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Dienstag, 7. Mai 2024

Geister, die in Wänden lauern

Gespenster-Krimi 145

Geister, die in Wänden lauern

von Morgan D. Crow

Eliza Lady Fitzgibbon, die Herrin von Musgrave Hall, hatte an diesem heißen Sommertag so einiges auf der Festwiese zu tun. Denn es gab jede Menge zu prämieren.

Darunter auch die schönste Kuh mit Namen Cloud, die sich dann zum Ärger der Festteilnehmer und des Bürgermeister Bloomwright dann auch noch losgerissen hatte und nun eigenmächtig die Umgebung unsicher machte.

Ebenfalls aus Exeter angereist war auch Elizas Freund, der junge Professor Harker, der sich mit ihr nur zu schnell vor den geschwätzigen Damen des Ortes in relative Sicherheit bringen muss. 

Doch dafür gesellt sich bald eine fasst mädchenhafte junge Frau mit einem eigenartigen Verhalten zu ihnen, die sich Linnet nennt.  Sie hat laut eigenen Aussagen einige Fetzen ihres Gespräch über Geistererscheinungen mit angehört und bittet nun Eliza und Harker, sie nach South Marsh House zu begleiten, wo sie mit einigen anderen Mitbewohnern offensichtlich durch aggressive Geister terrorisiert werden.

Dabei wusste eigentlich niemand, das South Marsh House seit dem Tod von Dr. Russel überhaupt wieder bewohnt ist. Düstere Geschichten gibt es indessen über dieses seltsame Anwesen längst zu genüge, welches eigentlich nur während der Zeit der Ebbe gefahrlos zu erreichen ist. Denn bei Flut steht die einzige, sandige Zufahrt völlig unter Wasser.

Auf dem Weg dorthin treffen sie auch noch auf Tobias Graham, Veteran, Unternehmer und gutaussehender Gangsterboss. Auch er kennt Eliza recht gut und hat bereits so einige finstere Abenteuer mit ihr und Harker bestanden. Harker hingegen ist wegen dessen dunklen Geschäften nicht unbedingt gut auf Graham zu sprechen, akzeptiert aber die offensichtlich freundschaftliche Verbindung von Ihm zu Eliza.

Auch Graham schließt sich spontan Eliza und Harker auf ihrem Weg nach South Marsh House an, da ihm Linnet aus irgendeinem Grund sehr bekannt vorkommt. Gleicht sie doch bis aufs Haar einer jungen Frau mit Namen Martha Giles, die wegen zweifachen Mordes vom Gericht abgeurteilt wurde und bereits durch den Strick ihr Leben verloren hatte.

Aber auch ihre Mitbewohner scheinen irgendwie recht seltsam zu sein. Nebenbei befindet sich zudem auch zufällig der Büchsenmacher Mr. Torrance auf dem finsteren Anwesen, der sowohl Eliza, Harker als auch Graham nur zu bekannt ist, auch wenn er stets ziemlich mürrisch und wenig freundschaftlich erscheint.

Bald sind jedoch nicht die Geister in South Marsh House das eigentliche Problem, die wie finstere Schatten auftauchen. Denn die auch Zimmer des gesamten Anwesen scheinen reine Todesfallen zu sein und ihre Bewohner, neben Linnet noch Roger, Alfred, Ralph und Ginger sind offenbar auch nicht mit normalen Schusswaffen zu töten.

Das stellt dann auch die Frage auf, was Dr. Russel hier überhaupt für Experimente gemacht hat, und stehen die sogar irgendwie in Verbindung mit den seit einiger Zeit verschwundenen jungen Frauen und Männer, die bei ihrer Suche nach Arbeit plötzlich spurlos verschwanden?

Und kann es zudem Eliza und ihren Freunden gelingen, den Todesfallen von offensichtlich bereits einmal hingerichteten Mördern wieder zu entkommen?

  • Erschienen am 27. April 2024
  • Neuer Roman von Morgan D. Crow
  • Ein neues Abenteuer mit Eliza Lady Fitzgibbon
„Eliza stimmte ihm still zu. Sie besaß etwas, das sein Freund einmal als ihren "Monster-Verstand" bezeichnet hatte. Einen Instinkt, der das Unheimliche wahrnahm und auf eine subtile, sich unter die Haut bewegende Art für sie greifbar machte.“ (Gespenster-Krimi/Band 145, "Geister, die in Wänden lauern"/Seite 18)

Ich gebe es hier gerne zu, ich mag die Abenteuer von Eliza Lady Fitzgibbon recht gerne, wenn sie mit ihren Freunden, Professor Harker, Tobias Graham und mitunter auch Mr. Torrance okkulten Geheimnissen und übernatürlichen Wesen auf die Spur kommen. Interessant in diesem nun vorliegenden Roman ist allerdings, dass die vorhandenen Geister nicht ohne Grund recht rachsüchtig sind und sich auch nur gegen die eigentlichen Bewohner von South Marsh House richten.

Denn die sind wohl auch eine ganz besondere Art von Untoten und zudem aus ihrem früheren Leben bekannt als eiskalte Mörderinnen und Mörder, die ihr neues Leben dem verstorbenen Dr. Russel und seinen düsteren Experimenten zu verdanken haben. Und hierbei kommen dann eben auch die vermissten Menschen mit ins Spiel, die seit einiger Zeit spurlos zu verschwinden scheinen.

Eine wirkliche Kritik hätte ich hier bei dem GESPENSTER-KRIMI Band 145 wirklich nur am Cover selbst. Denn das darauf abgebildete Monster sieht eher aus wie Kermit der Frosch, nachdem er auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde und hat absolut nichts mit dem Inhalt des Romans zu tun. Gruselig sieht bei mir jedenfalls anders aus und nicht alles, was man auf einem Computer gestalten kann, sieht dann später auch als Cover wirklich ansprechend aus.

Da sollte der Bastei Verlag mal besser drauf achten, denn das Auge isst ja bekanntlich bei den Leserinnen und Leser auch mit. Und besonders dann, wenn es sich um Laufkundschaft handelt, die man sicherlich ja gerne auch als regelmäßige Leser gewinnen möchte.

Was den Roman selbst betrifft, so gelingt es dem Autor Morgan D. Crow durchaus auch hier wieder recht gut, mich als Leser in die Vergangenheit von Großbritannien zu versetzen, so das mein Kopfkino mir recht schnell die passenden Bilder präsentiert. Aber auch mit den Ideen kann er wieder punkten, ohne dabei nun jede Menge, mitunter sogar ausgelutschte Klischees zu bedienen.

Wer also bei dem Wörtchen "Untote" zum Roman „GEISTER, DIE IN WÄNDEN LAUERN“ nun gleich an Vampire oder selten intelligente Zombies denkt, der dürfte hier wirklich überrascht werden. 

Wie es allerdings dem verstorbenen Dr. Russel gelungen ist, im Zusammenspiel zwischen Medizin, Wissenschaft und Okkultismus offensichtlich tote Menschen wieder ins Leben zu holen, bleibt uns der Roman indessen aber doch weitgehend schuldig. Hinsichtlich der Spannung und dem Spaß beim Lesen ist dies allerdings absolut nicht abträglich.

 © by Konrad Wolfram  

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