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Donnerstag, 11. Juli 2024

Der Exorzist von Fenton

Die Fenton-Trilogie 2

Der Exorzist von Fenton

Von G. S. Foster

Als Fox Stryker mit Phoebe und seiner Tochter Trixi den Wald von Fenton endlich verlassen können, durchquerten sie wegen dem Fluch von Fenton offenbar wieder unwissentlich ein Zeitportal und treffen nun auf einen Bauern, doch der misstraut ihnen. Schließlich ist Krieg und eventuell könnten dies ja auch Spione der Deutschen sein.

Als man sie deshalb auf der nächsten Polizeistation erst einmal in Gewahrsam nimmt, bleibt ihnen daher nur wieder die Flucht, welche sie an einen Hafen bringt...

wo sie erschöpft einschlafen und daher in ihrem Versteck nicht einmal merken, dass sie geradewegs mit den Kisten auf einen Fischkutter verladen werden.

 Doch dieses Schiff, wie so viele andere, machen sich im Mai 1940 auf Anweisung von Premierminister Winston Churchill nun auf nach Nordfrankreich. Besser gesagt nach Dünkirchen, wo die britischen Truppen auf der Flucht vor der deutschen Wehrmacht sind.

Dort angekommen, herrscht allgemeine Panik unter den britischen Soldaten, da es jederzeit zu Angriffen seitens der Luftwaffe auf den Hafen kommen kann. Und so sehen sich Fox, Trixi und Phoebe durch die unkontrollierbare Situation recht bald an Land wieder, ohne die Möglichkeit, wegen den in Panik heranstürmenden britischen Soldaten, auf den Kutter zurückzukehren.

Während sie daher später, nach einem Angriff der deutschen Luftwaffe erst einmal Unterschlupf in der Kirche von Pater Cassel erhalten und auch die Eltern der elfjährigen Sophie kennen lernen, dessen kleiner Bruder erst kürzlich durch den Krieg den Tod gefunden hatte und dessen Vater im Widerstand aktiv ist, scheint ihnen eine kurze Atempause vergönnt zu sein.

Doch die größte Gefahr befindet sich für sie in der Kirche selbst. Denn dort hat man den deutschen SS-Soldaten Henning Grass in der Krypta eingeschlossen und angekettet. Denn Henning ist nicht nur der Killer, den die britischen Soldaten in der Nacht noch mehr fürchteten, als die vorrückenden deutschen Truppen, sonder er ist auch von einem grausamen Dämonen besessen, welcher sich von den Greueln des Krieges und der puren Angst der Menschen ernährt.

Doch auch Hauptsturmführer Kurt Hofer von der SS-Totenkopf-Division, dessen Einheit bereits kurz vor Dünkirchen auf einem Bauernhof lagert, ist auf der Suche nach dem Soldaten Grass. Denn in dieser Situation mit einem möglichen Deserteur konfrontiert zu werden, könnte der Karriere von Hofer in der SS und der NSDAP mehr als sehr abträglich sein.

Deshalb beschließt Hofer einen heimlichen Einsatz, verkleidet mit britischen Uniformen, um Grass in Dünkirchen aufzustöbern. Und dummer Weise ist es gerade Trixi, die heimlich mit Hilfe der kleinen Sophie eine Fluchtmöglichkeit an den deutschen Truppen vorbei in Richtung Paris sucht, und so Hofer und seine Schergen direkt zur Kirche führt, wo Pater Cassel und Fox Stryker gerade mittels eines Exorzismus den Dämon aus Grass austreiben wollen.

Doch auch Hauptsturmführer Hofer steht in Sachen Gefühlskälte, Gier und mörderischer Grausamkeit einem dämonischen Wesen der Hölle in nichts nach. Und während er von außen die Kirche in Brand setzt, läuft ihm geradewegs Phoebe auf der Suche nach Trixi direkt in die Arme.

  • DER EXORZIST VON FENTON
  • Autor G. S. Foster
  • Band 2 von 3 der Fenton-Trilogie
  • ISBN: 979-8862656053
  • Hardcover, ca. 382 Seiten
  • Copyright u. Verlag Sebastian Förster

„Sofort streckte sie die Nase in die Luft wie ein Hund, der Witterung aufnahm, und ihr Kopf fuhr ruckartig herum. Er drehte sich um einhundertachzig Grad, während ihr Körper weiter dem Laster zugewandt war, der in dem Wäldchen oberhalb des Bauernhofes verschwand.“ (Der Exorzist von Fenton/Seite 334/Band 2 der Fenton-Trilogie)

Was ist eigentlich schlimmer, ein höllischer Dämon oder der Mensch? Nun, ein sadistisch veranlagter SS-Hauptsturmführer und der besagte Dämon, der in Henning Grass gefahren ist, könnten sich hier wohl glatt die Hand reichen. Verbündete werden sie allerdings trotzdem wohl nie werden, denn selbst in Hofer sieht der Dämon eigentlich nur ein weiteres, von möglichen Millionen Opfern, die ihm der Zweite Weltkrieg in die tödlichen Klauen treibt.

Für Fox und seine zwölfjährige Tochter Trixi überschlagen sich die Ereignisse jedenfalls mächtig und viel Zeit um einmal wirklich durchatmen zu können, bleibt ihnen daher kaum. Phobe hingegen trifft es hier besonders hart, und daran ist nicht einmal nur Hofer schuld, der unwissentlich eine noch größere, dämonische Bestie mit zurück schleppt.

Dabei könnte gerade in Paris für die Drei der Schlüssel liegen, der sie endlich zurück in ihre eigene Zeit transportieren könnte. Denn dort lebt der Zwillingsbruder von Pater Jean Cassel, welcher sich bereits in jungen Jahren lieber dem Okkultismus und der schwarzen Magie verschrieben hatte.

Der Autor G. S. Foster jedenfalls lässt seine Leserschaft sehr schnell in ebenso eindringliche wie erschreckende Bilder eines Krieges eintauchen, welcher nichts Menschliches mehr zu haben scheint, gleichzeitig jedoch durch die aufgebaute Spannung an die Seiten fesselt.

Das dann auch noch das Übernatürliche in Form eines besessenen deutschen Soldaten der Waffen-SS hereinbricht, treibt die Spannung in weitere Höhen. Allerdings gibt es gerade beim (versuchten) Exorzimus in der Krypta so einige kurze Szenen, die durchaus darauf schließen lassen, dass der Autor G. S. Foster den Filmklassiker (1973 von William Friedkin) oder/und den Roman „DER EXORZIST“ (von William Peter Blatty) sicherlich gut kennen dürfte.

Denn irgendwie hatte ich mitunter statt Fox Stryker und Pater Cassel eher nun Pater Damien Karras und Pater Lankester Merrin in meinem Kopfkino. Das macht allerdings nichts, denn irgendwie erhöht dies trotzdem das schaurige Element der Handlung, was den Roman an sich absolut spannend und trotzdem sehr realistisch wirkend lässt, ohne dabei inhaltliche Längen zu erzeugen.

 © by Konrad Wolfram 

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