Translate

Donnerstag, 23. Mai 2024

Der Geist eines Psychopathen

Pernny Archer 1

Der Geist eines Psychopathen

von G. S. Foster

Penelope Archer, auch von ihren Freunden "Penny" genannt, ist in recht jungen Jahren recht schnell als Enthüllungsjournalistin bei einer angesehenen Zeitung in den USA die Karriereleiter hochgefallen.

Leider achtete sie am Ende aber nicht darauf, ob bei einer neuen Story hinsichtlich des Präsidenten der Vereinigten Staaten die gelieferten Fakten auch wirklich der Realität entsprachen. 

Und so war der Sklandal perfekt und Penny ihren Job los. Zeit also, sich einen neuen Broterwerb an Land zu ziehen.

Dabei beißt Penny jedoch bei dem nicht gerade freundlichen Verlagsgründer  Abraham Pitt seitens Pitt Publishing auf Granit. Doch dann scheint sie irgendwie Glück zu haben, denn sie trifft ihre alte Schulfreundin Amy wieder, die sogar Abraham Pitts Sohn Robert geheiratet hatte und nun selbst einen guten Posten bei Pitt Publishing bekleidet.

Und wie man es so nach Jahren macht, wenn man sich wieder trifft, bietet Amy ihr einen Job als Ghostwriterin an. Dieses Angebot kann sich Penny schon wegen ihrer finanziellen Probleme auch nicht entgehen lassen.

Penny soll in ihrem neuen Job, den sie von Amy erhalten hatte, nun nach Hawaii auf die Insel Oahu fliegen und den besagten Bestsellerautor Walther Coogan fit für die anstehenden Pressetermine machen.

Denn auch wenn er vor längerem mit einigen Büchern einen enormen Erfolg hatte, so scheint er nun nicht einmal in seinen Memoiren auch nur ein vernüftiges Kapitel zustande zu bringen, weshalb Amy ihm schon einen Ghostwriter zur Seite gestellt hatte.

Doch das dieser Ghostwriter sich scheinbar auf Oahu gerade selbst das Leben genommen haben soll, ahnt Penny indessen nicht, als sie in diesem scheinbaren Paradies ankommt.

Doch dies ist längst nicht der einzige Todesfall in dem abgelegenen Strandhaus auf Oahu, welches Coogan vor Jahren, nach dem plötzlichen Verschwinden seiner Ehefrau Shania sogar seltsamer Weise gekauft hatte.

Und Barney, der Besitzer der nahegelegenen Standbar kann davon ein Lied singen, das in dem nach seinem Erbauer benannten Makami-Haus wirklich nicht alles mit rechten Dingen zugeht.

Denn damals war Barney noch Officer beim Honolulu Police Department, als er dorthin zu einem Einsatz gerufen wurde, wo Miyu die junge Frau des schwerreichen Japaners Ken Makami diesen aus Verzweiflung ermordet und ihm das noch schlagende Herz   bei lebendigem Leib herausgeschnitten hatte.

Und es war Barneys Revolver, durch den damals Miyu starb, die vorher jahrelang von ihrem sadistischen Mann hier in der Abgeschiedenheit auf grausame Weise misshandelt und gefoltert worden ist. Und Barney, ist sich auch sicher, dass in dem Makami-Haus, welches nun Coogan gehört, nichts mit rechten Dingen zugeht und der rachsüchtige Geist von Miyu hier auch weiterhin die Lebenden heimsucht.

Penny, die indessen Coogan auf eine etwas seltsame Art kennenlernen durfte, sieht sich indessen ebenfalls von Amy vor eine fasst unlösbare Aufgabe gestellt. Denn innerhalb kürzester Zeit soll sie nun Coogans Buch als neue wie unerfahrene Ghostwriterin fertig stellen, da der Verlag unbedingt in Kürze einen Erfolg benötigt um nicht weiter an der Börse abzustürzen.

Doch warum benimmt sich dieser Autor so seltsam und ist offenbar nach fünf erfolgreichen Romanen nicht mehr selbst in der Lage, auch nur einen vernünftigen Satz zu verfassen? Penny ahnt hierbei allerdings auch noch nicht, in welcher Gefahr sie bereits schwebt. Und dabei ist der Geist von Miyu noch nicht einmal das schlimmste.

  • DER GEIST EINES PSYCHOPATHEN
  • Autor: G. S. Foster
  • Band 1 von 6 der Penny-Archer-Reihe
  • ISBN: 979-8471838451
  • Taschenbuch, ca. 346 Seiten
  • Copyright u. Verlag Sebastian Förster

„Coogan hockte sich neben die Leiche. Der Brustkorb des Mannes war mit unzähligen, tiefen Schnittwunden übersät. Ein Schnitt war so breit, dass er eher einem Loch ähnelte. Direkt dahinter sah Coogan das Herz.“ (Der Geist eines Psychopathen/Seite 277/Band 1 der Penny-Archer-Reihe)

Vorweg sei hier gesagt, dass der Autor G. S. Foster in „DER GEIST EINES PSYCHOPATHEN“ mit einer Menge an Figuren aufwartet, die zudem auch alle irgendwie sehr bildhaft für die Leserschaft eingeführt werden, auch wenn so manche kaum wirklich 30 Seiten der Handlung überleben dürften.

Das Ganze wird dann auch noch mit einer recht intensiven Vorgeschichte ins Rollen gebracht, welche ein erstes Schlaglicht auf den damals noch jungen Polizisten Barney und die sehr blutigen Vorkommnisse im Makami-Haus am Stand von Oahu wirft.

Trotzdem ist der Schreibstil hierbei unheimlich flüssig, so das man locker in einem Rutsch bereits die ersten 80 bis 100 Seiten gespannt gelesen haben dürfte, bevor man verwundert bemerkt, wie viel Zeit bereits vergangen ist. Und selbst dann mag man das Buch eigentlich nur sehr ungern aus der Hand legen, weil man schlicht und ergreifend wissen will, wie es weitergeht.

Bei dem Thriller mit übernatürlichen Einflüssen handelt es sich zudem um den ersten Band einer Reihe um die junge wie ehemalige Journalistin Penny Archer, die nun offenbar an den verschiedensten Orten zukünftig auf recht haarsträubende wie auch äußerst gefährliche Fälle trifft.

Und auch wenn durchaus auch übernatürliche bis dunkle Elemente innerhalb der Handlung präsent sind, so handelt es sich hier doch nie um einen typischen Gruselroman, welcher mit den bekannten Klischees aufwartet. Vielmehr können die Menschen hierbei sogar die schlimmeren Monster sein. Quasi wie Wölfe im Schafspelz innerhalb einer Schafsherde.

G. S. Foster gelingt es hier geradezu perfekt, eine spannungsgeladene Geschichte auf das Niveau eines Thrillers zu heben um dann auch noch ein übernatürliches Element hinzuzufügen. Die Mischung machts, könnte ich nun lapidar sagen, träfe damit aber auch genau ins Schwarze.

Und das Penny Archer hier eher wie eine reale, junge wie taffe Frau auftritt, ohne wie eine heldenhafte Kunstfigur zu erscheinen, setzt dieser Buchreihe glatt noch das Sahnehäubchen in Sachen Spannungsliteratur auf. Einfach ganz großes Kopfkino.

© by Konrad Wolfram  

Keine Kommentare: