Dorian Hunter 77
Die Nacht der Zombies
von Earl Warren
(Walter Appel)
Nach dem Tod des Spinnenküssers beschließt Coco Zamis, auf Haiti zu bleiben, da sie ahnt, dass sich noch weitere Dinge anbahnen, die ihre Anwesenheit erfordern könnten.
Hekate verlangt derweil von dem Voodoo - Priester Papaloa Boumba alias Guulf de Sylvain, sich ihr mit seinem Voodoo - Kult zu unterwerfen, woran dieser allerdings nicht im Traum denkt.
Stattdessen erschafft er mittels Voodoo - Magie ein Heer von Untoten, mit dem er die Macht der schwarzen Familie zu brechen gedenkt.
Hekate stellt ihm den Dämon Klingor
Alkahest und sein Gefolge gegenüber, welche allerdings nicht verhindern können,
dass die von de Sylvain erschaffenen Untoten sich rasend schnell vermehren.
In
der Zwischenzeit hat Coco im Umfeld des Magie - Kongresses Raffael Amalfi
wiedergetroffen (siehe DH Band 53) welcher sich ihr anschließt.
Als
die Lage sich zuspitzt, unterstützt er sie nicht nur im Kampf gegen die
Untoten, sondern kann mit Hilfe seines “Supermagens”, in dem er weißmagische
Gegenstände und einen speziellen von Coco gebrauten Theriak - Trank verbirgt,
auch den Kampf gegen Alkahest und sein Gefolge entscheiden bzw. diese
vernichten.
Um
auch Papaloa Boumba und seine Untoten zu besiegen, greift Coco zu einer List
und gibt sich als Hekate aus, worauf es ihr gelingt, ihn zu hypnotisieren und
ihn dazu zu bringen, mitsamt seinem Untoten - Heer von einer Klippe zu
springen…
- Titelbild: Mark Freier
- Erschienen am 10. August 2021
-
Erstveröffentlichung: Am 3. Februar 1976 als „Dämonenkiller Band 76“
In diesem zweiten Teil des Coco Zamis - Doppelbandes
lässt der Autor Earl Warren den Leser und die von ihm wieder sehr schön und
authentisch dargestellte Hexe noch etwas auf Haiti verweilen und stellt erneut
unter Beweis, dass er zu den besten Autoren der Serie gezählt werden darf.
Ähnlich wie bei Davenport ist auch bei ihm oft eine
Detailverliebtheit erkennbar, wenn es um bestimmte Themen geht, wie etwa in
diesem Fall um den Voodoo - Kult. So werden die diversen Praktiken und Rituale
hier sehr plastisch und präzise beschrieben, was der Atmosphäre durchaus
zuträglich ist, selbst wenn man kein Fan dieser Thematik ist.
Als kleines Highlight gibt es ein Wiedersehen mit Raffael Amalfi, den wohl kein anderer Autor so gut und (manchmal unfreiwillig) komisch darzustellen vermag. Man muss diesen Mann einfach mögen.
Da verzeiht man auch
die etwas sehr lange bzw. langgezogene Plauderei zu Anfang, bei der man
erfährt, wie es Amalfi seit den Ereignissen auf dem Rummelplatz so ergangen
ist.
Was allerdings die Fähigkeiten und das Fassungsvermögen
seines “Supermagens” betrifft, so werden diese auch in diesem Roman wieder
etwas überstrapaziert. Dass der Magen Amalfis am Ende entscheidend dazu
beiträgt, gegen eine ganze Schar durchaus ernstzunehmender Dämonen zu bestehen,
darüber mag man die Stirn runzeln, aber letztlich ist es natürlich der Inhalt,
der dies vermag.
Die Angriffe der sich rasant vermehrenden Zombies werden
vom Autor dagegen sehr kurzweilig und durchaus nicht im üblichen Heftroman - Stil
geschildert, sondern erinnern eher an die heutige TV - Serienkost zum Thema,
wenn es auch etwas seltsam anmutet, dass die Untoten hier zwar einerseits so
hirntot agieren, wie sie nun mal sind, sich andererseits aber mit Waffen
ausrüsten und diese auch anwenden können…
Die Idee, de Sylvain und sämtliche Untoten am Ende wie
die Lemminge von der Klippe springen zu lassen, erscheint dann leider wie eine
Haurucklösung, wenn es auch zugegebenermaßen schwierig gewesen wäre, eine
andere Lösung zu finden.
© by Stefan Robijn
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen