Dorian Hunter 105
Die Gottesanbeterin
von Earl Warren
(Walter Appel)
Hunter
wird auf den Fall eines gesichtslosen Sumoringers aufmerksam, der tot
aufgefundenen und offenbar ein Opfer Tomodatas wurde.
Im
Tempel des Hermes schmiedet er ein magisches Schwert, mit dem er Unga
ausrüstet, welcher Tomotada in der Verkleidung eines Samurai anlocken soll.
Da Hunter vermutet, dass er im Hakone Nationalpark auftauchen wird, begibt man sich dorthin.
Inzwischen ist der Kopf der
O-toku-San bei dem Dämonendiener Taketsura aufgetaucht, der ihn zuvor bei den
Freaks deponiert hatte und ihn nun mit ihrem Körper vereinen will, welcher von
der Jikininki, einer riesigen Gottesanbeterin bewacht wird.
Der
Kopf soll das darin gespeicherte Wissen über Olivaro preisgeben, weshalb dieser
die Übergabe durch Tomotada verhindern will.
Als
Unga und Hunter verhaftet werden, erinnert der Dämonenkiller sich an sein Leben
als Tomotada. Dieser führt im Jahr 1607 sein Heer gegen den Drachendämon Tai
Pan in die Schlacht, ein Feind Olivaros, der Tomotada begleitet.
Tai
Pan, der von der Rokuro-Kubi begleitet wird, welche nun das Wissen über Olivaro
gespeichert hat, lässt Tomotada zunächst gegen einen magisch präparierten
Sumoringer antreten, doch als der Rokuro-Kub -Kopf in den Kampf eingreift,
eskaliert die Situation und die beiden Heere bekriegen sich, bis Tomotada
seinen Gegner töten und entscheidend zum Sieg gegen Tai Pan beitragen kann.
- Erschienen am 6. September 2022
- Erstveröffentlichung: Am 3. August 1976 als „Dämonenkiller Band 102“
-
Titelbild:
Mark Freier
In einer Vorgeschichte erfährt man mehr über die
O-toku-San, die ursprünglich die Fruchtbarkeit japanischer Frauen begünstigen
sollte. In der Gegenwart dringt Tomotada in das Gefängnis ein und fordert Unga
zum Zweikampf heraus.
Coco befreit die beiden, worauf sie sich zum Treffpunkt
begeben, bei dem es sich um das Versteck der Jikininki handelt. Hier befinden
sich bereits Taketsura und Abi Flindt, welcher diesem folgte und nun geopfert
werden soll.
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, die
Jikininki, nun im Besitz des Kopfes der O-toku-San, tötet ihren Diener und
wendet sich Abi zu, kann aber im letzten Moment von Unga besiegt werden. Hunter
nimmt den Kopf an sich und vereint ihn mit dem Körper.
In diesem Moment taucht Tomotada auf, und die Puppe kann
über ein Magnetfeld fliehen, worauf Hunter in den Kampf zwischen Unga und
Tomotada eingreift und ihn mit der Stimme und Macht des Hermes Trismegistos
vertreiben kann.
Was für ein Monster… und damit ist nicht die Gottesanbeterin
gemeint, denn auch wenn diese hier durchaus für ein paar gruselige Momente
sorgt, spielt sie doch eine eher untergeordnete Rolle.
Nein, mit Monster ist der Roman selbst gemeint und das
gar nicht im negativen sondern einfach in dem Sinne, dass er - wie man an der
Inhaltsangabe sieht - eine durchaus beachtliche Handlungsfülle aufweist und das
nicht nur in der fast schon monumentalen, actionreichen Vergangenheitsebene,
sondern auch in den gegenwärtigen Abschnitten.
Während letztere aber eine Weile benötigen, bevor hier
die Fäden zusammenlaufen und es wirklich spannend wird, wird dem Leser in der
Vergangenheit ein doch recht ordentliches Spektakel geboten.
Hier erleben wir einen Tomotada, der mit seinem Heer von
Gefolgsleuten, wozu auch Untote zählen, in die Schlacht gegen Tai Pan, den
Feind Olivaros zieht, welcher auch selbst anwesend ist und ins Geschehen
eingreift.
Da kann jemand wie Warren sich natürlich richtig
austoben, und das tut er auch. Am Ende lässt er Tomotada noch gegen den Feind
in dessen Drachengestalt antreten, wobei der Leser hier gar nicht anders kann,
als zwangsläufig mit dem eigentlich bösen und grausamen Tomotada mitzufiebern.
Das ist durchaus recht großes Kino, was hier geboten
wird, und nachdem der Leser dann nach diesem packenden und temporeichen
Abschnitt wieder zu Atem gekommen ist, steht immer noch der Kampf gegen die
Gottesanbeterin an, auch wenn hier natürlich klar ist, dass Unga den Dänen -
der wieder einmal einen Alleingang starten muss - im letzten Moment retten kann,
da der Dämon ihn sich natürlich als letztes Opfer aufhebt…
Interessant wird es dann, als Hunter den Kopf der
O-toku-San endlich mit ihrem Körper vereint, wobei man sich natürlich längst
fragt, worauf die ganze Geheimniskrämerei um Olivaros Wissen letztlich
hinausläuft. Im vorherigen Band erfuhr man ja zunächst nur von einer Botschaft,
welche Tomotada dem Drachenfürsten übergeben und ihn daraufhin töten sollte.
Diese Botschaft wurde dann gespeichert, von dem anfangs
noch leblosen Keramikkopf in den Schädel der Rokuro-Kubi übertragen und nach
deren Vernichtung wiederum in den Keramikkopf, welcher daraufhin auf magische
Weise belebt wurde. Schließlich erfährt man noch, dass dieses Wissen erst bei
der Vereinigung mit dem Körper zugänglich ist.
Ein doch recht kompliziertes Konstrukt, das einem hier
präsentiert wird, auch wenn der erfahrene Leser natürlich bereits weiß, dass
dieses Wissen den ganzen Aufwand auch tatsächlich wert ist.
Das allerdings erfahren wir frühestens im folgenden von
Neal Davenport verfassten Band, auf den man gespannt sein darf. Zumindest endet
dieser Band mit einem vielversprechenden Cliffhanger, was den Leser für den
leider etwas enttäuschenden Ausgang bei der Begegnung zwischen Tomotada und
Unga entschädigt, bei dem Hunter nur ein “Machtwort” sprechen muss, um ihn zu
verscheuchen…
© by Stefan Robijn
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