Penny Archer 7
Der Ripper von Washington
von G. S. Foster
Zwei Jahre sind vergangen, seit Penelope "Penny" Archer das letzte Mal mit dem Bösen konfrontiert wurde.
Nun lebt Penny wieder bei ihren Eltern in
Washington D.C. und schlägt sich als Sportreporterin bei einem kleinen
Lokalblatt herum.
Doch die traumatischen Erinnerungen kann sie immer noch nicht abschütteln. Dies führt zwangsläufig auch zu weiteren Spannungen mit ihrem Vater wie auch den Kollegen beim Washington Observer.
Hilfe
erhofft sie sich indessen bei der Psychologin Dorothy Meeks, die ihr allerdings
wohl auch nicht alles glauben würde, was ihr in der Vergangenheit passiert ist.
Und besonders, wodurch diese schrecklichen Ereignisse überhaupt stattfinden
konnten.
Aber
genau diese alten Wunden hinsichtlich des übersinnlichen Bösen reißen nun bei
Penny wieder auf, als ein Serienmörder die Frauen in Washington in Angst und
Schrecken versetzt. Denn der Serienkiller sieht sich selbst als legitimen
Nachfolger von Jack the Ripper.
Und
wie der Teufel es nun einmal so will, macht auch Penny recht bald ihre ganz
persönliche Bekanntschaft mit dem Ripper. Doch sie erkennt ihn zuerst nicht, da
er sich ihr recht normal und sogar sehr freundlich nähert.
Das
hat auch seinen Grund, denn der Ripper hat sich offenbar in Penny verliebt und
sendet ihr hierzu bald auch persönlich ein recht blutiges Geschenk mit einem
ganz eigenen Liebesbrief.
Die
Schmetterlinge im Bauch halten den Ripper ansonsten jedoch nicht davon ab,
weitere Opfer zu suchen und diese auf grausame Weise vom Leben in den Tod zu
befördern. Und genau hierbei weicht er bald auch stark von dem morbiden
Vorgehen seines Vorbildes ab.
Denn
der echte Jack the Ripper hatte schließlich von August bis November 1888 im
Londoner Armenviertel Whitechapel mit Mary Ann Nichols, Annie Chapman,
Catherine Eddowes, Elizabeth Stride und Mary Jane Kelly (auch bezeichnet als
die "Kanonischen Fünf") nur weibliche Prostituierte ermordet.
Unser
Ripper jedoch macht auch vor männlichen Opfern keinen Halt, was selbst die
Polizei bald zu spüren bekommt, weil er schlicht seine verlorenen Untensilien
gleich wieder von einem Tatort zurückholen will.
Zu
Pennys Überraschung taucht allerdings auch der ehemalige Captain Nicholas
"Nick" Sanders bei ihr auf, den sie damals in seiner Dienstzeit in
Syrien kennen und lieben gelernt hatte (siehe hierzu den zweiten Roman der
Penny-Archer-Reihe mit dem Titel: DER DÄMON IN DEN DÜNEN).
Und
der will Penny natürlich sofort helfen und sie vielleicht sogar dazu bewegen,
ihr zukünftiges Leben gemeinsam mit ihm zu verbringen. Aber auch er muss sehr schmerzhaft
bald feststellen, dass dieser Ripper von Washington ein ganz zäher Gegner sein
kann, den man sicherlich nicht unterschätzen sollte.
Die
draufgängerische Art von Nick sorgt jedoch auch bald für Spannungen zwischen
ihm und Penny. Aber auch der Ripper will nun aufs Ganze gehen und selbst Pennys
Familie blutig aus dem Weg räumen, welche seiner Meinung nach "der
Erfüllung seiner Liebe" zu ihr noch im Wege stehen könnte.
Allerdings
scheint auch die Psychologin Dorothy Meeks hier mehr über den Ripper zu wissen,
als sie vielleicht zugeben möchte. Doch kann Penny jetzt noch das
schrecklichste Verhindern, welches der Ripper ihr antun könnte.
- Der Ripper von Washington
- Autor: G. S. Foster
- Neuer Roman der Penny-Archer-Reihe
- ISBN: 979-8340207821
- Taschenbuch ca. 390 Seiten
-
Copyright
u. Verlag Sebastian Förster
„Er sah das Messer aufblitzen, hatte jedoch keine Gelegenheit mehr zu schreien. Das Metall der langen, spitzen Klinge bohrte sich durch das Glas in Steves linkes Auge, stach in sein Gehirn und brach auf der Rückseite seines Kopfes wieder durch die Schädeldecke.
Seine Arme fielen leblos in das Spülbecken, während er zuckte und sein Blut an der Innenseite des Fensters herunterlief und sich im Abfluss sammelte.“ (Der Ripper von Washington/Seite 114/Band 7 der Penny-Archer-Reihe)
Wenn es um blutige Morde geht, dann versteht der Ripper
von Washington sein Handwerk jedenfalls recht gut und benötigt auch keinerlei
Unterstützung seitens übernatürlicher Elemente. Oder anders gesagt, hier
entfaltet sich ein Horror der eher sehr realistischen Art.
Ich muss auch zugeben, der Autor G.S. Foster läuft hier
irgendwie wieder zur Hochform auf, da er sich nun erneut seiner Figur Penelope
Archer - auch kurz Penny genannt - zugewendet hat. Und besonders im quasi
finalen Bereich gelingt es ihm dann noch so einige Überraschungen einzubauen,
mit denen selbst ich irgendwie direkt nicht gerechnet hatte.
So hatte ich z.B. den Verdacht, der Ripper wäre auch ein
Patient der Psychologin Dorothy Meeks und wäre so auch an Informationen zu
Penny gekommen. Aber das ganze gestaltete sich dann doch noch wesentlich
perfider als ich es mir zuerst selbst ausmalen konnte.
Dabei fing der Roman an sich - auch wenn wir hier gleich
einen Vorgeschmack auf die blutigen Taten des Rippers serviert bekommen - eher
in einem noch ruhigen Fahrwasser an. Die typische Achterbahnfahrt steigerte
sich dann aber schon bald merklich, nachdem der Autor seine Hauptfiguren und
ihr Umfeld in Stellung gebracht hatte.
Und so liest man Kapitel um Kapitel und verliert wie ich
als Leser schlicht das Zeitgefühl. Und ehe man sich versieht, ist Mitternacht
längst vorbei und trotzdem würde man noch gerne das folgende Kapitel noch lesen
wollen. Und genau dies ist wiederum ein untrügliches Zeichen dafür, dass der
Autor G.S. Foster in Sachen Spannung, finserer Atmosphäre und Action auch hier
wieder alles richtig gemacht hat.
Und da die Reihe um Penny Archer nun auch weiter
fortgesetzt werden wird, freue ich mich schon richtig auf den kommenden Roman,
wo es Penny wieder (wie im ersten Roman) nach Hawaii verschlagen wird, von wo
sie am Ende des Roman „DER RIPPER VON WASHINGTON“ einen Hilferuf empfängt.
© by Konrad Wolfram
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