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Dienstag, 29. Oktober 2024

Die Rache des Höllenhundes

Gespenster-Krimi 158

Die Rache des Höllenhundes

von Henry Cardell

Im Städtchen Stapleton inmitten des North York Moors hat es der alte Fletcher Higgins es samt seines Hundes Hector sehr eilig, in den örtlichen Pub mit dem Namen "The Black Hound" der noch recht jungen Wirtin Marie Carrascos zu kommen.

Denn offenbar wird seit kurzem das alte Herrenhaus der Mortimers wieder bewohnbar hergerichtet, was die wenigen Bewohner von Stapleton sicherlich nicht erfreuen dürfte.

Denn seit dem sechzehnten Jahrhundert gibt es den Fluch einer Hexe der besagt...

...dass wenn jemals wieder ein Mitglied der Familie Mortimer sich hier niederlässt, auch der Geisterhund Black Shuck wiederkehren wird, um blutige Rache wegen eines schrecklichen Unrecht zu nehmen.

Ein Fluch, den allerdings Lord Harold Mortimer nicht gewillt ist ernst zu nehmen. Ganz im Gegensatz zu seiner Gattin. Und sein Sohn Frederick, der mit seinen siebzehn Jahren gerade heftig mit der eigenen Pubertät geschlagen ist, wäre eh lieber in der Metropole von London und seinen Freunden geblieben, anstatt hier im Niemandsland quasi im Exil einsam dahin zu schmachten.

Damit geht es ihm nicht viel anders als dem noch recht jungen Chefbutler Isaac Finley, der dem Moor und der völligen Abgeschiedenheit auch nicht viel abgewinnen kann. Und dann läuft ihnen auch noch der Dorftrottel Higgins samt Hund vor den Rolls-Royce.

Doch kaum sind die Mortimers im Herrenhaus eingezogen, kommt es schon in der Nacht zu ersten bedrohlichen Aktivitäten, welches offenbar von einem gewaltigen Hund oder Wolf verursacht werden.

Lord Mortimer ist indessen der festen Überzeugung, das dahinter nur dieser Higgins und sein Köter stecken können, weshalb er mit Finley in die nächste Stadt fahren will, um hier Anzeige zu erstatten.

Doch dort kommen sie nicht an. Eine gewaltige schwarze Bestie die irgendwie einem bedrohlichen Hund gleicht, aber größer ist als ein Bär und sogar auf zwei Beinen laufen kann wie ein Mensch, greift unvermittelt den Wagen an.

Es kommt zum Unfall und Finley gelingt es nicht rechtzeitig aus dem Wrack zu kommen, um Lord Mortimer zu Hilfe zu eilen. Hilflos muss er daher mit ansehen, wie diese Kreatur den Lord mit einem grausamen Hieb ermordet.

Aber Finley selbst scheint offenbar nicht auf der Todesliste dieser Bestie zu stehen, die kurz darauf wieder in den nebelverhangenen Wald verschwindet. Dafür scheint Inspektor Watson später nicht wirklich allen Aussagen von Finley Glauben zu schenken. Ganz im Gegensatz zu der älteren Lady Mildred Enderby, die schon öfter die Polizei bei recht mysteriösen Fällen tatkräftig unterstützt hatte.

Und die nimmt dann auch Isaac Joseph Finley unter ihre Fittiche um nach Spuren zum Geisterhund des North York Moors zu suchen. Indessen ist Frederick überzeugt davon, dass nur der alte Higgins und sein Hund am Tod seines Vaters Schuld haben können, weshalb er sich mit dem Fahrrad auf dessen Suche macht. Wesentliche Informationen erhält er hierbei im The Black Hound. Jedoch erhält er diese nicht von der seltsamen Wirtin, sondern von einem anderen Gast des Pub.

Aber auch die Bestie Black Shuck ist in dieser Nacht auf den Fersen von Frederick, als dieser in der Dunkelheit nun das Haus von Fletcher Higgins erreicht um ihn zur Rede zu stellen.

Doch können Finley und Lady Enderby noch rechtzeitig eintreffen um das Leben von Frederick zu retten und Black Shuck wieder in die Hölle zu schicken? 

Erschienen am 26. Oktober 2024

Erster Roman mit dem Geisterjäger Isaac Finley

„Das schrille Kreischen meines Herrn ging abrupt in ein grässliches Gurgeln über. Eine Blutfontäne spritzte aus dem Hals des Lords und vermischte sich mit dem alles umgebenden Regenschleier.“ (Gespenster-Krimi/Band 158, "Die Rache des Höllenhundes"/Seite 23)

Das wäre er also, der erste Roman der neuen Unterserie um den Geisterjäger Isaac Finley samt der alten Lady Enderby. Interessant hierbei ist das Finley nun kein Oberinspektor ist oder ein Magier im weißen Anzug aus Frankreich. Finley ist eher ein junger Butler, der erst einmal an alles andere glaubt als an Geister, Monster und Dämonen.

Vom einem anderen Schlag hierbei ist dagegen die alte Lady Mildred Enderby, die offenbar öfter mit übernatürlichen Phänomenen zu tun hat. Und genau bei dieser Figur kriege ich einfach dieses Bild der rustikalen Hobby Detektivin Miss Jane Marple nicht aus meinem Kopf, die von der urkomischen Dame Margaret Rutherford in insgesamt vier Filmen gespielt wurde.

Denn wie der Autor Henry Cardell diese Figur beschreibt, ist schon irgendwie ein wenig auffällig. Und dann erst ihr Name. Denn der Familienname Enderby taucht in dem dritten Miss-Marble-Film „DER WACHSBLUMENSTRAUSS“ von 1963 (Originaltitel: Murder at the Gallop) auf. Nur gehört dieser Nachname im Film zu der Familie, die von einer Mörderin (Miss Milchrest) gerade kaltblütig dezimiert wird, bevor Miss Marble sie dann doch mit einer List zur Strecke bringen kann.

Also mal schauen, ob in Zukunft weitere Ähnlichkeiten auftauchen werden, was diese Figur der Lady Mildred Enderby betrifft. Wer im Roman auch sonst auf die leichten Zaunpfähle achtet, mit denen uns der Autor hier unter den Armen kitzelt, der dürfte auch schnell auf die betreffende Person kommen, die hinter der Bestie Black Shuck steckt.

Und das es sich hier um eine zugegeben recht ansprechend beschriebene Art von Werwolf handelt, dürfte dem Kenner so mancher Groschen- bzw. Romanhefte des Genre auch kaum lange ein Geheimnis bleiben, womit wir etwas bei den typischen Klischees hinsichtlich der Geisterjäger aus dem Verlagshaus Bastei wären.

Aber interessant aufgebaut ist die Geschichte um Isaac Finley trotzdem, auch wenn leider hier und da in der Handlung trotzdem kleinere Längen auftauchen.

Unter dem Strich ist der Roman allerdings ein gelungener und interessanter Einstiegsband für diese neue Unterserie im „GESPENSTER-KRIMI“. Aber wie gesagt, ein wenig darf hier der Autor Henry Cardell noch an der Spannungsschraube drehen. Dann wäre der neue Geisterjäger durchaus Erfolgsverdächtig.

 © by Konrad Wolfram

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