Gespenster-Krimi 143
Das Kostüm
von Thomas
Williams
In einem Auktionshaus für Filmrequisiten in den USA redet
sich der Angestellte Steve gerade um Kopf und Kragen, weil er das ziemlich
hässliche und penetrant stinkende Kostüm aus dem Film VIKING FROGS 2 - DSCHINGS
RACHE nicht für die Auslieferung nach Deutschland verpacken will.
Doch hierbei ist Steve sogar sein guter Job völlig egal, denn dieses Kostüm jagt ihm eine heiden Angst ein.
Und als er völlig im Gedanken und sichtlich panisch das Gebäude verlässt, endet sein Leben dummer Weise auch noch im laufenden Verkehr unter einem Lastwagen.
Das wirklich hässliche Kostüm tritt trotzdem seine Reise
nach Deutschland an, wo der berühmte DJ Marius Landau es bereits sehnlichst
erwartet. Denn er ist seit seiner Kindheit ein Fan dieser Filme und Serien über
diese heldenhaften "Wikinger-Frösche", die es auch zu Comics und
einer eigenen Zeichentrickserie gebracht hatten.
Und da bisher auch in seiner Sammlung noch dieses
Filmkostüm fehlt - selbst wenn es offenbar optisch mit der Zeit doch ziemlich
gelitten hat - musste er es unbedingt haben. Allerdings ranken sich um diese
letzte Kostüme, von dem die anderen bei einem seltsamen Vorfall völlig
verbrannt sind, so einige düstere Gerüchte.
Und gerade in diesem letzten Kostüm der Figur Yllnir soll
sogar der damalige Schauspieler Ray McLures erstickt sein. Danach stellte sich
weiterhin heraus, dass genau dieser Schauspieler sogar ein Serienkiller gewesen
war, der den Teufel angebetet haben soll, um Unsterblichkeit zu erlangen.
Das auf dem Kostüm ein Fluch liegt, daran mag Marius
allerdings weniger glauben, der sich zur Zeit beruflich als DJ etwas
ausgebrannt fühlt und sich in seiner stattlichen Villa eine Auszeit von
mehreren Monaten nehmen möchte.
Dafür weiß ein Schauspieler wie Rainer Oppermann, wie man
Marius gehörig per Telefon auf die Nerven gehen kann. Denn der würde Marius nur
zu gerne für seine Abschiedsfeier engagieren, bevor er für eine Filmrolle das
Land verlässt.
Nur hat Marius eben so gar keine Lust, sich gleich wieder
für einen neuen Auftritt buchen zu lassen, egal wie großartig die Kontakte auch
sein mögen, die er so nebenbei beruflich noch knüpfen könnte. Allerdings gibt
es auch nervige Bekannte, die leider gleich unangemeldet vor der Haustür zu
stehen pflegen.
Auch Marius Schwester Katharina, die ihn ab und zu besucht
und in seiner Villa auch über ein eigenes Zimmer verfügt, kann dem hässlichen
Kostüm eher wenig abgewinnen.
Dies liegt allerdings auch an dem penetranten Gestank,
den dieses neue Sammlerstück ihres Bruders so absondert. Wirklich auf dieses
Kostüm gestoßen hatte ihn allerdings auch nicht Katharina, sondern seine junge
Haushälterin. Schließlich kennt sie Marius Leidenschaft für diese Figuren und
muss sie schließlich auch jede Woche bei ihm in der Villa abstauben.
In dieser Nacht jedoch wacht Katharina in Marius Villa
plötzlich durch eben diesen penetranten
Gestank auf, der sich nun bis in ihr Zimmer auszubreiten scheint. Ängstlich
geht sie diesem Geruch und den seltsamen Geräuschen nach. Doch als sie erkennt,
welches Grauen dahinter steckt, scheint es fast schon zu spät für sie zu
sein.
- Erschienen am 30. März 2024
-
Ein
neuer Roman von Thomas Williams
„Paige
lachte heiser auf. ‚Eigentlich wollte ich dich in einem ... Ritual töten. Aber
ich glaube, ich schlage dir einfach den Schädel ein." (Gespenster-Krimi/Band
143, "Das Kostüm"/Seite 59)
Gleich vorweg gesagt, hatte ich schon nach kurzer Zeit
den Schauspieler Keanu Reeves aus dem Film „KNOCK KNOCK“ des Regisseur Eli Roth
aus dem Jahre 2015 im meinem Kopf, wo er alleine (Frau und Kinder sind im
besagten Film auf einer Kurzreise) in einer prächtigen und modernen Villa lebt,
sich Musik reinzieht und eigentlich von niemandem gestört werden will.
Doch mit der Ruhe wird es halt nichts. Zwar wird Marius
hier nicht (wie bei besagtem Film) von zwei äußerst attraktiven Freundinnen
gestört, die jedoch einen wirklich finsteren Plan verfolgen, aber dafür nervt
einer per Telefon und später taucht auch noch ein ebenso nerviger Freund vor
seiner Tür auf. Ganz zu schweigen, dass seine Schwester ebenfalls auftaucht und
auch die Haushälterin ihren Dienst verrichtet, zu der Marius durchaus ein
gewisses freundschaftliches Verhältnis pflegt.
Nur manchmal sollte man sich eben gerade Freundschaften
durchaus genauer betrachten, bevor man zu blauäugig wird. Und das ganze mischt
der Autor Thomas Williams offensichtlich auch mit den bekannten Figuren der „TEENAGE
MUTANT NINJA TURTLES“ (dürften ja jedem irgendwie bekannt durch Verfilmungen,
Zeichentrickserien oder auch Comics usw. sein), wobei aus den für Gerechtigkeit
kämpfenden Schildkröten hier im vorliegenden Roman eben die „VIKING FROGS“
werden.
Und genau das letzte Kostüm dieser Fantasiefiguren hat es
teuflischer Weise in sich. Denn in ihm schlummert der Geist eines Serienkillers
und der agiert auch nicht so ganz alleine und losgelöst. aber bevor ich da zu
viel verrate, müsst ihr schon selbst den „GESPENSTER-KRIMI“ mit dem Titel
"DAS KOSTÜM" zur Hand nehmen.
Die Handlung des Roman bleibt hierbei durchaus erfreulich
fokussiert und auch die Dialoge kommen durchweg, wie auch das gesamte
Drumherum, realistisch herüber. Da kann ich schlicht nicht meckern. Und selbst
die Art, wie dieses hässliche Kostüm seine Opfer killt, erinnert mich weiterhin
ein wenig an den Film „SOCIETY“ (1989) der eher aus dem Bereich des
Body-Horror-Movie stammt, was durchaus sehr interessant ist.
Allerdings schafft es die Handlung nicht wirklich, bei
mir ein intensives gruseliges Flair zu erreichen, welches mich so fesselt, um
den Roman in wirklich einem Rutsch konsumieren zu wollen. Dabei bleibt dann
auch die Spannung irgendwie auf einem zwar netten, aber eben nicht noch etwas
steigerndem Level.
Dies liegt zum einen daran, dass dieses Kostüm des
Grauens sich irgendwie steif verhält, auch wenn es späterhin in der Verfolgung
seiner Opfer nicht unbedingt nachlässt. Wesentlich wichtiger ist da allerdings
längst das weibliche Anhängsel des Kostüm-Monsters, welches aber auch locker in
einen netten Krimi mit Action-Potential gepasst hätte.
Hätte man die Sache mit dem Kostüm allerdings irgendwie
abgewandelt und dafür den Fokus stärker auf den Body-Horror gelegt, dann wäre
hier jedenfalls in Sachen Gänsehaut und Spannung noch wesentlich mehr drin
gewesen.
Schlecht ist der vorliegende Roman allerdings auch nicht
zu bewerten. Er legt jedoch im Handlungsverlauf eben nur die Messlatte nicht
unbedingt weiter nach oben.
© by Konrad Wolfram
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