Die Zeit der Zwerge
Dorian Hunter Band 85
von Paul Wolf
(Ernst Vlcek)
Im Castillo Basajaun bemerkt Coco, dass einige Dämonenbanner entfernt wurden.
Es stellt sich heraus, dass der Zyklopenjunge
Tirso dies im Auftrag des Alchimisten Guillaume Fernel tat, welcher behauptet,
dass er Don Chapman zu seiner normalen Größe verhelfen will.
Als kurz darauf das Alraunenmädchen Dula auftaucht, versucht man, es zu erwischen...
...aber Dula gelingt zusammen mit Don und ein paar
anderen Gnomen die Flucht aus dem Castillo.
Hunter kann jedoch einen von ihnen erledigen und erinnert
sich an sein früheres Leben als Michele da Mosto, der es im Paris des Jahres
1572 ebenfalls mit Gnomen zu tun bekommt. Dort begegnet er dem Alchimisten
Alexander Belot, welchem es gelang, Homunkoliden in der Retorte zu erschaffen.
Erst da Mosto eröffnet ihm, dass einige der von ihm
verscharrten Kreaturen noch am Leben sind und Menschen töten. Als Belot bei
Kämpfen gegen die Hugenotten ums Leben kommt, plant da Mosto, seine Arbeit
fortzusetzen.
In der Gegenwart fliehen Don und Dula vor den
mörderischen Gnomen ins Castillo zurück, wo sich Guillaume Fernel nicht nur als
Erschaffer der gegenwärtigen Retortenwesen, sondern auch selbst als Homunkulus
erweist, welcher noch von Belot erschaffen wurde.
Nachdem man ihn entlarvt und die übrigen Gnome vernichtet
hat, verschwindet er in der Retorte, wo er sich zu reiner Materie
zurückentwickelt. Hunter erhält einen Hinweis, dass dafür Hermes Trismegistos
verantwortlich ist.
In der Zwischenzeit hat Don Chapman tatsächlich wieder
seine normale Größe wiedererlangt, da Fernel jedoch diesbezüglich von einem Fluch
sprach, traut man der Entwicklung nicht.
- Titelbild: Mark Freier
- Erschienen am 30. November 2021
-
Erstveröffentlichung:
Am 16. März 1976 als „Dämonenkiller Band 82“
Und wieder kommt der Leser in den Genuss eines
Vergangenheits - Abenteuers aus der Feder des Exposeautors Ernst Vlcek, bei dem zwar diesmal die gegenwärtigen Abschnitte
leicht überwiegen, was allerdings das Lesevergnügen keinesfalls schmälert.
Im Gegenteil erweisen sich gerade letztere als überaus
spannend und fesselnd, wobei hier vor allem Chapmans noch rätselhafte
Entwicklung und die Enttarnung Fernels erwähnt werden sollten.
Aber auch die Ereignisse um Michele da Mosto sind wie
immer fesselnd und würzen den ohnehin sehr guten Roman noch mit einer kleinen
aber feinen Prise Abenteuer. Als spannend erweist sich auch die Begegnung mit
dem Alchimisten Alexander Belot, eine ebenso tragische wie interessante Figur,
weil sich auch hier, wie schon bei Hekate, das Böse aus einem noch neutralen
Projekt heraus entwickelt.
Es passiert so viel in diesem Roman, dass man einige
Dinge, die eher am Rande geschehen, überlesen könnte, wenn man nicht bereits
wüsste, dass etwa der Name Magnus Gunnarsson, der hier erstmals fällt, noch
eine größere Rolle spielen wird.
Auch die neuen Bewohner des Castillos, wie etwa Yoshi und
Abi Flindt werden hier schon erwähnt, allerdings sind ihre Auftritte nur kurz
und für die Handlung eher unbedeutend.
Zu kritisieren gibt es hier nicht viel. Die Abschnitte
mit Don und Dula hätten zugunsten der Vergangenheits - Handlung vielleicht
etwas kürzer ausfallen können, zumal man sich fragt, warum Dula erst so spät
merkt, dass es sich bei ihren “Freunden” um gefräßige Killerzwerge handelt.
Davon abgesehen liegt hier wieder ein erstklassiger
“Dämonenkiller” vor, welcher dem Leser schon mal den Mund im Hinblick auf den
nächsten Roman von Davenport wässrig macht, der uns einen weiteren Blick in die
Vergangenheit gewähren wird…
© by Stefan Robijn
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