Gespenster-Krimi 159
Der Kuss der bösen Fee
von Morgan D.
Crow
Der junge Professor Harker quartiert sich gerade auf
Musgrave Hall bei seiner Freundin Lady Eliza Fitzgibbon ein, um ein Fachbuch
über magische Zeichen an Hauswänden bzw. alten Bauerhöfen und Schlössern zu
verfassen.
Das wäre auch für Eliza eine recht spannende Sache, triebe da nicht im beschaulichen kleinen Städtchen Goodman's Land ein offenbar kopfloser Wiedergänger sein Unwesen, der unter anderem die Rüben der guten Miss Lemon im Garten rausgerissen hätte.
Das allerdings mit der hübschen wie jungen Blondine mit Namen Valerie in Hawthorne Cottage eine wesentlich gefährlichere Kreatur zugezogen ist, ahnt hierbei allerdings noch niemand.
Doch dies ändert sich bald, denn Harker trifft diese
hübsche junge Frau am Straßenrand und scheint sogar vom ersten Augenblick an
ihrer Schönheit zu verfallen. Dabei ahnt er nicht einmal, dass sie ihn längst
ausgesucht hat.
Denn Valerie lebt geradezu von Männern mit einer feinsinnigen
und gebildeten Schöpferkraft. Und diese
Männer blühen in ihrer Nähe geradezu auf, wenn es um ihre schriftstellerische
bzw. künstlerische Arbeit geht. Man könnte Valerie daher auch im positiven
Sinne durchaus als eine Muse für ihre Männer bezeichnen.
Allerdings ist sie als Muse eines nicht ... eine
Schutzgöttin der Künste, wie es die griechische Mythologie beschreibt. Denn
Valerie umgarnt ihre männlichen Opfer eher wie eine Spinne und nährt sich vom
Leben ihrer Geliebten.
Eliza hofft indessen mit der Hilfe des eher mürrischen
Büchsenmachers Jethro Torrence als auch dem Geschäftsmann und zwielichtigen
Gangster Tobias Graham samt seinen Männern, den kopflosen Wiedergänger zurück
ins Jenseits zu schaffen.
Doch auch der wird, als er seinen Schädel zurück erhält,
nicht gerade pflegeleichter, sondern eher noch zu einer größeren Bedrohung. Und
Wiedergänger weist man bekanntlich nur sehr schwer in ihre Schranken.
Das Harker sich indessen völlig von Eliza abgewandt und
jeden weiteren Kontakt zu ihr auch abgebrochen hat, belastet die junge Witwe
jedoch zusätzlich. Daher versucht man auch an weitere Hinweise zu dieser
blonden Valerie zu gelangen, die stets mit einem eher albern wirkenden kleinen
Schirmchen das Haus verlässt und immer weiß gekleidet ist.
Doch bald schon müssen sie erkennen, dass hinter Valerie
nicht nur ein kleines intrigantes Luder steckt, welches die Männer eiskalt um
den kleinen Finger wickelt. Valerie ist mehr ... viel mehr und damit auch
äußerst gefährlich.
Und nur sie ist nun noch in der Lage, das Leben von
Harker zu retten, sofern man sie überhaupt dazu zwingen kann. Und während Torrence
Eliza Fitzgibbon davor warnt, wegen ihrer Zuneigung für Harker nun nicht selbst
zu einem gefühlsmäßigen Monster zu werden, kommt ein guter Freund von Graham
mit Namen Aleister "Ali" Bellamy, ihnen zu Hilfe, welcher eine ...
sagen wir mal ... scheinbar ganz besondere Fähigkeit aufweist, die Harkers
Leben vielleicht noch retten könnte.
Doch lässt sich der Hunger nach Leben bei Valerie in
Sachen Harker wirklich noch stoppen und damit auch sein Leben retten?
- Erschienen am 9. November 2024
- Ein Roman von Morgan D. Crow
-
Ein
neues Abenteuer mit Lady Eliza Fitzgibbon
„Wegen Birdie hatte es Probleme gegeben. Seine Schwester glaubte fest, dass er vergiftet worden war. Es war sicherer für Valerie gewesen, die Stadt zu verlassen. Aber das Land hier bot viele Möglichkeiten, einen Toten verschwinden zu lassen…“ (Gespenster Krimi/Band 159, "Der Kuss der bösen Fee"/Seite 26)
So teilweise witzig wie es am Anfang mit dem Kopflosen
anfängt, der in früheren Zeiten mal in Goodman's Land hingerichtet wurde, bleibt
es nicht. Allerdings ist genau dieser Kopflose dabei eher nur eine
Randerscheinung, denn die eigentliche und größere Gefahr in Goodman's Land ist
längst nicht so offensichtlich.
Dafür aber hübscher, scheinbar jünger, erotischer sogar
und für bestimmte Männer absolut tödlich. Und einmal in ihrem Netz gelandet
scheint eine Rettung auch bereits absolut aussichtslos.
Der Versuch, im letzten „GESPENSTER-KRIMI“ (Band 158) die
Leserinnen und Leser in der Vorschau mit dem kopflosen Untoten zu ködern, war
daher eine gelungene Sache um damit möglichst nichts über den eigentlich roten
Faden der Handlung zu verraten.
Und da bin ich schon durchaus Dankbar. Denn ich hatte
schon fasst eine etwas abgewandelte, bzw. modernere Version von "Sleepy
Hollow" erwartet. Aber auch bei der schottischen bzw. gälischen Mythologie
hinsichtlich Feen und Kobolde kenne ich mich ehrlich gesagt auch nicht wirklich
aus, so das eine Fee eher immer das Bild von Disneys Tinkerbell bei mir
hervorruft.
Und so kommt man eigentlich direkt eher ziemlich selten
auf Feen, die zwar lieblich anzusehen sind, aber einen äußerst morbiden bzw.
bösartigen Hintergrund aufweisen können.
Im Romanheft und insbesondere im Grusel-Genre dürften
Feen bzw. Elfen wohl auch nicht gerade die bekanntesten Monster sein, auch wenn
ich mich da noch dunkel an eine Elfen-Version in einem Roman der Bastei Serie „VAMPIRA“
erinnern kann, welche man ja in Unkenntnis auch gerne mit Feen in einen Topf
wirft. Hier dürften zumindest Fans des Fantasy-Genre eher markante Unterschiede
sehen.
Nun gehöre ich in Sachen Grusel/Horror eher zu der
Fan-Truppe, die es gerne blutig und mitunter auch mal recht extrem mag. Aber
"Der Kuss der bösen Fee", welcher eine unblutige Abwandlung der
Vampirthematik beinhaltet, konnte mich trotzdem wieder absolut fesseln.
Und das liegt sicherlich nicht nur darin begründet, dass
ich langsam schon jeden neuen Roman von Morgan D. Crow hinsichtlich Lady
Fitzgibbon und Musgrave Hall geradezu feiere. Weniger zu feiern bietet hingegen
wieder das Cover des Roman, welches wieder an eine recht billige
Computer-Animation erinnert. Da ist sicherlich noch eine ganze Menge Luft nach
oben vorhanden.
© by Konrad Wolfram
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