Das „John Sinclair/Professor Zamorra/Dorian Hunter“-Crossover
Geisterjäger John Sinclair 2360
Niemandsland (Teil 1)
von Ian Rolf
Hill (Florian Hilleberg)
John Sinclair erwacht in einer ihm unbekannten
Umgebung. Neben ihm im Bett liegt überraschenderweise Jane Collins.
Der Geisterjäger erinnert sich noch daran, dass er gestern nach einem langen Tag im Büro mit Glenda noch ein Bier trinken gegangen ist.
Anschließend sind sie nach Hause gefahren, wo sie irgendwann gemeinsam eingeschlafen sind.
Als er nach seinem silbernen Kreuz tastet, das er
normalerweise mit einer Kette um seinen Hals trägt, ist dieses verschwunden.
Von Jane Collins, die inzwischen erwacht ist, erfährt er, dass sein Kreuz auf
dem Nachttisch liegt.
Spätestens als er bei Jane Collins nicht die Narbe
von ihrer Herz-OP entdeckt, bei der man ihr ein künstliches Herz eingesetzt
hat, weiß der Geisterjäger, dass etwas nicht stimmt.
Als John Sinclair die Tür zum Hotelzimmer öffnet,
erzittert der Boden unter seinen Füßen und glühende Lava beginnt, den Flur
entlangzufließen.
Als er versucht, zusammen mit Jane aus dem
Hotelzimmer zu flüchten, ist die Privatdetektivin verschwunden. Und als er in
den Hotelflur zurückkehrt, ist von der
Lava auch nichts mehr zu entdecken…
- Erschienen am 30. September 2023
-
Ein Roman mit Jane Collins, Professor Zamorra und Dorian
Hunter
Mit „NIEMANDSLAND“ präsentiert
der Autor FLORIAN HILLEBERG den ersten Teil des dreiteiligen "John
Sinclair/Professor Zamorra/Dorian Hunter"-Crossovers, der mich persönlich nicht
überzeugen konnte.
Zwar sind in dem Kurzroman
einige nette Ideen eingebaut, wie die Hotelzimmernummern, die die Jahreszahl
des jeweiligen Serienstartes der drei Helden markieren, also das Jahr 1973 für
John Sinclair, das Jahr 1974 für Professor Zamorra…
...das täuscht aber nicht
darüber hinweg, dass das ganze Szenario ziemlich spannungsarm und wirr
daherkommt.
Hinzu kommt, dass schon
interessant zu wissen wäre, in welcher ‚Zeitphase‘ der Helden das Crossover
überhaupt spielt. Zumal es aber auch merkwürdig ist, dass John Sinclair
Professor Zamorra nicht erkennt.
Denn schließlich haben die
beiden Dämonenjäger schon mehrmals zusammengearbeitet. Das erste Mal war das in
„JOHN SINCLAIR Band 55: TODESFALLE LONDON“ (erschienen am 24. Juli 1979).
Auch muss man leider
feststellen, dass der Dämonenkiller Dorian Hunter nicht wirklich in das
Universum von John Sinclair und Professor Zamorra hineinpasst.
Was zudem auch sofort auffällt,
ist der geringe Umfang des ersten Teils des Crossovers, der etwa nur 3/4 so lang ist, wie die sonstigen Romane aus der
Serie „GEISTERJÄGER JOHN SINCLAIR“.
Und auch beim Cover scheint man
gespart zu haben. Denn wie ich gesehen habe, wurde bei allen drei Bänden des
"John Sinclair/Professor Zamorra/Dorian Hunter"-Crossovers das gleiche
Titelbild verwendet. Hier wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, ein
dreiteiliges Cover für das Crossover zu verwenden.
Auf der „JOHN
SINCLAIR“-Leserseite „BRIEFE AUS DER GRUFT“, die im Gegensatz zum „John
Sinclair“-Roman von Ian Rolf Hill, etwas umfangreicher als sonst daherkommt,
erfährt man, dass UWE VOEHL, der Redakteur der Serie „PROFESSOR ZAMORRA“, auf
die Idee zum dreiteiligen Crossover gekommen ist.
"Es war Uwe Voehl, Redakteur der Serie PROFESSOR ZAMORRA, für die ich hin und wieder ebenfalls in die Tasten hauen darf, der mich eines Tages recht unverhofft fragte, ob ich mir vorstellen könnte, gemeinsam mit zwei weiteren Autoren ein serienübergreifendes Crossover zu schreiben.“
Das Besondere an diesem Crossover ist zum einen, dass statt zwei Geister- und Dämonenjäger aus verschiedenen Serien gleich drei aufeinandertreffen werden, nämlich John Sinclair, Professor Zamorra und Dorian Hunter.
Der eigentliche Clou besteht jedoch darin, dass dies nicht nur innerhalb eines Romans in einer Serie geschieht. Die Geschichte erscheint stattdessen als Trilogie, die sich durch alle drei Serien ziehen wird"
Zudem erfährt man dort auch den
eigentlichen Zweck dieses Crossovers. Der diente nämlich dazu, die Neugierde der Leser auf die jeweils anderen
Serien zu wecken.
"Tatsächlich haben wir im Vorfeld darüber diskutiert, ob wir dieselbe Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven erzählen sollen, haben uns schlussendlich aber dagegen entschieden, denn zum einen wäre das für diejenigen, die sowieso alle drei Serien verfolgen, langweilig geworden und zum anderen hätte es den Zweck eines solchen Crossovers verfehlt, nämlich die Neugier auf die anderen Serien zu wecken."
Neugierde schön und gut, aber
im Grund werden die „JOHN SINCLAIR“-Leser durch das Crossover dazu gezwungen,
jedenfalls die, die wissen wollen, wie die Geschichte weitergeht, sich jeweils
das „PROFESSOR ZAMORRA“- und „DORIAN HUNTER“-Heft zu kaufen.
Das heißt allerdings im
Umkehrschluss nicht, dass die „JOHN SINCLAIR“-Leser das auch in Zukunft tun
werden. Das ist leider eine irrtümliche Annahme, denn dafür sind die drei
Horror-Serien dann doch etwas zu verschieden.
Fazit: Mit „NIEMANDSLAND“, dem ersten
Teil des Crossovers, liefert der Autor Florian Hilleberg leider kein wirklich
überzeugendes Szenario ab, dass einen Leser der Serie „JOHN SINCLAIR“ dazu
veranlassen würde, sich auch die beiden Crossover-Fortsetzungen zu kaufen.
© by Ingo Löchel
Das „John Sinclair/Professor Zamorra/Dorian Hunter“-Crossover
- Geisterjäger John Sinclair Band 2360 "Niemandsland" (Teil 1)
- Professor Zamorra Band 1288 "Niemandsleben" (Teil 2)
-
Dorian Hunter Band 134
"Niemandskind" (Teil 3)
1 Kommentar:
Wer da nicht an die entsprechenden Hefte der Serie herangekommen ist, der kann das gesamte Crossover auch beim Zaubermond Verlag als Taschenbuch (ca. 250 Seiten mit Zusatzmaterial wie Werkstattberichte usw.) recht günstig erwerben. Nur wie Ingo schon sagte, sind die drei Serien inhaltlich nicht wirklich kompatibel und passen eigentlich auch nicht wirklich zusammen in einem Abenteuer.
Kommentar veröffentlichen