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Sonntag, 8. Dezember 2024

Der Moloch

 
Vampira 2  

Der Moloch

von Adrian Doyle (Manfred Weinland)

Nach der Flucht aus dem Haus in dem sie ‚aufgewachsen‘ ist, trifft die Halbvampirin Lilith Eden auf den Pornoproduzenten Leroy Harps, der Liliths Gier nach Blut und Sex weckt.

Lilith ‚überredet‘ Harps mit ihren aufkommenden hypnotischen Fähigkeiten, sie mit in seine Wohnung zu nehmen, wo es zu heißen Liebesspielen mit dem Mann kommt.

Dabei stellt sie fest, dass das Kleid ihrer Mutter eine Art Eigenleben zu führen scheint.

Nach ihren ersten sexuellen Erfahrungen, verlässt die Halbvampirin den Pornoproduzenten wieder und entscheidet sich, in das Haus in der Paddington Street 333 zurückzukehren.

Doch daraus wird nichts, da das Haus weiträumig von der Polizeit abgesperrt ist. Dafür spürt sie allerdings eine Gefahr, die sich in dem Vampir namens Horrus manifestiert, der die Halbvampirin angreift, aber von ihrem Kleid vernichtet wird.

Mit Hora tritt ein weiterer Vampir auf den Plan, der Lilith von Landru und von einer Prophezeiung erzählt, die Lilith erfüllen soll. Doch auch Hora greift die Halbvampirin schließlich an und  wird ebenfalls von Liliths Kleid vernichtet.

Als etwa ein Dutzend weitere Vampire auftauchen, flieht die Halbvampirin in eine nahegelegene Kirche, wo sie bewusstlos zusammenbricht.

Währenddessen überstürzen sich die Ereignissen in Liliths Haus (dem Moloch). Die herbeigerufene Polizei unter der Leitung von Detective Jeff Warner steht vor einem Rätsel, denn der herbeigerufene Parapsychologe Brian Secada scheint im Inneren des Hauses verschwunden zu sein.

Ein Eindringen in das Haus ist  jedoch unmöglich, da die Türen und Fenster des Gebäudes nur Attrappen zu sein scheinen.

Secada wird im Inneren des Hauses mit seltsamen Erscheinungen konfrontiert und stößt in einem Raum auf eine nackte Frau, die ihm seine unerfüllten sexuellen Wünsche in jeder Hinsicht erfüllt.

Während Detective Warner angesichts des Haues vor einem ungelösten Rätsel steht, werden seine Ermittlungen durch Virgil Codd, den Polizeichef von Sydney, stark behindert. Dabei wird er von drei Gestalten angegriffen, die gegen seine Kugeln immun sind...

  • Erschienen am 17. Mai 2011
  • Erster Auftritt von  Leroy Harps, Brian Secada, Detective Jeff Warner und Virgil Codd

In der ersten Hälfte des zweiten „VAMPIRA“-Romans passiert nicht gerade sehr viel, sieht man mal von dem erotischen Abenteuer Liliths mit Leroy Harps und den sexuellen Erlebnissen des Parapsychologen Brian Secada in Liliths  Haus ab.

Dafür kann sich der Autor MANFRED WEINLAND in der zweiten Hälfte des Romans glücklicherweise steigern und die Action zieht erheblich an, was die etwas langweilige erste Hälfte von „DER MOLOCH“ fast vergessen lässt. Aber nur fast!

Denn alles in allem ist das zweite „VAMPIRA“-Abenteuer aber leider insgesamt nur ein eher durchwachsender Vampir-Roman, der mehr Fragen aufwirft als er Antworten gibt, und in der Lilith ihre Gegner einfach viel zu schnell mit Hilfe ihres Kleides vernichtet.

Dafür gelingt es dem Autor MANFRED WENLAND aber mit dem Auftreten von Detective Jeff Warner ein bisschen Spannung aufkommen zu lassen, was dem Roman sehr zugut kommt.

Leider kann das Titelbild zum „VAMPIRA“-Roman „DER MOLOCH“ in keiner Weise überzeugen. Was sehr schade ist.

Die Titelbilder einer Heftromanserie sind schlicht und einfach gesagt die Visitenkarte einer Serie und sind zudem ausschlaggebend dafür, dass ein Neu- bzw. Erstleser überhaupt zu einem Heftroman oder zu einer Serie greift. Das war früher zur Hochphase des Heftromanes so und daran hat sichbis  heute auch nichts geändert.

Wenn also das Titelbild kein so genannter ‚Eyecatcher‘ ist, wie es heute so schön heißt, bleibt der Heftroman einfach im Regal liegen. Zumal die Auflagen von heutigen Serien sowieso nicht mehr so hoch sind, dass die Hefte überall zum Verkauf ausliegen können.

Diese Zeiten sind ‚leider‘ vorbei. Hinzu kommt, dass viele Kioske, Supermärkte, Bahnhofbuchhandlungen etc. heutzutage sowieso keine Heftromane mehr in ihrem Sortiment führen und die Hefte vieler Serien auch als Ebooks gelesen werden.

© by Ingo Löchel

 

Folgender Abschnitt, konnte als neuer Text identifiziert werden (Aus „Der Moloch, Seite 34 und Seite 36):

Spätestens als es an der Wohnungstür schellte und er die Visage  von Malibus Schuldeneintreibern auf dem Bildschirm der Flurüberwachung sah, wusste Sid Corman, dass er einen »gebrauchten« Tag erwischt hatte. Er war schon mit dem miesen Gefühl aufgestanden, dass heute noch etwas Unerfreuliches passieren würde - aber an Malibus Schläger hatte er dabei nicht gedacht, obwohl es naheliegend war. Das Sümmchen, das Corman dem Betreiber des illegalen Wettbüros gleich um die Ecke mittlerweile schuldete, musste Malibus Geduldsfaden irgendwann reißen lassen.

Und nun war es ganz offenkundig passiert.

Dass Malibu aber gleich sein bekanntermaßen härtestes Geschütz aufbot - einen seiner sadistischen »Überzeugungsmethoden« wegen berüchtigter, bulliger Franzose, um Sid an dessen Rückstände zu erinnern, verursachte dem rotlichtgestählten Corman Bauchschmerzen. Und das, obwohl er selbst eher zu den Riesen und nicht zu den Zwergen gehörte. Normalerweise beeindruckte er andere mit seinen Körperproportionen - auch den tiefer gelegenen. Beim Franzosen, wie der Ex-Fremdenlegionär kurz und bündig genannt wurde, würde er damit auf Granit beißen.

Und so war er einmal mehr froh für seine »Rettungskapsel«. So nannte er den Bereich seines Apartments, der für andere unbekannt und auch nicht einsehbar war, selbst wenn sie, wie der Franzose es gerade tat, mit einem Stemmeisen die Wohnungstür aus den Angeln hebelte.

Corman beglückwünschte sich dazu, prinzipiell in seinem Panic Room zu übernachten, wenn er alleine war. Darin stand außer einem Zweitbett und einem Zweitkühlschrank nur noch ein kleiner Schwarzweiß-Fernseher, der

mit der Überwachungskamera unter der Flurdecke und einer weiteren in der Wohnung selbst gekoppelt war. Ein Knopfdruck genügte, um von der Gangansicht auf das Innere des Apartments umzuschalten, das der Franzose gerade systematisch zerlegte.

Corman schäumte innerlich vor Wut, blieb aber feige in seinem Versteck und saß Malibus Denkzettel aus.

Eine knappe halbe Stunde dauerte der Auftritt, dann malte der Franzose noch abschließend mit Rasierschaum eine große fünftausend - die Summe, die Corman dem Betreiber des Wett-büros schuldete - auf den roten Teppichboden und verließ das Gebäude.

Keiner von Cormans Flurnachbarn hatte die Polizei alarmiert, obwohl sie den Lärm, mit dem der Franzose zu Werke gegangen war, schwerlich hatten überhören können. Aber Corman hätte im umgekehrten Fall auch keine Bullen ins Haus geholt.

Er wartete noch ein paar Minuten in seinem Versteck und zog sich derweil an. Dann besah er sich die Bescherung.

In natura wirkte die Verwüstung noch stärker - als hätte eine Horde Vandalen eine Party auf zwanzig Quadratmetern gefeiert. Corman schätzte den entstandenen Schaden auf gut die Hälfte des Betrags, den er Malibu schuldete, und überlegte, ob er den Kerl nicht irgendwie davon über-zeugen konnte, beides miteinander zu verrechnen.

Ernsthaft zog er es allerdings nicht in Erwägung.

Fakt aber war: Sid Corman brauchte dringend einen lukrativen Job.

Und es gab nur einen Ansprechpartner für solche Fälle, der ihm auf die Schnelle einfiel.

Flugs verließ er seine Wohnung und lehnte die Tür bis zu seiner Rückkehr provisorisch an.-

Eigentlich hatte er nicht vor, überhaupt so schnell wiederzukommen. Erst einmal Gras über die Sache wachsen lassen, entschied er. Vielleicht konnte er bei einer Frau unterschlüpfen, bis er die Moneten zusammengekratzt hatte, die er Malibu schuldete. An Kontakten zum weiblichen Geschlecht mangelte es ihm, im Gegensatz zu Geld, eigentlich nie.

Völlig pleite, wie er war, verdingte er sich als Schwarzfahrer in öffentlichen Verkehrsmitteln, um zu der Adresse zu gelangen, von der er sich Hilfe beziehungsweise Rettung versprach.

Von der Bushaltestelle, an der er schließlich ausstieg, waren es noch gut fünf Gehminuten bis zu seinem Ziel.

Vor dem Haus sprach ihn ein älterer Herr an und bat um Feuer.

Corman kramte in seiner Hosenta¬sche und holte ein Päckchen Streichhölzer heraus. Die Flamme spiegelte sich in den erweiterten Pupillen seines Gegenübers.

Irgendein Junkie?, fragte sich Corman automatisch, obwohl der Typ eigentlich sehr gepflegt aussah. Und sich auch höflich bedankte.

Corman wollte weitergehen, als der ältere Herr ihn noch einmal aufhielt. »Sie kennen den Bewohner?« Er zeigte auf das Haus, auf das Corman zusteuerte.

Corman nickte. »Warum?«

»Ich wollte ihn auch besuchen. Vielleicht können wir ja gemeinsam ...?«

Bei jedem anderen hätte Corman gezögert. Hier aber sagte er zu seiner eigenen Überraschung und obwohl seine Pläne eigentlich vorsahen, allein bei dem Produzenten vorzusprechen: »Klar. Warum nicht?«

Gemeinsam legten sie die Reststrecke zurück.

»Wie heißt du?«, fragte der Fremde.

»Sid.«

»Sid wie Sidney?«

»Ganz genau.«

»Schön, Sid. Du klingelst. Dich scheint er zu kennen. Das sollte die Sache beschleunigen.«

Welche Sache?, dachte Corman, fragte aber nicht nach.

Der ältere Herr trat aus dem Erfassungsbereich des Türspions.

Auch das wunderte Corman nicht in der Weise, dass er nach Gründen gefragt hätte. Er pflanzte den Daumen auf den Knopf in der Mitte des Messingschildes und klingelte.

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