Dorian Hunter 111
Der schwarze Würger
von Ernst Vlcek
Hunter,
Coco und Unga erreichen das Tote Meer und versuchen, die Spur der Memory -
Barren wieder aufzunehmen.
Durch
einen Hinweis geraten sie in einen Hinterhalt einiger Terroristen, die unter
Vagos Einfluss stehen. Allerdings hat Tomotada diese bei ihrer Ankunft bereits
getötet.
Kurz darauf dehnt sich das Fanal am Himmel aus, doch bevor es vom Himmel stürzt, werden die Gefährten von Olivaro in Sicherheit gebracht.
Dieser erklärt, dass
nicht er, sondern Vago das Fanal erschaffen hat, welches durch die
Lebensenergie der Beeinflussten zu einem Tor werden soll, durch das Vago die
Barren in die Januswelt schaffen will. Olivaro glaubt, dass die darin
enthaltenen Informationen eine Invasion zur Folge haben könnten.
Hunter
fragt sich derweil, wer sich wirklich hinter der Maske des Samurai verbirgt und
erinnert sich an sein 5. Leben, in dem Tomotada sich auf die Suche nach seinem
Kind begibt. Als er einer Schneehexe begegnet, tötet diese seine Gefährten,
lässt ihn aber am Leben, wenn er das Geheimnis ihrer Begegnung bewahrt.
Tomoe
taucht wieder auf und schließlich finden sie ihren Sohn, doch Olivaro kommt
ihnen zuvor und nimmt ihn an sich.
Als
Tomotada seiner Gefährtin von der Schneefrau erzählt, stellt sich heraus, dass
diese nur Tomoes Gestalt angenommen hat, weshalb Tomotada aufgrund seines
Verrats nun doch sterben muss, bzw. darf. In der Gegenwart weiß Hunter nun, das
“Tomotada II” sein Sohn ist, und dass er ihn vernichten kann, wenn er seine
Nabelschnur zerstört.
Zuvor
muss er noch das Tor in die Januswelt zerstören, was ihm mithilfe des Ys -
Spiegels auch gelingt, den er in dem Moment einsetzt, als Vago mit den Barren
hindurchgehen will.
Obwohl
diese zusammen mit Vago und dem Tor vernichtet werden, weist Olivaro darauf
hin, dass man mit den Janusköpfen noch rechnen muss, da sie die Menschen
aufgrund einer magischen Verbindung zwischen den beiden Welten kontrollieren
müssen, um selbst zu überleben. Auch der Ys - Spiegel stammt aus der Januswelt.
Am
Ende übergibt Hunter Tomotada II dessen Nabelschnur, worauf dieser sie zerstört
und seinem untoten Leben ein Ende setzt.
- Erschienen am 29. November 2022
- Erstveröffentlichung am 14. September 1976 als „Dämonenkiller Band 108“
-
Titelbild:
Mark Freier
Mit diesem letzten Band des Samurai-Zyklus (dessen Titel
so gut wie nichts mit dem Inhalt zu tun hat) wird dem Leser ein doch recht
unbefriedigender Abschluss dieser Thematik präsentiert, auch wenn der Schluss
eigentlich nicht das Ende, sondern eher der Startschuss für den kommenden
“Malkuth” -Zyklus darstellt.
Dass man von den Janusköpfen noch einiges hören wird,
wurde ja bereits in den letzten Bänden angedeutet. Durch die hier erwähnte,
magische Verbindung beider Welten und der Funktion des aus der Januswelt
stammenden Spiegels wird aber nochmal verdeutlicht, dass man sich mit dieser
Thematik demnächst wohl oder übel befassen muss, und das gilt nicht nur für die
Helden, sondern auch für den Leser, der in Kürze mit einigen Fantasy -
Elementen rechnen darf.
Doch auch wenn Ernst Vlcek in diesem Roman versucht, einige der noch losen Fäden zusammenzuführen und dem Leser einen vorläufigen Abschluss zu präsentieren, kann man diesen kaum als Höhepunkt des Zyklus bezeichnen, da er in mehrfacher Hinsicht leider enttäuscht.
Zum einen ist es natürlich klar vorhersehbar, dass die
Memory - Barren nicht beim Feind ankommen konnten und würden. Ebenso durfte man
damit rechnen, dass auch Vago selbst sein Ziel nicht mehr erreicht, obwohl sein
Ende doch etwas verfrüht und abrupt daherkommt.
Auch wirkt die ganze Schlussszene wie eine schnelle
Haurucklösung, in der man sich mal eben aller Probleme auf einen Schlag
entledigt, indem man - na was wohl - den mächtigen Ys - Spiegel einsetzt. Die
Barren, Vago und das Tor selbst sind somit vom Tisch, denn schließlich ist das
ja ein Abschlussband, und der Zyklus war ohnehin schon lang genug…
Die Idee, Tomotada seine Nabelschnur zu übergeben und es
ihm zu überlassen, sich selbst zu richten, darf immerhin als durchaus gelungen
durchgehen, was man von den in der Vergangenheit angesiedelten Abschnitten
leider so gar nicht behaupten kann. Waren diese sonst immer kleine Highlights,
so hat man hier eher den Eindruck, dass sie nur als Füllmaterial dienen, da sich
Tomotadas Suche nach seinem Kind doch sehr in die Länge zieht, und auch die
Schneefrau erscheint am Ende wie ein Zauber aus dem Hut, um dem schwarzen
Samurai endlich sein endgültiges Ende zu bescheren.
Ein im Großen und Ganzen schwacher Abschlussband eines
wieder eher durchwachsenen Zyklus, der mit ein paar sehr guten Ideen, wie etwa
der Einführung einer bösen Inkarnation aufwartet, aber mit dem neuen, doch sehr
konstruiert wirkenden Background der Figur Olivaro auch einen bitteren
Wermutstropfen aufzuweisen hat, welcher leider den ganzen Zyklus dominiert.
Am Ende ist man einfach nur froh, dass es vorbei ist, und
das ist sicher kein Zeichen dafür, dass einem das Gebotene gefiel.
© by Stefan Robijn
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