Dorian Hunter 109
Der Tod aus der Zauberkugel
von Neal
Davenport (Kurt Luif)
In
der Gestalt des Kappa kehrt Hunter in die unterirdische Höhle zurück, wo er den
Kopf der O-toku-San an sich nimmt. Diese verspricht ihm Informationen gegen
ihre Freiheit.
Über einen Zugang zum Meer landet Hunter in einer Korallenbucht, wo er von riesigen Fledermäusen angegriffen und zu einer Vulkaninsel verschleppt wird.
Dort residiert die Hexe Lania, welche ihm den Kopf abnimmt, doch es gelingt ihr nicht, ihm Informationen zu entlocken, also soll Hunter / Kappa es versuchen.
Der
Kopf erklärt sich bereit, sein Geheimnis preiszugeben, wenn Hunter ihn erlöst,
was er auch tut, worauf er die darin versteckten Goldbarren an sich nehmen
kann. Mit dem Vexierer nimmt er menschliche Gestalt an und befreit einige
Gefangene der Hexe, bevor er - wieder in Gestalt des Kappa - selbst gefangen
genommen wird und dem Dämon Halmahera übergeben werden soll, den Lania bereits
erwähnte.
Vor
dessen Ankunft erinnert er sich an sein fünftes Leben als Tomotada. Dieser
erreicht mit Tomoe und seinem Kind ein Haus, Tomoe lässt sich von den Bewohnern
aufnehmen, während Tomotada sich in einer Höhle versteckt.
Dort
will er Harakiri begehen, da er Tomoe und das Kind nun in Sicherheit wähnt,
doch es gelingt ihm nicht, da die Macht des Kokuo alias Olivaro es verhindert.
Da
dieser nun auf ihn aufmerksam wurde, zieht er mit Tomoe und dem Kind weiter und
setzt sie schließlich bei einem Mönch ab, der sich jedoch als Dämon entpuppt.
Tomotada tötet ihn, aber da Tomoe bereits in seinem Bann stand, stirbt auch
sie. In der Gegenwart tötet Halmahera die Hexe für ihr Versagen und bringt
Hunter / Kappa dazu, ihm die Goldbarren zu bringen.
Offenbar
will sein Auftraggeber jedoch alle Spuren beseitigen, und so stirbt er durch
magische Zellzündung, während die Insel untergeht.
Zuvor
verrät er Hunter noch, dass es sich bei Olivaros Gegner um ein Wesen namens
Vago handelt, das einer fremden Macht entstammt. Das Flugzeug startet mittels
Magie und fliegt mit Hunter an Bord einem unbekannten Ziel entgegen.
- Erschienen am 1. November 2022
- Erstveröffentlichung: Am 31. August 1976 als „Dämonenkiller Band 106)
-
Titelbild:
Mark Freier
Nach dem doch etwas gewöhnungsbedürftigen Roman von Dirk
Hess, welcher eine seltsame Mixtur aus Horror und Western bot, setzt Kurt Luif hier
die Handlung aus Band 107 nahtlos fort.
Und das kann man tatsächlich wörtlich nehmen, da das
Geschehen genau an der Stelle einsetzt, als Hunter sich in Gestalt des Kappa in
die Fluten stürzt. Nun mag man darüber streiten, ob es da so sinnvoll war, noch
schnell einen Lückenfüller zwischen diese beiden so eng miteinander verknüpften
Abschnitte zu schieben, da man das allerdings bereits vor über 40 Jahren
entschieden hat, lassen wir das.
Wenn man sich hier unbedingt über längere Abschnitte
beklagen möchte, die einen aus dem Lesefluss reißen und / oder dem Ganzen ein
wenig die Spannung nehmen, dann würde sich hier eher die Nebenhandlung um die
von der Hexe Lania entführten “lebenden Blutkonserven” anbieten.
Diese zieht sich vor allem im letzten Drittel etwas in
die Länge, wobei der Leser hier weniger an dem Schicksal der bereits geretteten
Menschen interessiert ist, als er vielmehr wissen will, was es denn nun mit dem
großen Geheimnis auf sich hat, das die O-toku-San seit einer gefühlten Ewigkeit
hütet. Zumal die Befreiung der Gefangenen auch etwas zu reibungslos über die
Bühne geht.
Dabei freut man sich einerseits, dass es mit dem
ständigen Gejammer der Puppe nun endlich vorbei ist, andererseits fragt man
sich, wie diese es in all der Zeit schaffte, ihr Geheimnis zu bewahren. Auch
wundert man sich etwas, warum hier nach der Vernichtung ein Totenkopf
übrigbleibt, wenn es sich doch nur um einen magisch “beseelten” Puppenkopf
handelt.
Ebenso ist es verwunderlich warum Lania an die
Informationen des Kopfes gelangen will, wenn sie diese doch nur im Auftrag
Halmaheras beschaffen sollte, welcher wiederum ebenfalls nur im Auftrag
handelte und nach der Beschaffung ohnehin beseitigt wird.
Immerhin erfährt man hier endlich, um wen es sich bei dem
ominösen Gegner Olivaros handelt, aber sehr viel mehr als seinen Namen und
Andeutungen in Bezug auf seine Herkunft (womit der damalige Leser natürlich
noch nichts anfangen konnte, da er von dem zukünftigen Malkuth - Zyklus nichts
ahnte) erfährt man hier noch nicht.
Und auch die in der Vergangenheit angesiedelte
Handlungsebene endet doch etwas abrupt und ist auch etwas kurz geraten. Da
hätte man sich im Nachhinein gewünscht, dass Luif stattdessen doch lieber die
Nebenhandlung etwas weniger umfangreich gestaltet hätte.
Wobei man an der Stelle, als Tomotada sich stärkt, doch
etwas ins Grübeln kommt. Zwar wurde ausgesagt, dass der Gesichtslose imstande
ist, auf magische Weise durch die Maske zu sprechen, wie er es aber schafft,
Nahrung aufzunehmen, das weiß wohl nur der Autor.
Dennoch bleibt unterm Strich ein zwar nicht durchweg spannender aber durchaus packender Roman in gewohnter Davenport - Qualität, welcher den Leser schon mal ein paar Nägel abkauen lässt, bevor er im nächsten Band endlich mehr über Olivaros Geheimnis erfährt.
© by Stefan Robijn
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