Dorian Hunter Band 133
Der Wahnsinnige
von Earl
Warren (Walter Appel)
Als Hunter, Coco und die anderen Gefährten im Castillo Basajaun auftauchen, gibt es ein großes Wiedersehen mit den Freunden.
Man erfährt, wie es den anderen
inzwischen ergangen ist und hört von schwarzmagischen Aktivitäten, unter
anderem denen eines Kinddämons.
Der Chakravartin taucht derweil bei einer Dämonensippe in Island auf, die ihm dabei helfen soll, zum Tempel des Hermes Trismegistos zu gelangen.
Als das Oberhaupt
Croyd sich ihm widersetzt, kommt es zum Kampf und Croyd verfällt dem Wahnsinn.
Er wird zum Hof der Alfar geschickt, wo er Dula in seine Gewalt bringt und mit
Hunter Kontakt aufnimmt.
Der
bricht sofort mit Unga und Reena dorthin auf und es gelingt ihnen, Croyd
unschädlich zu machen und Dula zu retten. Als dann Luguri bei der Dämonensippe
und dem Chakra auftaucht, kommt es zum Kampf, und der Chakra kann mithilfe von
Trigemus bezwungen werden.
Nun
will Luguri dessen Vorhaben, in den Tempel einzudringen umsetzen, und er bricht
dorthin auf, ebenso wie Hunter, der von Chakras Niederlage nichts weiß und ihn
dort vermutet. Unga und der irre Croyd begleiten ihn.
Durch
das Eindringen der Dämonen spielt die Magie des Tempels verrückt und als Hunter
den Raum mit dem magischen Tisch erreicht, zeigt er ihm eine Szene, in der sein
Kind in Gefahr schwebt.
Dann taucht zuerst Croyd auf, der den Chakravartin endgültig tötet und schließlich Luguri mit Trigemus, die aber von der geballten Magie des Tisches vertrieben werden. Da Hunter befürchtet, dass der Tempel einstürzt, flieht er mit Unga. Zuvor hat ihnen der Tisch noch sieben Visionen von zukünftigen Ereignissen gezeigt…
- Erstveröffentlichung: Am 15. Februar 1977 als „Dämonenkiller Band 130“
- Erschienen am 30. September 2023
- Titelbild: Mark Freier
Auch wenn der Malkuth-Zyklus bereits im letzten von
Vlcek verfassten Band sein eigentliches Finale erlebte, erlebt der Leser mit
diesem Roman nun den endgültigen Abschluss dieses und streng genommen auch des
Zyklus um Hermes Trismegistos, der ja mit dem Padma identisch ist.
Abgesehen von den letzten neun Janusköpfen, die sich noch
irgendwo auf der Erde befinden, werden hier noch schnell die übrig gebliebenen
Feinde besiegt (der Chakravartin) und nebenbei nutzt man noch die Gelegenheit,
sich von dem übermächtigen Erbe des Hermes zu trennen, indem man den Tempel
unbenutzbar macht.
Immerhin erfährt der Held und auch der Leser durch die
sieben Visionen vorher noch, was ihn in nächster Zeit erwartet. So ist hier
etwa bereits von Ereignissen rund um den 30jährigen Krieg die Rede.
Keine schlechte Idee, um dem Leser schon mal den Mund
wässrig zu machen (wie Vlcek es im Exposé ausdrückt), allerdings ist das auch
eine der wenigen guten Ideen, die er für diesen Schlussband hatte.
Das fängt schon mit der Titelfigur an, dem irren Croyd,
der mit seinem Bowiemesser in der Gegend herumläuft und am liebsten alles
zerfetzen will, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Was macht man mit so
einem riskanten Gesellen? Richtig, man nimmt ihn mit in den Tempel, wo er dann
mal eben eine der mächtigsten Figuren des Zyklus mit seinem kleinen Spielzeug
abschlachtet.
Immerhin hat Luguri da ja schon eine gewisse Vorarbeit
geleistet, indem er den armen Chakra praktisch von innen nach außen kehrte und
so den großen Gegenspieler nicht nur handlungsunfähig machte, sondern auch aus
seinen Eingeweiden lesen konnte. Nicht etwa, um zu erfahren, was der Januskopf
zu Abend gegessen hat, sondern was seine Pläne waren…
Dass der große, immer stärker und mächtiger werdende
Luguri dann am Ende doch wieder fliehen muss (diesmal vor mächtigen Blitzen,
die aus dem orakelnden Tisch im Tempel hervorschießen), wundert uns zwar nicht,
aber so muss er wenigstens nicht gegen Hunter und Unga antreten, welche die
Macher hier mal wieder mit “normalen” aber dafür ziemlich wirkungsvollen Waffen
ausgestattet haben.
So bekommt Unga eine starke, magische Keule (womit nun
auch dem letzten Zweifler klar sein dürfte, welche Figur aus der Rhodan - Serie
hier Pate stand) und Hunter bekommt den Dolch eines Hexenjägers, mit dem er
seine Gegner sogar köpfen kann.
Mit dem aus mehreren Sippenmitgliedern bestehenden “Riesenfreak”
gesellt sich eine weitere, merkwürdige Idee zu diesem Werk, an dem der Autor
diesmal auch weniger Freude gehabt zu haben schien, als an den früheren Unga -
Bänden, was vor allem an der etwas holprigen Schreibe und den diesmal eher
hölzernen Dialogen zu erkennen ist.
Vielleicht hatte aber auch er langsam genug von dem
Zyklus, der wieder mal viel zu lang geriet und unterm Strich auch nicht
wirklich überzeugen konnte. Neben den schwachen und in jeder Beziehung bizarr
wirkenden Fantasy - Einlagen gab es hier auch zu viel “Sekten - Gedöns” rund um
die Padmas, auch wenn man die Lösung und somit die Verbindung zum Hermes -
Zyklus als durchaus gelungen bezeichnen darf.
Mit den Unga - Soloabenteuern gab es auch ein paar echte
Highlights inklusive der beliebten Ausflüge in die Vergangenheit (womit Warren
den Zyklus erheblich aufwerten konnte) und es gab erstaunlich wenige Abstecher
in die seltsame Welt Malkuths, wofür man den Machern auch heute nur dankbar
sein kann.
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