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Donnerstag, 30. Mai 2024

Der Dämon in den Dünen

Penny Archer 2

Der Dämon in den Dünen

von G. S. Foster

Oktober 1961 in der Wüste Syriens: Der junge Tufan und sein Freund Malek wollen gegen den Willen der Dorfältesten in der Wüste nach einem neuen Brunnen graben, da der Brunnen im Dorf offenbar zu versiegen droht. Und Wasser ist hier Teil des Kampfes um das tägliche Überleben.

Doch auch Tufans kleiner Bruder Gibran hat sich ihnen gegen ihren Willen angeschlossen. Als sie dann in der Wüste jedoch nach Wasser graben, stoßen sie auf eine Höhle und darin befindet sich das unaussprechliche Grauen.

Gegenwart: Gibran ist längst ein alter Mann und redet nicht mehr. Zumindest nicht mit den anderen Dorfbewohnern und den US-Soldaten aus dem militärischen US-Außenposten "Babylon". Denn niemand mag ihm seit damals glauben, als er davon berichtete, wie sein Bruder Tufan und dessen Freund Malek durch einen Dämon förmlich ausgesaugt wurden, welcher seit Ewigkeiten in der unterirdischen Höhle schlief.

Und mit den US-Soldaten kommt Gibran auch nicht so wirklich klar. Denn es waren die USA, welche statt die IS-Kämpfer zu bekämpfen, aus purem Leichtsinn das Dorf in Schutt und Asche legten.

Dabei haben die Überlebenden ihr Leben allerdings auch dem Befehlshaber des US-Außenposten, Captain Nicholas "Nick" Sanders zu verdanken, welcher in einer halsbrecherischen Aktion eine Menge Leben retten konnte. Das US-Militär erklärte Sanders daher zum Kriegshelden, nur um dabei den eigenen militärischen Fehler gegenüber den Einheimischen vertuschen zu können.

Captain Sanders fühlt sich in seiner Rolle als "US-Kriegsheld" jedoch sichtlich unwohl, da er genau weiß, dass selbst dieser Krieg in Syrien gegen den IS nicht existieren würde, wenn die US-Regierung hier nicht schon im Vorfeld ihre Finger im Spiel gehabt hätte.

Und deshalb hat er einen exklusiven Vertrag mit dem Verlagshaus Pitt Publishing abgeschlossen, welcher nun die Ghostwriterin Penny Archer direkt nach Syrien zum US-Außenposten "Babylon" und zu Nick Sanders führt.

Doch sie ist nicht alleine eingetroffen, denn auch zwei deutsche Reporter und Sam Wagner sind mit dabei, den Penny noch sehr gut aus ihrer Zeit als Journalistin bei der Washington Post kennt. Allerdings verfolgen alle hier mitten in der Wüste ihre ganz eigenen Ziele.

Und dann sind da noch in dem Außenposten die ehemaligen US-Soldaten Alabama, Casanova und Jackpot, die mittlerweile als private Sicherheitstruppe für das US-Militär angeworben wurden, und offiziell in "Babylon" ihren Dienst verrichten.

 Das Problem ist nur, dass auch sie heimlich ihrer ganz eigenen Agenda im Kriegsgebiet folgen, welche neben dem plündern auch Vergewaltigung und kaltblütigen Mord beinhaltet. Für sie ist das ganze ein reines Geschäft, welches nur der Krieg ihnen ermöglicht.

Und dummer Weise kennen sich diese drei Kriminellen und Captain Sanders noch von früher, was Sam Wagner als Journalist und alten Freund von Penny Archer wiederum bei seiner Jagd nach dem Pulitzer Preis auf eine falsche Fährte führt.

Allerdings stellt Penny wie auch Captain Sanders und Sam Wagner recht bald gemeinsam fest, dass ihnen hier von gleich zwei Seiten Gefahr droht. Und die eine Seite hat dabei nicht einmal etwas menschliches an sich.

  • DER DÄMON IN DEN DÜNEN
  • Autor: G. S. Foster
  • Band 2 von 6 der Penny-Archer-Reihe
  • ISBN: 979-8497223552
  • Taschenbuch, ca.  374 Seiten
  • Copyright u. Verlag Sebastian Förster

„Jackpots Körper explodierte regelrecht, als eine Wolke aus Staub und Sand aus ihm herausfuhr und sich über unseren Köpfen ausbreitete. Wir alle standen da und starrten nach oben, als in dieser Wolke die Umrisse der riesigen Fratze auftauchten.“ (Der Dämon in den Dünen/Seite 323/Band 2 der Penny-Archer-Reihe)

Nun, ich hoffe mal, ich habe hier ein wenig die wichtigsten Eckpunkte der Romanhandlung  von „DER DÄMON IN DEN DÜNEN“ von G. S. Foster für euch zusammenfassen können. Dabei hatte ich es als Leser dieses mal nicht unbedingt leicht, was den Einstieg in die Handlung betrifft.

Denn der reale Krieg der US-Truppen in Syrien gegen den IS-Terrorismus als Handlungsraum, den es ohne die vorherige Einmischung seitens der USA in Syrien so in der Realität sicherlich auch nicht gegeben hätte, ist nicht unbedingt eine Thematik, die ich gerne mit Spannung und Interesse auch noch innerhalb eines fiktiven Roman unbedingt verfolgen würde.

Allerdings geht G. S. Foster hier für mich das Thema allerdings überraschenderweise von einer recht interessanten Seite an. Denn unser "Kriegsheld" Nick Sanders weiß, dass er nur deshalb für seine Rettungsaktion in Syrien vom US-Militär in der Öffentlichkeit so hochgejubelt wird, weil man so hofft, das eigene militärische Vorgehen seitens der USA gegen unschuldige Zivilisten verschleiern zu können.

Und deshalb will Sanders die Wahrheit über diesen ganzen Krieg und seine Hintergründe in einem Buch veröffentlichen. Damit dieses Enthüllungsbuch aber auch termingerecht in den Druck gehen kann, ist Penny Archer direkt vor Ort um alle Informationen und Beweggründe seitens Sanders aufzunehmen, die sie als Ghostwriterin dann zum schreiben seiner Biorafie benötigt.

Die eigentliche Spannung entsteht hierbei gerade durch die Tatsache, dass auch auf dem US-Außenbosten "Babylon" nicht nur US-Soldaten stationiert sind, sondern auch Mitglieder einer eher privaten Sicherheitsfirma. Also quasi Söldner im Dienst der US-Regierung. Und dies sind drei recht unschöne ehemalige US-Soldaten mit den Spitznamen Alabama, Casanova und Jackpot, die hier ihren Dienst verrichten sollen.

Doch sie nutzen jede Gelegenheit für ihre äußerst kriminellen Machenschaften, bei denen sie auch vor brutalem Mord nicht zurückschrecken. Sie nehmen hierbei dann auch zuerst den Löwenanteil der Handlung in Anspruch.

Aber auch die Fans des übernatürlichen Schreckens werden von G. S. Foster hier durchaus bestens in Sachen Kopfkino bedient, auch wenn der Dämon (oder Dschinn) sich zuerst eher zurückhält. Für Spannung ist aber durchweg schon von den ersten Seiten an hier bestens gesorgt und kann von mir als Leser daher nur wärmstens empfohlen werden.

 © by Konrad Wolfram

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