Dorian Hunter Band 146
Der Drachenhai
von Earl Warren
(Walter Appel)
Nach
den Ereignissen in New York haben die Gefährten sich wieder getrennt, und
Hunter begibt sich zusammen mit Coco und Martin auf Jeff Parkers Yacht, um ihn
bei der Erforschung des Bermudadreiecks zu begleiten.
Martin
hat noch immer Angst vor seinem Vater, was vor allem an dessen Stigma liegt,
das er kürzlich zu sehen bekam.
Ein Besatzungsmitglied mit magischen Tattoos bietet Hunter an, es zu entfernen...
...der
über das Angebot ernsthaft nachdenkt, allerdings verhält Martin sich ohnehin
seltsam, ist oft apathisch und ängstlich.
Am
Bermudadreieck wird die Yacht in eine fremde Dimension versetzt, wo man es mit
Protoplasma - Monstern zu tun bekommt.
Anschließend
tauchen noch zwei Mutare auf, bei denen es sich um haiähnliche Wesen aus
Malkuth mit atlantischer Herkunft handelt, welche den Befehlen des Januskopfes
Pyko unterstehen.
Als
die Mutare eines der Mädchen von der Yacht entführen, folgen Coco und Hunter
ihnen, der sie mit dem Kommandostab vernichten kann.
- Erschienen am 30. März 2024
-
Erstveröffentlichung
am 10. Mai 1977
Die Tradition mit den Doppelbänden wird auch mit diesem
und dem nächsten (und damals letzten) Roman fortgesetzt, die diesmal beide von EARL WARREN verfasst wurden.
Schaut man sich das Exposé an, so hat Warren sich hier nicht immer streng
an die Vorgaben gehalten, was den Roman - um es vorweg zu nehmen - jedoch nicht
wirklich besser oder spannender macht.
Da die Story um den Januskopf, der die Kreaturen auf die
Helden hetzt, nicht viel hergibt, hat der Autor das handlungsarme Geschehen noch
mit einer kruden Spukhausgeschichte aufzupeppen versucht, was allerdings ebenso
uninspiriert erscheint, wie der halbgare Versuch, das Thema Atlantis mit
Malkuth zu verknüpfen.
Da wird dann ein so gewaltiger Themenkomplex wie Atlantis
mal eben auf einer halben Seite abgehandelt, inklusive Untergang und möglichen
Verbindungen zu Malkuth, was nicht nur den Rahmen der eigentlichen Handlung
sprengt, sondern im Kosmos der Hunter - Serie auch völlig deplatziert wirkt.
Darüber hinaus fragt man sich schon gleich zu Beginn,
warum Coco und Hunter ihren Sohn überhaupt auf Parkers Yacht schleppen, um mit
ihm das Bermudadreieck zu erforschen, nach allem, was der Junge gerade
durchgemacht hat.
Eine Frage, die der Autor nicht wirklich beantwortet,
während Vlcek im Expose aussagt, dass Coco halt “auf ihn aufpassen” will, auch
wenn sie sich der Gefahr bewusst ist.
Dass die Helden es dann gleich mit zwei Mutaren zu tun
bekommen, ließe sich zwar nachvollziehen, da diese Wesen zwar uralt, aber nicht
gerade sehr stark oder mächtig sind.
Allerdings macht es dann auch keinen Unterschied, ob
Hunter nun einen oder zwei Mutare erledigt, indem er sie einfach mit dem
Kommandostab umhackt, der hier erneut als Superwaffe für alle Fälle und Gegner
herhalten darf.
Spannung kommt da keine auf, und auch an keiner anderen
Stelle des Romans, da in den ersten zwei Dritteln so gut wie gar nichts
passiert, wenn man von den kurzen Abstechern in fremde Dimensionen absieht,
wobei die Übergänge für das rätselhafte Verschwinden diverser Schiffe herhalten
müssen. Allerdings hoffen die Janusköpfe auch, hier noch eine Möglichkeit für
eine Rückkehr nach Malkuth zu finden.
Alles in allem ist das leider nur ein gerade mal
mittelmäßiger Roman, was vor allem an der mageren Vorlage liegt. Dass Warren
dann noch eine Nebenhandlung eingebaut hat, ist zwar verständlich, nur passt
diese überhaupt nicht zur Haupthandlung und streckt den Roman letztlich nur auf
Länge. Da kann man nur hoffen, dass die Fortsetzung etwas gehaltvoller wird.
© by Stefan Robijn
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