag
-
Titelbild: Sandobal
„Noch einmal zuckte die kleine hässliche Kreatur mit Armen und Beinen, dann begann der Auflösungsprozess. Die schuppige Haut platzte auf, glibberiges Fleisch kam darunter zum Vorschein, wurde zu einer breiigen Masse, löste sich von den Knochen, die ebenfalls zerfielen.“ (Reverend Pain/Seite 57, "Ortrus der Verfluchte"/Zaubermond Verlag)
Dieser Roman von Peter Thannisch
zur Reihe „REVEREND PAIN“, wusste aus verschiedenen Gründen durchaus zu
gefallen. Und damit meine ich nicht unbedingt das recht ausschweifend
geschilderte Kampfgetümmel im finalen letzten Drittel.
Denn zuerst einmal wurden die
Orcs hier nicht so beschrieben, wie man sie sicherlich seitens „DER HERR DER
RINGE“ von J. R. R. Tolkien her kennt und meist auch so serviert bekommt.
Vielmehr ähneln sie in der Beschreibung eher dem spitzohrigen und hakennasigen,
recht fiesem Kobold aus dem Fantsy-Film „LEGENDE“ (1985) mit Tom Cruise und Mia
Sara.
Aber es gibt hier im Roman auch
gleich zwei Arten. Die einen Orcs die am Boden wandeln und dann die fliegenden
Orcs mit ihren Lederschwingen (wie bei Fledermäusen/Flughunde).
War Ortrus doch schon als Kind
eher ein Ausgestoßener unter den Menschen und dann nach dem Tod des Mädchens
Melisa, welches er als einzige liebte, dann auch noch optisch durch Orcavus zu
einem Monster verflucht.
Einzig REVEREND PAIN erkennt
hier sofort in diesem Monster dann aber eher eine Kreatur, deren schlimmen
Sünden auf einer sehr tragischen Entwicklung basierten.
Die Handlung an sich ist aber
auch eine der spannensten der älteren Romane zu REVEREND PAIN aus der damaligen
Bastei-Reihe „GRUSEL-SCHOCKER“ (als Band 59).
Da hat aber auch der Wandel der
Figur unseres Reverend durchaus seinen Anteil. Denn er löst sich auch hier
wieder unter der Feder des Autor Peter Thannisch langsam von seinem eiskalte
Fanatismus als Krieger Gottes, der jeden fertig macht, der nicht gleich bei
Drei auf den Knien hockt und betet.
Das Cover des „GRUSEL-SCHOCKER“
Band 59 aus dem Jahr 2000 fängt zwar mit der Darstellung des Zentauren Ortrus
einerseits und einem Orc andererseits die Handlung des Roman nett ein.
Allerdings holt mich die Darstellung trotzdem nicht wirklich positiv ab.
Dafür gefällt mir das Cover von
Sandobal bei dem vorliegenden Zaubermond-Hardcover wieder echt gut, auch wenn
die Darstellung mit einigen vollbusigen Vampirinnen eher nichts mit dem hier
vorliegenden Roman zu tun hat.
Aber das kann ja eventuell noch
kommen, denn die letzte Romanhandlung zu unserem streitbaren Reverend liegt in
diesem HC unter dem Titel „WO SATAN HERRSCHT“ ja noch vor uns.
© by Konrad Wolfram
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen