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Dienstag, 30. Juli 2024

Die Katzen von Montsalve

Gespenster-Krimi 151

Die Katzen von Montsalve

von Rebecca LaRoche (Susanne Wiemer)

Der junge Amerikaner Dave Connery reist in die Abruzzen ins kleine italienische Dorf Cala Correggio, wo vor rund einen Jahr sein Bruder Jim plötzlich spurlos verschwunden ist.

Die Anwohner des Dorfes sind nicht gerade kontaktfreudig, dafür schließt Dave allerdings schnell Freundschaft mit einigen streunenden Katzen.

Darunter auch eine hübsche blaue Karthäuser. Es dauert aber auch nicht lange bis plötzlich...

 die aufregend hübsche Tessa de Conti seinen Weg kreuzt, die in ihrer ganzen Art irgendwie auch nicht in dieses Dorf passen will. 

Tessa gibt jedoch an, hier aufgewachsen zu sein und auf dem alten Schloss Montsalve mit ihren Schwestern zu leben, welche sich später ebenfalls als recht jung und hübsch herausstellen sollen.

Dass dort oben allerdings in einem Turm auch eine uralte Frau lebt, die den Namen Benedetta del Madre-Castillo trägt, verschweigt Tessa Dave allerdings wissentlich. Aber auch der hübsche Marcello, ein junger Adonis, der auf dem Schloss offenbar als Diener lebt, macht bald auf Dave einen recht merkwürdigen, ja verängstigten Eindruck.

Und so merkt Dave bei seinen Nachforschungen recht schnell, dass besagter Marcello eher ein Gefangener als ein Diener ist. Und er kommt im Turmzimmer auch in Kontakt mit der uralten Benedetta, die sich als Großmutter der Mädchen ausgibt und offenbar Katzen über alles liebt.

Allerdings unheimlich, ja fasst bedrohlich wirkt sie auf Dave auch irgendwie. Als er dann auch noch in einer Gruft drei identische, aber leere Särge vorfindet, wird es Dave immer klarer, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Und dann verschwindet auch noch kurz danach Marcello von der Bildfläche.

Als dann auch noch die offenbar jüngste Schwester von Tessa mit Namen Philippa den gut aussehenden Durchreisenden Björn Springdaal mit nach Monsalve bringt, verflüchtigen sich für Dave die bösen Vorahnungen etwas. Doch Björn hat nicht vor, sich von der süßen Philippa auf dem alten Schloss im Liebesrausch festnageln zu lassen. Und so steigt er bald wieder in seinen Wagen um abzureisen.

Ein ganz dummer Fehler. Denn mit Zurückweisungen können diese jungen Damen auf dem Schloss nun wirklich nicht umgehen, und ehe sich Springdaal versieht, endet bald sein Leben unter einer Flut von bösartigen wie mordgierigen Katzen.

Aber auch Dave findet unterhalb der Gruft schreckliches. Denn dort findet er in einem Sarg nicht nur eine übel zugerichtete Leiche, sondern auch das Skelett seines Bruders Jim Connery, den er gerade noch an dessen Siegelring und einigen Stofffetzen identifizieren kann.

Doch erst ein weiteres Treffen von Dave mit der alten Benedetta im Turm offenbart ihm, dass sich die Katzen in wunderschöne Mädchen verwandeln können und die Männer, in die sie sich verlieben, für immer auf dem einsamen Schloss gefangenhalten wollen. Um zu überleben muss Dave also einen Fluchtplan schmieden, da Tessa auch ihn schließlich nicht lebend wieder ziehen lassen dürfte.

Doch kann er der Herrschaft der liebestollen Werkatzen auch ein Ende bereiten, um weitere durchreisende junge Männer davor zu bewahren, in deren teuflische Liebesfalle zu geraten?

  • Esrchienen am 20. Juli 2024
  • Ein Roman von Rebecca LaRoche (Susanne Wiemer)
  • Grusel Klassiker/Neuauflage
  • Erstveröffentlichung im GK am 19. Februar 1974

„Seine Glieder, sein Körper, sein Gesicht waren zerfetzt, grässlich zugerichtet, seine Kleidung bestand nur noch aus Fetzen. Die scharfen Krallen hatten ihn förmlich zerrissen.“ (Gespenster-Krimi/Band 151, "Die Katzen von Montsalve"/Seite 41)

Der hier vorliegende Roman der Autorin SUSANNE WIEMER, die vom Verlag auch weiterhin hinter dem Sammelpseudonym Rebecca LaRoche versteckt wird, erschien bereits am 19. Februar 1974 im „GESPENSTER-KRIMI“ Band 23 unter dem Titel „DAS KASTELL DER TOTEN“.

Allerdings ist dies auch nicht der einzige Nachdruck des Roman. Denn am  16. November 1999 schaffte es der gleiche Roman auch noch einmal bei Bastei unter dem leicht gekürzten Titel „KASTELL DER TOTEN“ als Band 5 in der GK ähnliche Reihe „GRUSEL-SCHOCKER“

Um nun aber nicht gleich wieder mit diesem Titel um das besagte "Kastell" in der neuen GK-Reihe aufzufallen, verpasste man dem Roman hiermit nun mit „DIE KATZEN VON MONTSALVE“ einen frischen neuen Titel, der zudem auch eher zum Romaninhalt passt.

Denn es gibt in der Handlung durchaus ein Schloss bzw. Kastell, allerdings geht es in der Hauptseite nicht unbedingt um die Toten, sondern durchaus eher um eine Menge seltsamer Katzen. Genauer gesagt um Werkatzen.

Denn die putzigen kleinen Stubentiger können sich offensichtlich alle in bildschöne junge Frauen verwandeln, denen man allerdings in ihrem Liebeswahn offensichtlich nicht krumm kommen sollte, sofern man irgendwie noch am Leben hängt.

Das einzige steinalte Wesen in dem alten Gemäuer ist hierbei Benedetta del Madre-Castillo und die soll, wie man gegen Ende des Romans erfährt, eigentlich auch schon zweihundert Jahre tot sein.

Die Handlung selbst ist eigentlich im großen Bogen um jede Form von Action vorbeigelaufen und baut so eigentlich voll auf eine eher mystische Atmosphäre, denn so richtig gruselig oder spannend sieht auch nochmal etwas anders aus.

Ich selbst hatte für den Roman nun geschlagene zwei Tage Lesezeit benötigt, wobei ich auch hierbei noch Gefahr lief, ab etwa der Hälfte der Handlung einige Seiten einfach nur noch querlesen zu wollen. Also einfach nur noch die Seiten schnell zu überfliegen, um so zumindest deren Inhalt noch grob zu erfassen.

Das lag aber auch daran, dass der Inhalt des Roman durchaus locker in die 1970er Jahre passte - und das am besten noch in einer der früheren Gothic-Romance-Romanreihen für Frauen, wie etwa „GEHEIMNIS-ROMAN“ oder „SPUK-ROMAN“ seitens des Bastei Verlag.

Heute kommt der Inhalt jedoch eher sehr altbacken herüber, so das hier mal wirklich das gut ausgewählte Cover des GK/Band 151 das spannendste, bzw. ansprechendste am vorliegenden "Grusel-Klassiker" ist. Frühere Romane sind eben doch nicht wie guter Wein, denn mit zunehmendem Alter werden sie nicht immer auch besser.

© by Konrad Wolfram

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