Dorian Hunter 100
Die Todestür
von Earl Warren
(Walter Appel)
Durch
einen Zeitungsartikel wird Hunter auf einen Fall aufmerksam, bei dem dreizehn
Kinder, die alle am selben Tag vor zwei Jahren geboren wurden, an dem auch
Hunters Sohn Martin das Licht der Welt erblickte, seltsame Krankheitssymptome
aufweisen.
Da die Kinder auch den Namen Luguri ausgesprochen haben sollen, steht für den Dämonenkiller fest, dass dieser einen Schlag gegen seinen Sohn plant.
Er fährt sofort ins Krankenhaus, doch die Kinder sind inzwischen verschwunden. Dafür taucht Luguri auf und macht Andeutungen, die Hunters Befürchtungen bestätigen, bevor er wieder verschwindet.
Während Hunter und Coco herauszufinden versuchen,
wohin Luguri die Kinder entführt und was er mit ihnen vor hat, sorgt dieser
dafür, dass Hunter in den Fokus der Medien gerät, indem er behauptet, das
Schicksal der Kinder läge ins Hunters Händen und er müsse bestimmte Forderungen
erfüllen, um sie zu retten.
Der
Dämonenkiller wendet sich an die Londoner Freaks, von denen einer ihm
schließlich einen Hinweis gibt, der ihn und Coco auf die Spur der Kinder
bringt. Dabei handelt es sich um Geheimtüren mit einem Löwenkopf als
Türklopfer, die in den vier Schlössern des Roderik Tabbogwan verborgen sein
sollen, der dort in Form einer Seelenwolke sein Unwesen treibt.
Da
man nicht weiß, in welchem Schloss Luguri die Kinder versteckt hält, teilt man
sich auf und findet sie nach einer verlustreichen Suche und dem entscheidenden
Hinweis Fred Archers schließlich.
Mithilfe
des Ys - Spiegels kann Hunter zunächst die in der Wolke gefangenen Seelen befreien
und schließlich auch die Kinder retten, welche Luguri mit einem Voodoo - Zauber
dazu bringen wollte, Hunters eigentlich für Dämonen unerreichbaren Sohn zu
töten. Als der Dämonenkiller ihn mit dem Spiegel angreift, flieht Luguri…
- Erschienen am 26. Juni 2022
- Erstveröffentlichung am 29. Juli 1976 als „Dämonenkiller Band 97“
-
Titel:
Mark Freier
In diesem leider nur mäßig spannenden Roman darf Earl Warren sich mit dem Problem der wohl größten Schwachstelle des Dämonenkillers
befassen und dessen Sohn, von dem der Leser bislang immer nur erfuhr, dass er
“in Sicherheit” ist, erstmals in ernsthafte Gefahr durch die Gegenseite
bringen.
Und obwohl das im Grunde eine nicht nur naheliegende,
sondern durchaus brauchbare Idee für einen Einzelroman ist, hapert das Ganze
auch diesmal wieder an der Tatsache, dass Luguris Plan bzw. dessen Ausführung
viel zu kompliziert und aufwändig erscheint, vor allem aber an der inzwischen
schon fast ärgerlichen und vorhersehbaren Lösung durch den übermächtigen Ys -
Spiegel.
Zwar wird auch hier wieder betont, dass seine Anwendung
extrem kräftezehrend ist, das hindert die Autoren aber nicht daran, ihn immer
und immer wieder mehrfach einzusetzen.
Da wäre zunächst die Seelenwolke, welche vor dem Auftritt
des Dämonenkillers als extrem gefährlich dargestellt wird, zumal auch Fred
Archer hier in arge Bedrängnis gerät, worauf Hunter dann am Ende aber nur den
Spiegel zücken muss, um die Seelen daraus zu befreien.
Dann hätten wir da noch den Voodoo-Zauber Luguris, den
Hunter ebenfalls mit Unterstützung des Spiegels sehr schnell beendet, nachdem
er die entsprechenden Puppen gefunden hat, und am Ende ist da natürlich noch
Luguri selbst, dessen persönliches Erscheinen wie schon so viele Male zuvor nur
von kurzer Dauer ist, da er wie immer sofort das Weite sucht, sobald er mit dem
Spiegel konfrontiert wird.
An der Stelle hätte man die letzte Gelegenheit für einen
wenigstens leidlich spannenden Schluss wahrnehmen und einen durch die bereits
mehrfache Anwendung des Spiegels geschwächten Dämonenkiller darstellen können,
der dem Erzgegner vielleicht mal ohne dieses Machtinstrument gegenübertreten
muss.
Überhaupt muss man sich bei Luguri so langsam fragen, wie
die anfänglichen Aussagen bzw. seine ursprüngliche Darstellung noch mit der
jetzigen übereinstimmt. Wir erinnern uns, dass der angeblich mächtigste und
sogar von den Mitgliedern der schwarzen Familie gefürchtete Dämon seinen
eigenen Leuten vorwarf, sie seien verweichlicht und ihre Aktionen nicht
effektiv genug.
Dabei kann man seine eigenen bisherigen Aktionen auch nur
sehr wohlwollend als kleine Nadelstiche bezeichnen, die nur selten bis nie von
Erfolg gekrönt waren. Ganz zu schweigen von diversen peinlichen Auftritten,
welche diese Figur auch nicht bedrohlicher oder gefährlicher erscheinen lassen.
So gibt er den nach dem Kidnapping anwesenden Reportern
hier allen Ernstes ein Interview (!), womit man diese Figur nun leider
endgültig zur Lachnummer degradiert hat.
Für all diese Dinge kann der Autor nicht allzu viel.
Warren liefert hier wieder handwerklich solide Kost ab, die Figuren sind, mal
abgesehen von Luguri, stimmig dargestellt und vor allem bei den Freaks zeigt er
wieder sein Händchen für das ungewöhnliche, extreme, was an frühere Abenteuer
erinnert und diesen Roman in den ersten zwei Dritteln noch aufwertet.
Zwar wird der Schlussakt dann wie bereits erwähnt von den
üblichen Zutaten aller Spannung beraubt, allerdings rechnet man auch schon
nicht mehr mit anderen Lösungen, solange Hunter mit dem Ys - Spiegel vor der
Brust herumläuft. Und da der Verfasser dieser Zeilen den weiteren Verlauf der
Serie kennt, weiß er, dass es leider keine Aussicht auf ein baldiges Ende der
übermächtigen Waffen gibt…
© by Stefan Robijn
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen