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Dienstag, 7. Mai 2024

Die Vampir-Familie

Dorian Hunter 148

Die Vampir-Familie

von Jason Dark (Helmut Rellergerd)

Abi Flindt verlässt Castillo Basajaun, um sich mit Isabell zu treffen, die erste Frau, für die er nach Neljas Tod wieder etwas empfindet. 

Als er am Treffpunkt ankommt, entpuppt sie sich als Vampir und greift ihn an.

Nachdem Abi sie erlöst hat, taucht ein weiterer Vampir auf, der ihm offenbart, dass seine Familie noch eine Rechnung mit ihm offen hat und man deshalb Isabell auf ihn hetzte. 

Als in dem Zusammenhang der Name Gudrun fällt, Abis Frau, die einst zur Vampirin wurde, rastet Abi aus und tötet den Vampir, bevor er mehr von ihm erfahren kann.

Er beschließt, die Gegend aufzusuchen, in der er Gudrun kennenlernte und findet schließlich die Behausung des Vampirs, den er vernichtete. Nachdem er seine untoten Dienerinnen erlöst hat, macht er sich auf die Suche nach den restlichen Mitgliedern der Vampir - Familie…

  • Erschienen am 27. April 2024
  • Erstveröffentlichung: 1988 in Fantasia 38/39, 1997 in Edition DK Classic 29

Nach einer längeren Durststrecke liegt hier mal wieder ein zumindest stellenweise spannender Roman vor, der bezeichnenderweise nicht von einem der Hauptautoren, sondern von dem damaligen Gastautor Jason Dark verfasst wurde und dann aufgrund der Einstellung nicht mehr erscheinen konnte.

Es gibt sogar einen kleinen Rückblick, um den Leser, der lange nichts von Abi und den anderen im Castillo Basajaun gehört hat, auf Stand zu bringen und ihm ins Gedächtnis zu rufen, was vor allem Abi widerfahren ist, der hier bereits den dritten Schicksalsschlag hinnehmen muss.

So kann man dann sehr gut nachvollziehen, warum er in seinem Hass und Schmerz einfach loszieht und es im Alleingang mit einer ganzen Vampir-Familie aufnimmt, was aber zu seinem Image ganz gut passt.

Abgesehen von den Rückblicken in die Zeit, als Abi Gudrun kennen und lieben lernte, in denen anfangs noch nicht sehr viel passiert, hat der Autor hier eine fesselnde, kleine Rachegeschichte abgeliefert, die zu unterhalten weiß, und dabei auch die Hauptfigur treffend dargestellt.

Wenn man es zynisch betrachtet, könnte man sagen, dass dieser Roman sich, anders als die letzten Hefte von Warren und Davenport, wieder wie ein “richtiger” Dämonenkiller anfühlt, auch wenn es hier nur um das Randgeschehen des Baphomet-Zyklus geht.

Das Ende ist dann zwar durchaus konsequent und somit vorhersehbar, wirkt aber doch etwas konstruiert. Man will als Leser nicht so recht glauben, dass die Figur Gudrun und ihre Geschichte vor dem  Exposé zu diesem Band bereits existiert haben, aber sei es drum.

Rellergerd, der damals kurz vor dem Start seiner eigenen Serie stand, hat das Beste aus der Vorlage gemacht, und wenn man sich einige der anderen Erstlinge von Gastautoren wie etwa Roy Palmer anschaut, kann man da wirklich nicht meckern, auch was den Stil angeht.

Ironischerweise gab es nach der Einstellung des Dämonenkillers einige Zeit später dann eine umgekehrte Situation, da einer der Hauptautoren (Earl Warren) als Co - Autor bei John Sinclair fungierte.

Nicht unerwähnt lassen sollte man die Tatsache, dass dieser Roman, besser gesagt sein Erscheinen, durchaus ein kleines Phänomen in der Geschichte des Horrorheftromans darstellt.

Im Jahr 1977 konnte bzw. durfte er nicht mehr erscheinen, später in der Neuauflage ebenfalls nicht, da der Baphomet-Zyklus dort in zwei Heften zusammengefasst wurde und dann neue Romane erschienen sind.

Somit ist dieser Roman nun zum ersten Mal nach 47 Jahren in Heftform erschienen, was beim Start der Hunter - Serie im Jahr 2018 wohl auch nicht jeder Fan und Leser geglaubt oder zu hoffen gewagt hat…

© by Stefan Robijn

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